DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Merck, Mathilde (geb. Nothwang-Schwaben, 8.9.1864 - 29.3.1958) war die Ehefrau des Darmstädter Chemikers und Industriellen (Firma Merck, Darmstadt) Willy Merck.

Sie war eine eifrige Förderin der NS-Forschungsgemeinschaft "Ahnenerbe", die 1937 von Heinrich Himmler und anderen gegründet wurde.

"Ursprünglich für das Studium der germanischen Vorgeschichte und der deutschen Volkskunde gedacht, wandte sich das Ahnenerbe schon vor dem 2. Weltkrieg den Naturwissenschaften zu und ab 1939 der kriegsbedingten Zweckforschung, die ab 1942 in den wehrmedizinischen Menschenversuchen der Ärzte Sigmund Rascher (KZ Dachau) und August Hirt (KZ Natzweiler) ihren Höhepunkt fand."

heißt es bei Benz [1].

Kater, der Verfasser des Standardwerkes über das Ahnenerbe [2], erhielt auf eine entsprechende Anfrage vom Hausarchiv der Firma Merck am 21.5.1970 eine Antwort, in der es über sie hieß, sie sei "außerordentlich vielseitig und interessiert" gewesen, "vor allem in der … (völkischen) Richtung, dann aber auch durch ihre enge Beziehung zum Haus Wahnfried … . In ihrer Begeisterungsfähigkeit für diese Kunstrichtungen hat sie zweifellos auch Menschen und Dinge gefördert, die heute einer berechtigten Kritik ausgesetzt sind."

Den Katalog der Sammlung Dr. W. Merck [5] hat Mathilde Merck mit folgendem Eintrag dem Reichsführer SS Heinrich Himmler gewidmet:

"Dem Präsidenten des Ahnenerbes, Reichsführer der S.S. Heinrich Himmler widmet dieses Buch mit frohem Ausblick auf die grosse Zukunft der arisch-germanisch-deutschen Rasse in dankbarer Ergebenheit. Mathilde Merck, geb. Nothwang-Schwaben. 1. Januar 1940, Darmstadt-Hessen".

M. Merck lebte in der 1897/98 von Architekt Emanuel von Seidl für Willy Merck errichteten Villa in der Annastraße 15 ("Merck-Villa"), die in der Darmstädter Brandnacht am 11. September 1944 zerstört, aber nach dem Krieg wiederaufgebaut wurde.

Die Grabstätte (Gemeinschaftsgrab) von Mathilde Merck befindet sich auf dem Waldfriedhof.


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