DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Bock, Günther (10.6.1898 Charlottenburg (Berlin) - 21.2.1970 München) war Sohn eines Berliner Richters, Soldat im Ersten Weltkrieg und studierte von 1920 bis 1923 an der Technischen Hochschule in Berlin. Er schloss das Studium als Diplom-Ingenieur ab. Anschließend arbeitete er bei den Junkers-Flugzeugwerken.

1931 legte er an der Technischen Hochschule Braunschweig seine Dissertation mit dem Thema "Schwingungsdämpfung unter Ausnutzung der Werkstoffdämpfung" vor.

Es folgten Stationen als Professor für Flugzeugbau an der Technischen Universität Danzig und von 1934 bis 1937 an der Technischen Hochschule Aachen.

1936 wechselte er an das Reichsluftfahrtministerium und wurde 1937 Professor im Reichsdienst. Von 1936 bis 1945 war er Direktor der deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt in Berlin-Adlershof.

Bock war am 1. Mai 1933 der NSDAP beigetreten.

Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus kam Bock im Mai 1945 in sowjetische Gefangenschaft und wurde nach Wikipedia "im Rahmen der Aktion Ossawakim in die Sowjetunion verschleppt, wo er in Schukowski im Zentralen Aerohydrodynamischen Institut (ZAGI) und später in einem deutschen Kollektiv in Sawjolowo arbeitete."

Im Jahr 1954 kehrte Bock nach Deutschland zurück und erhielt eine Professur für Luftfahrttechnik an der Technischen Hochschule Darmstadt.

Der Aeronautiker, der bereits in der Zeit des Nationalsozialismus zu den bedeutendsten Luft- und Raumfahrtexperten Deutschlands gehörte, musste sich in keinem Entnazifizierungsverfahren mehr verantworten.

Er war 1958/1959 Rektor der Technischen Hochschule und erhielt vielfache Auszeichnungen und Ehrenämter.

Einige Beispiele:

Bock wurde 1965 emeritiert. Danach wurde er 1966 noch mit dem Großen Verdienstkreuz ausgezeichnet und zum Ehrenmitglied der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt gewählt.


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