Baum war die Tochter eines jüdischen Beamten. Bereits als 12-jährige wirkte sie in einem öffentlichen Konzert mit und fand dort freundlichen Beifall. Als Schülerin verfasste sie ab 1902 kurze Geschichten.
Nach dem Besuch des Pädagogiums in Wien studierte sie an der Hochschule für Musik in Wien. Dort begann sie auch ihre Laufbahn als Harfenistin des Symphonieorchesters des Wiener Konzertvereins.
Um 1912/1913 kam sie als Harfenistin/Kammermusikerin an das Darmstädter Hoftheater.
1916 heiratet sie zum zweiten Mal. Aus der Ehe mit Generalmusikdirektor Richard Lert gingen zwei Kinder hervor, 1917 Wolfgang und 1921 Peter. 1916 gibt sie ihre Musikerinnen-Karriere auf und widmet sich ausschließlich journalistisch und literarisch. Ihr Gesamtwerk umfasst 37 Romane, Bühnenstücke, Zeitungsartikel, Drehbücher und Novellen.
Hier eine kleine Auswahl:
Für den Roman "Menschen im Hotel" arbeitete sie inkognito vier Wochen als Zimmermädchen in einem großen Berliner Hotel. Mit diesem Roman erhielt sie internationale Anerkennung, es war auch ihr erster Roman, der ins Englische übersetzt wurde.
1931/1932 verließ sie Deutschland und zog nach Kalifornien. 1933 fielen ihre Werke der Bücherverbrennung zum Opfer, und 1935 verfügten die Nationalsozialisten wegen ihres jüdischen Hintergrundes ein Publikationsverbot. 1938 bürgerte sie der NS-Staat aus und sie erwarb die amerikanische Staatsbürgerschaft.
Stefanie von Steinaecker arbeitete in ihrer Dissertation [5] heraus, dass Baum vom nationalsozialistischen Schriftsteller Hans Hauptmann (1865-1946) bereits 1932 diskriminiert wurde:
In Wien erinnert seit 1999 ein "Vicki-Baum-Platz", in Berlin erinnert am Haus in der Königsallee 45 seit 4. Oktober 1989 eine Gedenktafel mit der Inschrift
BERLINER GEDENKTAFEL
In dem früher hier stehenden Haus lebte
von 1926 bis zu ihrer Übersiedlung in die USA 1931
VICKI BAUM
24.1.1888 - 29.8.1960
Journalistin, Schriftstellerin und Drehbuchautorin.
Schrieb hier 1929 ihren Erfolgsroman Menschen im Hotel
In Darmstadt erinnert bislang nichts an Vicki Baum, die von 1912/1913 bis 1916 an Hoftheater wirkte und vor den Nationalsozialisten flüchten musste.