DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Gernsheimer, Julius
Julius Gernsheimer
Julius Gernsheimer [1]
(16.3.1885 Eberstadt-Darmstadt - 26.3.1942 KZ Dachau) war ein im Eberstädter Vereinsleben fest integrierter Mann. Er betrieb gemeinsam mit seiner Frau Rosalie in der Pfungstädter Straße 21 Handel mit Manufakturen und Konfektionen. Bereits seine Eltern Emilie und Hermann Gernsheimer waren Kaufleute in Eberstadt. Gesellschaftlich setzte sich Julius Gernsheimer engagiert für die Turngesellschaft 1907 Eberstadt ein. Er gehörte zu einem der 14 Gründer der Turngesellschaft und war ab Gründung am 21. Oktober 1907 bis Sommer 1913 auch der Vorsitzende. In diesem Jahr heiratete er Rosalie. Zwei Jahre später wurde Tochter Alice geboren und er selbst zum Kriegsdienst eingezogen.

Aus dem Krieg zurückgekommen gründete er 1920 seinen Handel mit Manufakturen und Konfektion. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 musste Gernsheimer seine Mitgliedschaft im Aufsichtsrat der Eberstädter Volksbank aufgeben. Auch sein Geschäft wurde durch Boykotte derart beschädigt, dass er es aufgeben musste und 1937 in die Heidelbergerstraße 6 umzog.

Nach Verpflichtung zur Zwangsarbeit im Winter 1939/40 und Inhaftierung wurde er 1941 in das KZ Dachau verschleppt, wo er 1942 ermordet wurde.

In Anwesenheit von Gernsheimers Ururenkelin, Frau Gal Romano, wurde im März 2015 auf Vorschlag eines Eberstädter Bürgers im Gedenken an ihn in Eberstadt ein Weg nach ihm benannt, der Julius-Gernsheimer-Weg (quer zum Steigertsweg).

Hinsichtlich seines Todestages und der Ortes seiner Ermordung sind in der Literatur unterschiedliche Daten angegeben: So heißt es bei Franz [5], wie auch in einem Dokument von Yad Vashem: gestorben 26.3.1942 im KZ Dachau, wobei bei Franz hinter Dachau vermerkt ist: (Buchenwald?). Im Bericht des Darmstädter Echos [1] werden der 14. März und das KZ Buchenwald genannt.

Q: [1] [2] [3] [4] [5] , Abbildung: [1]

 

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