DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Kükenthal-d'Aubert, Johanna Anna (13.12.1895 Offenbach - ...) ist nach Angabe der Entnazifizierungskartei am 1. Juli 1940 der NSDAP beigetreten. Unter Beruf heißt es "organisatorische Tätigkeit leitender Art".

In Archivinformationssystem arcinsys sind zwei Archivalien registriert. Die eine mit Laufzeit 1956 bis 1964 nennt unter anderem als ihren Wohnort Seeheim an der Bergstraße. Bei der zweiten Archivalie mit der Laufzeit 1938 bis 1963 geht es um den am 23. August 1916 in Erfurt geborenen Hans-Joachim Kükenthal, der um 1938 an der Technischen Hochschule Darmstadt Maschinenbau studiert hatte und 1942 gefallen war. Er war offenbar der Sohn von Johanna Anna Kükenthal-d'Aubert.

Bei HEBIS ist eine Veröffentlichung von Claudia Friedel mit dem Titel "Komponierende Frauen im Dritten Reich" verzeichnet. Dort geht es um die Situation der GEDOK, deren Arbeit sich durch den Krieg verändert habe. Und weiter: "Zum einen trat die künstlerische Arbeit hinter der materiellen und ideologischen Kriegsunterstützung zurück. Nicht nur Künstlerinnen wurde geholfen: "Geld, Pakete mit Werkzeugen, Pinseln, Farben, Leinwand, Hausrat, Kleidung, Noten und Instrumente wurden von örtlichen Gruppen geschickt ( ... ), sondern auch für Soldaten wurden Spendenaktionen und andere Hilfsdienste organisiert." 1939: "Liebe Arbeitskameradin! ... In diesem Winter gab es besonders viel Arbeit für unsere Mitglieder. Stehen wir doch mitten im Krieg! Da galt es die Verwundeten zu unterhalten, aufzumuntern. So veranstaltete die Schrifttumsgruppe während der sechs Monate in je vier Militärlazaretten Unterhaltungsstunden. Zu diesen Vorträgen zogen wir die Musik hinzu - sie ist ein großer Gehilfe, die Herzen und Seelen der armen verwundeten Soldaten zu erheitern!" (17). In dieser Fußnote 17 heißt es: "Ein Brief von Johanna Anna Kükenthal-d'Aubert, unter "Darmstädter Gedok-Arbeit" in: Neue Deutsche Frauenzeitschrift 5/1940, 4. Umschlagseite."

Danach wird auf die Arbeit der Darmstädter GEDOK-Gruppe eingegangen. Die Darstellung der Musikgruppe im Darmstädter GEDOK-Almanach schließt mit den in der Abbildung dargestellten Worten.

GEDOK-Almanach
Die Darstellung der Musikgruppe im Darmstädter GEDOK-Almanach schließt mit diesen Worten

In diesem 1940 erschienen "Darmstädter Gedok-Almanach" ist auch ein Beitrag von Johanna Anna Kükenthal-d'Aubert enthalten.

Zur politischen Einordnung wird hier auf das Vorwort von Tilly Moog-Buss verwiesen, das endet mit "Jeder an seinem Platz für das Ganze" (siehe Abbildung).

Vorwort
Vorwort von Tilly Moog-Buss im "Darmstädter Gedok-Almanach"

Dieser etwas abgewandelte Satz erinnert an "Jedem das Seine", der im Tor des Konzentrationslagers Buchenwald eingeschmiedet war (siehe Abbildung).

Jedem das Seine
"Jedem das Seine", Eingangstor zum Konzentrationslager Buchenwald

Die Darmstädter Adressbücher verzeichneten sie 1942 in der Heidelberger Straße 10 und 1949 in Seeheim in der Ernst-Thälmann-Straße 2.


Q: [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8], Abbildung: [6]

 

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