DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Chelius, Fritz Heinz (1.5.1890 Darmstadt - 18.3.1960 Hersbruck) war ein deutscher Schriftsteller, Musikkritiker und Hitlerbiograph.

Chelius wurde als Sohn des aus Lehrbach bei Alsfeld stammenden Kaufmanns Johann Friedrich Chelius als erstes von vier Kindern geboren. Sein im Melderegister eingetragener Name lautete Friedrich Heinrich. Das aus dem Jahr 1912 stammende Register weist den 22jährigen als ledig und Student aus. 1913 verzog er nach Berlin.

Nach [1] publizierte er auch unter dem Pseudonym Fred Geiger.

Das elektronische Publikationsverzeichnis der Fernleihe enthält eine lange Liste seiner Veröffentlichungen:

Die bereits 1933 im Verlag der Deutschen Großbuchhandlung H. Schaufuß, Leipzig, erschienene Hitler-Biografie "Aus Adolf Hitlers Jugendland und Jugendzeit" ist eine Hommage an den "Mann, der berufen war, unser deutsches Vaterland einem neuen Werden entgegenzuführen", die auch teilweise ins Kitschige verkommt.

Einige Auszüge sollen dies dokumentieren:

"Seine damaligen Schulkameraden ... erinnern sich seiner als ausgesprochenen lebhaften und aufgeweckten Jungen, dem das Lernen nur so zuflog und der viel zu quecksilbrig war, als daß er der Schule mehr Interesse hätte entgegenbringen können als unbedingt nötig war".

Auf Hitlers Ausbildung im "Sängerknaben-Institut" des Benediktinerstifts eingehend, zitiert er dessen Leiter Pater Bernhard Gröner, inzwischen 82 Jahre alt und krank: "Der Adolf Hitler war schon ein Wilder, aber er hat's zu was 'bracht".

Ein Ungenannter habe ihm über dessen Zeit in der Volksschule erzählt, "daß er ein außergewöhnlich aufgeweckter Junge voll Witz und großer Beredsamkeit war, dem es auch nicht darauf ankam, bei seinen Schulkameraden handgreiflich seine Ansichten durchzusetzen ... ".

Auf Hitlers angebliches Zeichentalent eingehend lobte er "die ausgesprochene Veranlagung des Jungen für Zeichnen und Malen - ich habe die Zeichnungen von ihm zu sehen bekommen, die außergewöhnlich plastisch und charakteristisch das dargestellte Milieu mit wenigen Strichen festhalten ... ."

An anderer Stelle über die Eltern, die früh verstorben waren (1903 und 1907): "Wie stolz wären diese Eltern, hätten sie den gewaltigen Aufstieg des Sohnes erleben dürfen!"

Die gerade mal 30-seitige Biografie, die zwar 1933 erschien, aber mit dem Tod Hitlers Mutter 1907 endet, schließt mit den Worten: "Und wenn sich heute der Kanzler des Deutschen Reiches in Gedanken nach jenem versunkenen Jugendland zurückfindet, wird er dankbar sich dessen erinnern, was ihm die Heimat gab."


Q: [1] [2] [3] [4]

 

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