DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Bessunger, August (8.11.1887 Darmstadt - 8.11.1943 Auschwitz) war ein bekannter deutscher Urologe.

Sein Elternhaus stand in der Darmstädter Rheinstraße 24. Nach dem Abitur am Neuen Gymnasium in Darmstadt 1906 studierte er in Heidelberg, Bern, Berlin und Bonn Medizin und erhielt 1912 die Zulassung als Arzt. Im Jahr 1915 promovierte er mit einer Untersuchung über Dermatomykosen in Bonn. Nach einer Tätigkeit in der Bonner Klinik für Geschlechtskrankheiten wechselt Bessunger Ende 1919 an das von Magnus Hirschfeld gegründete Institut für Sexualwissenschaft in Berlin. In einer eigenen Praxis für Hautkrankheiten beschäftigt ihn die Entfernung von Barthaaren bei Frauen und Transvestiten. 1921 trennt sich Bessunger vom Institut und betreibt seine eigene Praxis. Am 19. September 1924 erhält er seine Anerkennung als Facharzt für Urologie.

Noch 1937 arbeitet er als Arzt in Berlin. In den 1930er Jahren wohnt er in Berlin am Kronprinzenufer 21, Schliefenufer 12 und der Oranienstraße 131. Am 5. Juni 1943 wurde er in Polizeihaft genommen, musste sechs Tage später, am 11. Juni seine "Vermögenserklärung" abgeben und verblieb bis zur Deportation in Haft. 1943 lautet seine Anschrift: Große Hamburger Straße 26 (Sammellager).

Am 8.11.1943 wurde er nach Auschwitz deportiert. Dort verliert sich seine Spur.

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