Am 18. September 2016 stellte die Fraktion UFFBASSE im Darmstädter Stadtparlament den Antrag, ein Mahnmal für Verfolgte und Betroffene des §175 in Darmstadt zu schaffen. Dieser Antrag hatte politische Folgen: Am 27. September 2016 wurde der Antrag noch einmal eingebracht, diesmal waren die Antragsteller Bündnis 90/Die Grünen, CDU und Uffbasse.
Dieses Mahnmal mit dem Namen "Die Schattenseite des Regenbogens" wurde am 19. Oktober 2022 von Oberbürgermeister Jochen Partsch eingeweiht. Es steht auf der Wiese am Herrngarten zwischen dem Haus der Geschichte und dem Welcome-Hotel.
Die Inschrift der Tafel lautet:
Die 3,10 Meter hohe begehbare Skulptur setzt ein Zeichen des würdigenden Gedenkens an Opfer des Strafrechtsparagrafen 175, der die Verfolgung von Menschen mit homosexueller Orientierung ermöglichte. Der Würzburger Künstler Matthias Braun übersetzte das Symbol der Regenbogenfahne in eine dreidimensionale Form. Die Skulptur wirft einen Schatten auf den Boden, der je nach Tageszeit und Lichteinfall eine Herzform bildet als Symbol für Trauer und Mitgefühl mit den Opfern. Die Herzform ist auf der Abbildung gut zu erkennen..
Der Titel der Arbeit verweist darauf, dass die Menschen als Opfergruppe lange auf der "Schattenseite", im Abseits der öffentlichen Wahrnehmung standen. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat sich bewusst entschieden, das Kunstwerk an einem zentralen in jeder Hinsicht sichtbaren Ort aufzustellen.