Friedensfahrradtour in Darmstadt am 5. August 2015

Friedensfahrradtour 2015 in DarmstadtJedes Jahr im August rund um die Jahrestage der ersten Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki organisiert die DFG-VK eine Friedensfahrradtour durch Deutschland, um für Frieden und Abrüstung zu demonstrieren. Für uns war es eine große Freude, als wir erfuhren, dass die Friedensfahrradtour 2015 über Darmstadt führen würde. Natürlich haben wir die Freunde vom Landesverband Bayern unterstützt, indem wir die Anmeldung und die Pressearbeit übernahmen. Auch haben wir einen kleinen Imbiss für die RadfahrerInnen organisiert.

Bereits am 1. August, dem ersten Tag der Fahrt, hielt die Gruppe am Truppenübungsplatz Grafenwöhr in Bayern. Dort finden Drohnen-Übungsflüge statt.

Friedensfahrradtour 2015 in DarmstadtAm Mittwoch, den 5. August durften wir die RadfahrerInnen in Darmstadt begrüßen. Um 12 Uhr führten sie ihre Anti-Kriegs-Performance auf dem Luisenplatz durch: Als Soldaten verkleidete AktivistInnen bewachten Ölfässer. Dazu wurde das Lied „Kein Krieg ist heilig“ von der Musikgruppe PUR gespielt.

Nach der Performance hielt Tommy Rödl, der Landesvorsitzende der DFG-VK Bayern, eine Rede. Er hob die Kriegspolitik des amerikanischen Präsidenten hervor, die im Widerspruch zu dessen Friedensnobelpreis steht und kritisierte die deutsche Rüstungsexportpolitk. Außerdem erinnerte Tommy SPD und Grüne daran, dass sie sich zwar immer wieder zur Friedensbewegung bekennen, aber ihre praktische Politik nicht mit den Bekenntnissen übereinstimmt. Nach Tommys Rede wurden die Aktivisten von der Stadträtin Iris Bachmann (Grüne) wohlwollend begrüßt. Ob seine Worte bei ihr eine Wirkung erzielt haben? Nach der Performance fuhren die RadfahrerInnen zur Starkenburgkaserne. Dort wurden sie von uns über die friedenspolitischen Themen in Darmstadt informiert. Dabei erwähnte Tommy Rödl, dass die HIL (Heeresinstandsetzungslogistik GmbH) mit den Rüstungsfirmen Diehl, Rheinmetall und Krauss-Maffei-Wegmann verbunden ist. Aufgabe der HIL ist die Instandsetzung von Waffen und Geräten. Durch diese Kooperation soll die Bundeswehr entlastet werden, um sich besser auf ihre Kernaufgaben, z. B. Auslandseinsätze konzentrieren zu können. Für diese Aufgabe verfügt die HIL über drei Systeminstandsetzungszentren. Eines befindet sich in der Starkenburgkaserne in Darmstadt.

Danach brachen unsere Freunde Richtung Mainz auf, wo noch am selben Tag die nächste Aktion stattfinden sollte.

Die Friedensfahrradtour endete am 9. August in Büchel. Dort lagern die letzten noch in Deutschland verbliebenen US-Atomwaffen. Sie werden nicht modernisiert, wie die regierungsamtliche Sprachregelung der Bevölkerung suggerieren will, sondern es handelt sich um eine Neu-Installierung der modernsten Atomwaffen. Zusätzlich wird Büchel mit modernster Technik ausgestattet, wie z. B. einem neuen Instrumentenanflugsystem. Dies geschieht, obwohl bereits 2010 ein parteiübergreifender Beschluss im Bundestag darüber bestand, alle Atomwaffen aus Deutschland abzuziehen.


Die Resonanz der Friedensfahrradtour in den Medien war positiv. Sowohl das Darmstädter Echo, als auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung haben über unsere Kundgebung berichtet. Schön war außerdem, dass wir es in die FFH-Regionalnachrichten geschafft haben. Die einzige Enttäuschung bestand darin, dass der Hessische Rundfunk nicht berichtet hat. Dabei fand die Anti-Kriegs-Performance direkt vor seinem Regionalstudio am Luisenplatz statt.

Weitere Informationen zur Friedensfahrradtour finden Sie hier.