In den Adressbüchern der Stadt [4] wurde die Dieburger Straße 241 erstmals 1878 erwähnt:
1880 lautete der Eintrag "Emmerling, Ernst, Hofgerichtsadvokat (Scheuer)".
Am 16. Oktober 1899 eröffnete der Gastwirt Martin Röhrig das "Park-Restaurant", später "Parkhotel " genannt, heißt es in einer Schrift der Technischen Universität aus dem Jahr 2019 [3]. In den Adressbüchern liest sich das bescheidener (siehe Abbildungen).
In den Ausgaben von 1903 bis 1906 wurde der Frankfurter Kaufmann Bernhard Nathan und 1907 der Hotelier Heinrich Jordan aus Wiesbaden als Eigentümer genannt. Die wiederholten Eigentümerwechsel lassen vermuten, dass die Restauration keine große Resonanz gefunden hat.
Von 1908 bis 1910 wurde der Brauereibesitzer und Kommerzienrat Jean Dischinger als Eigentümer angegeben. In diesem Jahr erwarb der Oberst a. D. Otto Heinrich von Schaumburg-Lippe das Anwesen und lies es als Jugendstilvilla ausbauen. Das Adressbuch von 1911 enthielt nun den Eintrag "Schaumburg-Lippe, Prinz zu, Otto (Haus "Hagenburg")"
Dieser Eintrag wiederholte sich bis 1921. Die Bezeichnung "Haus Hagenburg" erinnerte an die Ehefrau des Prinzen, Gräfin Anna von Hagenburg geb. von Köppen (1860 - 1932).
Bereits 1924 lautete der Eintrag "Schaumburg-Lippe, Prinz zu, Otto, Oberst a.D., Hermannsstr. 39".
und der Eintrag Dieburger Straße hatte sich auch geändert (siehe Abbildung).
Der Prinz hatte das Anwesen 1925 verkauft. Seine Anschrift wird bis 1930 mit "Hermannsstraße 39" angegeben. Für die Dieburger Straße 241 lautete nun der Eintrag "Becker, Khan de, Renaud, Geheimrat, Gesandschaftsattache". Von 1933 bis 1936 lautete der Eintrag "Becker, v. Reinhold, Geh. Legationsrat". In diesem Jahr wurde das Gebäude zwangsversteigert und von der Hessischen Landesbank gekauft, die es zwei Jahre später an die NSDAP weiterverkaufte.
Der Eintrag im Adressbuch von 1940 bis 1942 lautete nun (siehe Abbildung).
Während des Zweiten Weltkriegs diente das Haus als Reservelazarett, heißt es in der TU-Schrift und nach 1945, jetzt durch Entscheidung des Alliierten Kontrollrats im Landeseigentum und ab 1946 an die Stadt Darmstadt vermietet, als Erholungsheim für Lungenkranke und Städtische Frauenklinik. Ab 1955 bis 1977 wurde es als Studentenwohnheim genutzt.
Nach Sanierung erhielt die Villa 1980 den Namen "Internationales Begegnungszentrum der Wissenschaft" und wurde als Gästehaus für die Technische Hochschule und das GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung genutzt.
Seit 1983 trägt das Haus den Namen "Georg-Christoph-Lichtenberg-Haus", benannt nach dem 1742 in Ober-Ramstadt geborenen Naturforscher und Schriftsteller. Seit 2012 ist die Technische Universität alleinige Eigentümerin.