DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Sonnenschein, René (7.8.1913 Mainz - ...) war von der Darmstädter FDP als Kandidat für die Stadtverordnetenversammlung auf Patz 22 der Kandidatenliste gesetzt worden. Als Beruf war Staatsanwalt und als Adresse Darmstadt-Arheilgen, Merckstraße 35 angegeben.

Sonnenschein war bereits im Nationalsozialismus als Staatsanwalt tätig. So enthält das Handbuch der Justizverwaltungen, bearbeitet im Büro des Reichsjustizministerium, die Angabe, dass Sonnenschein mit Wirkung vom 16. August 1940 als Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Darmstadt eingesetzt war. In den Archivalien des Staatsarchivs ist eine Beurteilung von Sonnenschein vom 14. Januar 1943 enthalten.

Im Adressbuch von 1942 ist René Sonnenschein als Staatsanwalt, wohnhaft in der Annastraße 34, verzeichnet. Im gleichen Haus ist laut Adressbuch auch ein Oberstleutnant Karl Sonnenschein wohnhaft. Im Adressbuch von 1949 ist René Sonnenschein als Staatsanwalt a. D. verzeichnet, dessen Adresse mit Annastraße 34, jedoch mit aktueller vorübergehender Anschrift mit Klein-Umstadt, Häuserhof angegeben.

Die Tatsache, dass Sonnenschein in der NS-Zeit als Staatsanwalt tätig war und 1949 als Staatsanwalt a. D. bezeichnet wurde, spricht für eine Mitgliedschaft in einer nationalsozialistischen Organisation/Partei.

Ein Mandat als Stadtverordneter der FDP errang Sonnenschein auf Grund des niedrigen Wahlergebnisses seiner Partei nicht.

Von 1972 bis 1975 war René Sonnenschein als Leitender Oberstaatsanwalt (LOStA) Leiter der Staatsanwaltschaft Darmstadt.


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