DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Weis (Weiß), Friedrich (15.8.1905 Frankfurt/Main - ...) wurde in der Entnazifizierungskartei als Kriminalsekretär geführt, der am 1. Mai 1929 der NSDAP beigetreten war. Er habe auch der Gestapo und der SS angehört. Als Adresse war der Rhönring 4 und die Schlageterstraße 4 angegeben (Der Rhönring wurde von den Nazis in Schlageterstraße umbenannt).

Weis wurde mit Wirkung vom 1. Dezember 1933 vom Polizeihauptwachtmeister zum Kriminalhauptwachtmeister ernannt (siehe Abbildung).

Ernennung
Ernennung zum Kriminalhauptwachtmeister 1933 [4]

In einem 51-seitigen Papier der Kriminalabteilung des Darmstädter Polizeipräsidenten vom Mai 1947 [1] schrieb der Kriminal-Ober-Assistent Handschuch zu Friedrich Weis Folgendes:

"Kriminalkommissar, Jahrgang 1905, geboren in Frankfurt a. M., wohnhaft von Geburt bis 1945 in Darmstadt. Seit 1925 Schutzpolizei Darmstadt, Mitglied der NSDAP seit 1929. Aus der Schutzpolizei 1932 entlassen, da er innerhalb der Polizei einen Nachrichtendienst der NSDAP aufbauen wollte. Von Herbst 1932 bis Frühjahr 1933 bei der Schutzpolizei Bernburg/Anhalt. Ab 1.5.1933 zur Staatspolizeistelle Darmstadt berufen, war hier bis 1938 in verschiedenen Referaten tätig, wurde sehr oft mit Sonderaufgaben betraut (Überwachung des ehemaligen Ministerpräsidenten Dr. Werner u. ä.). Kam als Kriminalsekretär zur Kripo Mainz, 1939 vorübergehend zur Kripo Darmstadt, im gleichen Jahre Lehrgang in Berlin mit Kommissarprüfung, kam dann zur Kripo Linz, von hier aus auf kurze Zeit zum Osteinsatz kommandiert, wieder nach Linz zurück zur Kripo. 1944 als Kriminalkommissar zur Kripo Frankfurt a. M. versetzt, wo er außerdem Leiter der Mordkommission war. Befindet sich seit September 1946 im Internierungslager Darmstadt".

Die Darmstädter Adressbücher führten Weis 1935 als Kriminalhauptwachtmeister in der Frankfurter Straße 62, wo auch Rechtsanwalt Ludwig Metzger, der spätere Oberbürgermeister wohnte, und 1936 als Kriminalsekretär. Später wohnte er in der Schlageterstraße 4 und 36.


Q: [1] [2] [3] [4], Abbildung: [4]

 

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