DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Ewald, Reinhold (30.3.1890 Hanau - 30.11.1974 Hanau) war Maler und Bildhauer und ab 1919 Mitglied der Darmstädter Sezession.

Nach dem Besuch der Oberrealschule absolvierte er von 1905/06 eine Ausbildung zum Dekorationsmaler, besuchte anschließend bis 1907 die Königliche Zeichenakademie in Hanau und war bis 1911 Schüler an der Kunstgewerbeschule in Berlin. Nach der Rückkehr nach Hanau schloss sich eine Italienreise an.

Als Landsturmrekrut nahm er ab 1915 am Ersten Weltkrieg mit der Aufgabe eines Kriegsmalers/Kriegsberichterstatters teil.

Nach dem Krieg wurde er auch Mitglied der Freien Sezession Berlin, kehrte 1921 nach Hanau zurück, um als Lehrer an der Zeichenakademie zu unterrichten. Dort wurde er, obwohl schon sehr früh Mitglied der NSDAP geworden, von den Nazis aus der Akademie entlassen. In einem Bericht über eine Ausstellung mit Werken Ewalds in Hanau und Frankfurt schreibt Judith von Sternburg in der Frankfurter Rundschau:

"Er malt Hitlerbilder und schafft es trotzdem nicht in die Große Deutsche Kunstausstellung. Er gilt nicht direkt als "entartet", aber auch nicht als "artgemäß" (heißt es in einer Ablehnung 1940). Er ist kurz Blockleiter und schreibt mindestens einen schauerlichen Zeitungsartikel. Er malt Obst, entwirft Glas. Nachher kommt er in die Gruppe IV, Mitläufer."

Im Zweiten Weltkrieg (ab 1941?) arbeitete Ewald in einer Glashütte in der Oberlausitz, wurde in den letzten Kriegstagen zum Volkssturm einberufen, wobei es ihm jedoch gelang, sich ihm zu entziehen.

Nach 1949 arbeitete er wieder als Lehrer an der Zeichenakademie in Hanau.


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