DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Christaller, Helene (31.1.1872 Darmstadt - 24.5.1953 Jugenheim an der Bergstraße) war eine sehr produktive christliche Schriftstellerin. Bis zum 15. Lebensjahr besuchte Christaller das Hoffmännische Mädcheninstitut in Darmstadt, eine höhere Mädchenschule. Hauswirtschaftliche Fähigkeiten erwarb sie in der Alice-Schule des Alice-Vereins für Frauenbildung und Erwerb.

Mit 18 Jahren heiratete sie den 33jährigen württembergischen Pfarrer Erdmann Gottreich Christaller in Berneck/Schwarzwald, der 1894 bis 1903 in Ottenhausen bei Calw wirkte. Seit 1903 wohnte sie in Jugenheim. Nach der Scheidung von ihrem Mann im Jahre 1916 oder 1918 siedelte sie nach Darmstadt über, wo sie mit ihrer Mutter lebte und Munitionsarbeiterinnen betreute. Nach dem Tode des von ihr geschiedenen Mannes 1922 zog sie mit ihrer Mutter Elisabeth Heyer wieder in das alte Haus in Jugenheim.

Im Laufe ihres Lebens traf sie mehrmals mit Albert Schweitzer zusammen (siehe "Albert Schweitzer. Ein Leben für andere"). Briefe wechselte sie mit ihm noch bis 1952. In der Zeit des Nationalsozialismus, dem sie kritisch gegenüber stand, war ihr Buch Adam geht auf Wanderschaft als wehrkraftzersetzend in Deutschland verboten, erschien aber weiterhin in der Schweiz. Nach einer anderen Quelle waren alle ihre Bücher während der Nazizeit verboten.

Christaller verstarb 1953 in Jugenheim und wurde auf dem Friedhof Jugenheim im Familiengrab beigesetzt.

An sie erinnert seit 20.Juni 2001 der Helene-Christaller-Weg in Darmstadt-Kranichstein.

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