DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Alten- und Pflegeheim Dr. Rosenthal
Alten- und Pflegeheim Dr. Rosenthal
Alten- und Pflegeheim Dr. Rosenthal [6]

Grabstätte auf dem Jüdischen Friedhof Darmstadt (2016)
Grabstätte auf dem Jüdischen Friedhof Darmstadt (2016)
Die Privatklinik des Dr. Max Rosenthal (geb. 13.10.1884, gest. 3.11.1939) befand sich in der Eschollbrücker Straße 4 ½ (heute etwa an der Kreuzung Heidelberger Straße). Laut Adressbuch von 1935 betrieb Dr. Rosenthal dort eine Privatklinik für Chirurgie und Frauenkrankheiten [4].

Die Klinik wurde nach seinem Tod 1939 von der Jüdischen Gemeinde aufgekauft und in ein Alters- und Siechenheim umgewandelt.

Da alle Darmstädter Synagogen im November 1938 zerstört worden waren, hielt die Jüdische Gemeinde ihre Gottesdienste dort ab. Das Heim wurde am 10. Februar 1943 aufgelöst, die Bewohner, insgesamt 53 Personen, in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. (siehe auch: Judenhäuser)

Im Jahr 1942 waren dort laut [3] noch folgende 30 Menschen gemeldet, die wohl alle in Theresienstadt ermordet wurden:

(Ww. = Witwe, Anmerkung der Autoren)

Weitere Menschen, die vor 1943 ins Alten- und Pflegeheim eingewiesen wurden:

An das Alten- und Pflegeheim in der Eschollbrücker Straße erinnert heute eine Stolperschwelle, die in der Nähe zum früheren Standort in den Boden eingelassen wurde.


Q: [1] [2] [3] [4] [5], Abbildungen: [6], Autoren

 

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