DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Friedrich, Karl (6.4.1886 Brensbach - ...) wurde nach seiner Ausbildung am Lehrerseminar in Bensheim Lehrer in Darmstadt. 1923 wurde er Schulrat im Landesamt für das Bildungswesen, wie das Kultusministerium damals hieß. Die Beförderung zum Oberschulrat erfolgte 1927.

Im Juni 1933 wurde er auf Grund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums entlassen. Das Darmstädter Adressbuch von 1934 verzeichnet "Oberschulrat a. D., Landgraf-Georgs-Straße 120".

In der NS-Zeit arbeitete er als Vertreter für Versicherungen. Am 20. August 1944 wurde Friedrich im Rahmen der "Aktion Gitter" verhaftet, im Polizeipräsidium in der Hügelstraße verhört und ins Gefängnis in der Rundeturmstraßeeingeliefert. Dort waren bereits andere ihm bekannte Nazigegner, wie der Kommunist Vonderschmidt oder der Erzhäuser Sozialdemokrat Lorenz eingekerkert. Am 25. August wurden sie in das KZ Dachau gebracht. Am 12. September wurde er mit noch etwa zehn weiteren Verhafteten aus Darmstadt in die gerade zerstörte Stadt entlassen. Bis zur Befreiung hielt er sich bei Freunden in Neunkirchen auf.

Nach dem Krieg wurde er wieder als Oberschulrat und kurze Zeit später als Ministerialdirektor im Hessischen Kultusministerium eingestellt. In dieser Funktion ist er Stellvertreter des Kultusministers. Aber bereits im Februar 1946 wurde er nach Intervention der Amerikaner dieses Amtes - aus den Autoren nicht bekannten Gründen - enthoben und übernahm im Regierungspräsidium Darmstadt die Leitung der Schulabteilung bis zu seiner Ruhestandsversetzung 1951.

Die Adressbücher verzeichnen 1952 "Regierungsdirektor, Löwensternweg 12" und 1958 "Ministerialdirigent a. D., Rosenhöhweg 12."


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