Well Habicht verbrachte seine Kindheit in Darmstadt. Nach dem Abitur, das er 1904 am Ludwigs-Georgs-Gymnasium ablegte, studierte er zunächst an der Technischen Hochschule Darmstadt Architektur, wechselte nach Dresden, wo er das Studium 1909 abschloss.
Danach war er Privatschüler des Bildhauers Georg Wrba und studierte an der Kunstakademie in Dresden.
Habicht nahm als Soldat am Ersten Weltkrieg teil und ließ sich nach dem Krieg wieder in Darmstadt nieder. Er wurde 1919 Gründungsmitglied der Darmstädter Sezession. Im gleichen Jahr heiratete Habicht die Tochter des Verlegers Alexander Koch.
Das Adressbuch von 1921 verzeichnete "Wilhelm Habicht, Bildhauer" in der Hermannsstraße 11. Im Adressbuch von 1924 lautete der Eintrag "Well Habicht, Bildhauer", ebenfalls in der Hermannsstraße 11.
1921 wurde er zum Leiter der Großherzoglichen keramischen Manufaktur und 1923 künstlerischer Leiter der Werkstätten der ehemaligen Großherzoglichen Keramik-Manufaktur in Gießen. Danach studierte er Metall- und Steinbearbeitung in Wien.
Wieder in Darmstadt zurück, wurde ihm 1928 der Georg-Büchner-Preis verliehen.
Habicht war wohl kein NSDAP-Parteimitglied; aber während andere Künstler verfemt wurden und keine Arbeits- und Ausstellungmöglichkeiten hatten, ließ er sich mit den Nationalsozialisten ein. So beteiligte er sich 1938 an einer Kunstausstellung der GEDOK und 1940 an der Weihnachtsschau Darmstädter Künstler. Aus den Akten der Kulturverwaltung von 1943 geht hervor, dass von dem Bildhauer Well Habicht, Darmstadt, der Zinkguss (gebeizt) "Daphne auf der Flucht" zum Preis von 300 RM angekauft wurde.
Habicht entwarf nach 1933 "monumentale Figuren, etwa die überlebensgroße Skulptur "Jungvolk" (1934) sowie Soldaten und Reichsadler für Kasernen in Wetzlar und Gelnhausen (1937)" schreibt Köhn im Ehrengräber-Buch. Zur Erinnerung: Jungvolk hießen die Jungen von 10 bis 14 Jahren in der Hitlerjugend, auch "Pimpfe" genannt. In der Hessischen Landeszeitung vom 30. November 1939 - also mitten im Angriffskrieg der Deutschen auf Polen, wird von einer "HLZ-Sonntagsschau der Darmstädter Künstlergemeinschaft" berichtet. Dort heißt es:
Die Darmstädter Künstlergemeinschaft war eine von der NSDAP dominierte und kontrollierte Vereinigung.
Bekannte Werke Habichts sind der anlässlich der 600-Jahrfeier der Stadt Darmstadt am 23. Juli 1930 in der Großen Bachgasse aufgestellte Niebergallbrunnen, die Gedenktafel für Ludwig Schwamb, Wilhelm Leuschner und Carlo Mierendorff im Regierungspräsidium (1952) oder die Symbolfigur für den Wiederaufbau 1954 in der Beckstraße/Roßdörferstraße.
Das Grab von Well Habicht befindet sich auf dem Alten Friedhof in Darmstadt (Grabstelle: IV Mauer 89-90). Es ist ein Ehrengrab.