DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Barth, Ferdinand (17.1.1902 Darmstadt - 11.12.1979 Lautertal) war ein Darmstädter Maler, der nach dem Besuch des Ludwigs-Georgs-Gymnasiums in Darmstadt mit seiner Ausbildung zunächst bei Adolf Beyer begann und danach für zwei Jahre an das Städelsche Kunstinstitut nach Frankfurt ging. 1924 setzte er die Ausbildung an der Schule von Carl von Marr in München fort.

Künstlerisch war Barth sehr vielseitig tätig, unter anderem als Landschaftsmaler, Porträtist und wissenschaftlicher Illustrator. Im Adressbuch von 1935 wird sein Beruf mit "Kunstmaler" angegeben, sein Wohnsitz war in der Frankfurter Straße 14.

In keiner der angegebenen Quellen ist von seiner Teilnahme an künstlerischen Aktivitäten der NSDAP zu lesen. So trat Barth, laut einer Karteikarte der Entnazifizierungskartei, 1941 oder 1943 der NSDAP bei. Darüber hinaus war Barth auch bei Kunstausstellungen in Darmstadt wiederholt vertreten, so bei der

Barths Kunstwerke wurde auch vom NS-Oberbürgermeister Wamboldt aufgekauft, so zum Beispiel 1937 das Ölgemälde "Siedlung am Philipp-Röth-Weg" oder das Gemälde "Ballonplatz vor seiner Bebauung".

Ferdinand Barth war auch sehr häufig in der von der NSDAP gesteuerten Darmstädter Wochenschau vertreten, allein in der Zeit von 1935 bis 1941 mindestens in 11 Ausgaben.

Kurz nach dem Krieg wird dort seine Anschrift mit Ballonplatz 5 angegeben. Seit 1949 wohnten die Barths, seine Frau Alma und er, auf der Mathildenhöhe im Prinz-Christians-Weg 2.

Barth engagierte sich nach der Befreiung vom nationalsozialistichen Terrorregime in der Deutschen Partei und kandidierte 1952 auf der Liste dieser Partei für das Darmstädter Stadtparlament. Die Deutsche Partei (DP) wurde in einem Papier der Konrad Adenauer-Stiftung wie folgt charakterisiert:

"Prägend waren Bekenntnis zum Föderalismus, strikter Antisozialismus und klares Ablehnen der Entnazifizierung. Die Partei kooperierte mit Rechtsgruppen, in denen sich frühere Deutschnationale, aber auch Nationalsozialisten zusammengeschlossen hatten und scheute auch vor engen Kontakten zur extremen Sozialistischen Reichspartei (SRP) nicht zurück."

In dieser Partei hatten sich auch der frühere Darmstädter Oberbürgermeister August Buxbaum und der Frankfurter NS-Oberbürgermeister Friedrich Krebs engagiert.

Barth stellte dem in Darmstadt geborenen SS-General Karl Wolff 1971 eine Wohnung in seinem Haus auf der Mathildenhöhe zur Verfügung.


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