DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Duesterberg, Theodor (19.10.1875 Darmstadt - 4.11.1950 Hameln) stieg als Sohn eines Darmstädter Militärarztes (Dr. med. Georg Düsterberg, Oberstabsarzt, Darmstadt, Schützenstraße 1) zum Bundesführer des "Stahlhelm" auf, einer 1918 gegründeten Vereinigung ehemaliger Front-Soldaten des Ersten Weltkrieges und entschiedenen Gegners der Weimarer Republik.

Duesterbergs Buch erschienen 1949
Duesterbergs Buch erschienen 1949
Er absolvierte eine Ausbildung im Kadettencorps in Potsdam und Groß-Lichterfelde und wurde Soldat in de preußischen Armee. Von 1900-1901 war er Mitglied des ostasiatischen Expeditionskorps, das anlässlich des Boxeraufstands nach China entsandt wurde.

Im Ersten Weltkrieg wurde er nach kurzem Dienst an der Front 1915 zum Chef der Abteilung Verbündete Heere in das Preußische Kriegsministerium berufen.

Nach dem verlorenen Krieg wird er politisch aktiv und wurde zunächst von 1919 bis 1924 Geschäftsführer der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) im Wahlkreis Halle-Merseburg. Im Jahr 1924 wurde er zum 2. Bundesführer des "Stahlhelm" gewählt. Der "Stahlhelm - Bund der Frontsoldaten" war damals die stärkste und militaristischste paramilitärische Vereinigung in der Weimarer Republik. Duesterberg setzte sich für eine Zusammengehen mit der NSDAP ein.

1932 war er Kandidat der DNVP und des "Stahlhelms" bei der Reichspräsidentenwahl. Aufgrund seiner nicht "rein arischen Abstammung" wurde er von den Nationalsozialisten diskreditiert. Wegen seines schlechten Abschneidens im Ersten Wahlgang (Stimmanteil 6,8 Prozent) zog er seine weitere Kandidatur zurück. Wegen der Gleichschaltung des "Stahlhelms" trat er von seinem Vorsitz zurück und wurde nach dem Röhm-Putsch 1934 sogar kurzfristig verhaftet und ins KZ Dachau gebracht.

Im Jahr 1943 nahm er Kontakt zu Carl-Friedrich Goerdeler auf, ohne jedoch zur Widerstandsbewegung zu finden.

Nach 1945 schrieb er ein Buch, das 1949 unter dem Titel "Der Stahlhelm und Hitler" erschien (siehe Abbidlung) und seine politische Haltung verteidigte sowie seine distanzierte Haltung zum Nationalsozialismus betonte.

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