DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Naso, Eckart von (2.6.1988 Darmstadt - 13.11.1976 Frankfurt am Main) war ein deutscher Schriftsteller, Jurist und Nationalsozialist. Eckart von Naso war Sohn des in der Heinrichsstraße 111 (heute: Heinrichstraße) wohnenden Oberstleutnants Ludwig von Naso.

Die Schule besuchte er in Breslau und Köln und legte 1907 das Abitur in Breslau ab. Anschließend studierte er Jura in Göttingen, Kiel und Halle an der Saale. Er wurde 1907 Mitglied der Burschenschaft "Corps Saxonia Göttingen". 1912 wurde er Referendar und schloss anschließend seine juristische Dissertation ab. Danach absolvierte er das "Einjährigenjahr" bei den Braunen Husaren in Ohlau.

Am Ersten Weltkrieg nahm er bis zu einer schweren Verwundung im Kampf bei Verdun im Jahr 1916 teil.

Ab 1916 arbeitete Naso als Dramaturg und Regisseur an verschieden Bühnen Deutschlands. Von 1931 bis 1945 war er Dramaturg auch unter Gustav Gründgens.

1917 hatte er in Breslau Ursula von Witzendorff geheiratet, mit der er zwei Kinder hatte (Roger 1919-1998) und Gisela. Eine zweite Ehe ging er 1948 mit der Ärztin Brigitte Schmidt ein.

Naso schloss sich im Mai 1933 der NSDAP an und legte im gleichen Jahr das "Gelöbnis reuester Gefolgschaft gegenüber Adolf Hitler ab". Klee zitiert aus Goebbels Tagebuch: "Das ist ganz einzigartig. Lektüre von Naso 'Seydlitz, ein Reiterroman'". Die "Preußische Legende. Geschichte einer Liebe" erhält in der NS-Zeitschrift "Das Reich" eine lobende Besprechung.

Naso geriet 1945 in amerikanische, später in britische Gefangenschaft. Nach einer relativ kurzen Unterbrechung konnte er seine Tätigkeit als Dramaturg wieder aufnehmen, so auch unter Harry Buckwitz in Frankfurt am Main und am Württembergischen Staatstheater Stuttgart.

In der DDR stand "Der Rittmeister, Krüger, Berlin 1943" 1953 auf der "Liste der auszusondernden Literatur".

Einige Werke von Naso waren:

Aus Anlass seines siebzigsten Geburtstages widmete ihm das Darmstädter Echo 1958 einen Vierspalter. Wie schon üblich wird auch hier Nasos Vergangenheit als Nationalsozialist unterschlagen. Das gleiche gilt für einen 1962 in der Fuldaer Volkszeitung aus Anlass seines 75. Geburtstages erschienenen Artikel. Und natürlich darf auch die Stadt Darmstadt, seine Geburtsstadt, nicht fehlen. Das Darmstädter Tagblatt berichtete von einem Besuch Nasos in Darmstadt, wo ihm Oberbürgermeister Sabais (SPD) das Buch "Vom Geist einer Stadt" überreichen lies. Auch hier wurde seine NS-Vergangenheit unterschlagen.


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