DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Molter, Hermann (14.2.1914 Gießen - 22.10.1978 Darmstadt) war ein hessischer Politiker.

Bei Lengemann heißt es zu Molter:

Abitur in Darmstadt. Studium des Maschinenbaus an der TH Darmstadt. Im Krieg bei der Luftwaffe. Nach Rückkehr aus französischer Kriegsgefangenschaft Studium der Volkswirtschaft. Industrieangestellter. Geschäftsführer einer Import-Export GmbH. Dann selbstständiger Kaufmann. Inhaber einer Import- und Vertretungsfirma auf dem Gebiet der Werkzeugmaschinen. Mitglied der LDP bzw. FDP seit 1946. Mitbegründer des Kreisverbandes Dieburg der LDP. 1958 Mitglied des FDP-Bundeshauptausschusses. Mitglied der Gemeindevertretung Reinheim (Odenwald) von 1948 bis 1952. Mitglied des Kreisausschusses Dieburg. 1954 Mitglied der 2., 1964 der 4., 1974 der 6. Bundesversammlung. Mitglied des Hessischen Landtags vom 14.10.1951 bis 30.11.1954 und vom 1.12.1962 bis 30.11.1974. Stellvertretender Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion vom 30.11.1970 bis 19.11.1974. Vizepräsident des Hessischen Landtags vom 16.5.1973 bis 1.12.1974.

Nach einer auf der Homepage der FDP-Landtagsfraktion enthaltenen Biografie Molters war er "1938 Dipl.-Ing. an der TH in Darmstadt". Nach Angaben bei Lagis studierte M. neben Maschinenbau auch Luftfahrttechnik an der TH Darmstadt.
Weiter heiß es dort:
Molters Mitgliedschaft in der NSDAP wurde der Öffentlichkeit erst durch die Forschung von Klausch im Jahr 2011 bekannt. Seine SA-Mitgliedschaft ist Kirschners Abschlussbericht zu entnehmen.

Die Darmstädter FDP ehrte Molter anlässlich seines 100. Geburtstags am 13. Februar 2014 in einer Presseerklärung. Dort heißt es u. a.:

Die FDP Darmstadt gedenkt am morgigen Freitag (14.) dem verstorbenen liberalen Politiker Hermann Molter. Molter wäre am Freitag 100 Jahre alt geworden. "Hermann Molter hat sich nicht nur in mehr als dreißig Jahren mit Kraft, Eifer und Interesse am Aufbau und der Neuordnung eines demokratischen Gemein- und Staatswesens beteiligt, sondern auch für die Stadt Darmstadt erhebliches geleistet. Er war dabei stets ein standfester Verfechter der liberalen Sache, dem der Ausbau der modernen Technologien sehr am Herzen gelegen hat. Ein ehrendes Gedenken zu bewahren ist für die Darmstädter Liberalen Aufgabe und Verpflichtung gleichermaßen." erklärt der FDP-Kreisvorsitzende Leif Blum. … Als studierter Ingenieur lag Molter der Auf- und Ausbau "seiner" Universität, der Technischen Universität Darmstadt, stets am Herzen. Beherzt setzte er sich auf Landesebene für eine Stärkung der TUD und ihrer Forschungseinrichtungen ein. Seitens der TUD wurde er deswegen mit dem Titel Ehrensenator geehrt. "Die TUD hätte ohne den steten Einsatz von Hermann Molter nicht diese Entwicklung nehmen können. In Molters Amtszeiten wurden die Grundlagen für das spätere Prädikat Wissenschaftsstadt Darmstadt gelegt.", so Blum. Auch die Stadt Darmstadt ehrte den Bundesverdienstkreuzträger Molter daher (1974, Anmerkung der Autoren) mit der silbernen Verdienstplakette, der höchsten städtischen Ehrung. "Seine liberale und tolerante Gesinnung, seine Aufgeschlossenheit für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklungen und sein klares Bekenntnis zur Verteidigung der Freiheit gegen jede Form von Radikalismus brachten Hermann Molter auch über die Parteigrenzen hinweg Achtung und Respekt ein. Er gehörte zu den Menschen der Kriegsgeneration, der trotz harter Schicksalsschläge entschlossen war, am Aufbau einer freien Wirtschaft und einem demokratischen Gemeinwesen tätig mitzuwirken.", hebt Blum abschließend hervor.

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