DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Prasch, Rolf (18.10.1883 Karlsruhe - 23.6.1960 Hamburg) war ein deutscher Schauspieler, Theaterintendant und Theaterregisseur.

Der aus einer Schauspielerfamilie stammende Prasch legte am Gymnasium zum grauen Kloster 1904 das Abitur ab und studierte Rechtswissenschaften in Freiburg und Berlin. Er promovierte am 19. September 1908 in Heidelberg zum Dr. jur. mit einer Arbeit über "Die Rechtsstellung der Ehefrau als Erbin eines Gesellschafters im Falle des § 139 HBG".

Hitlergruß
Auf einer Internetseite des Museumsverbandes Thüringen finden sich
Aufnahmen von Rolf Prasch, in denen er den Hitlergruß zeigt [2]

1905 war er Mitglied des Corps Suevia Freiburg geworden.

Nach der Promotion begann seine Bühnenlaufbahn. Stationen waren das Theater in Zwickau, das Züricher Stadttheater, das Stadttheater Königsberg, das Hoftheater Kassel, das Staatstheater Stuttgart und das Stadttheater Gießen.

1933 kam er als Generalintendant nach Darmstadt an das Hessische Landestheater, das er zwei Jahre später wieder verließ. Weitere Spielstätten waren Krefeld, Meiningen und Görlitz.

In der Zeit des Nationalsozialismus unterlag er offenbar keinen Restriktionen.

In der Zeitung "Der oberschlesische Wanderer" vom 30. Januar 1940, das ein "Amtliches Organ der NSDAP sowie aller städtischen und staatlichen Behörden" war, wurde über die neue Intendanz am Stadttheater Görlitz berichtet:

"Mit Beginn der Spielzeit 1940/41 wird die Leitung des Stadttheaters Görlitz in andere Hände übergeben. Aus einer Anzahl von Bewerbern fiel die Wahl des Oberbürgermeisters auf den bisherigen Intendanten des Meininger Landestheaters Dr. Rolf Prasch. ...".

Nach [13] war Prasch Mitglied der NSDAP und hatte auch eine Funktion in der Berliner NS-Ministerialbürokratie.

Nach 1945 konnte Prasch seine Theaterkarriere fortsetzen, unter anderem in Sonnenberg/Thüringen und Flensburg.

In der Entnazifizierungskartei heißt es lediglich: "Prasch, Dr., Intendant, Berlin-Charlottenburg, Eintritt ?, P 40".

Im Archiv-Informationssystem ARCINSYS finden sich keine Informationen bezüglich einer NS-Mitgliedschaft.

In seiner Darmstädter Zeit wohnte er nach Angabe der Adressbücher der Stadt Darmstadt von 1935 bis 1937 in der Mühlstraße 60.


Q: [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13], Abbildung: [2]

 

zurück zur Übersicht