Der Platz östlich des Kongresszentrums Darmstadtium an der Ollenhauer-Promenade wurde am 1. September 2017, dem Antikriegstag oder dem Tag für die nukleare Abrüstung der Vereinten Nationen, eingeweiht. Er erinnert an die Atombombenabwürfe der US-Armee auf die japanischen Städte Hiroshima (am 6. August 1945) und Nagasaki (am 9. August 1945).
Bei dem Abwurf der Bombe "Little Boy" auf Hiroshima, einer Stadt mit ca. 255.000 Einwohnern, lag die Gesamtzahl der Opfer bei 136.000 Menschen. Am Tag des Angriffs wurden 91.000 Verletzte gezählt. In der Stadt Nagasaki mit etwa 240.000 Einwohner tötete die Bombe "Fat Man" 64.000 Menschen. In Nagasaki lag die Zahl der Verletzten am Angriffstag bei 42.000 Menschen.
Bis heute, berichtete die Ärzteorganisation IPPNW im Jahr 2002, erkranken Überlebende der Atombombenabwürfe an Krebs und sterben daran, obwohl über ein halbes Jahrhundert vergangen ist. Die Untersuchungen über die Leiden der Überlebenden seien von den USA bis 1952 reglementiert oder die Ergebnisse zensiert worden. Im sogenannten Friedensvertrag von 1952 war "vereinbart" worden, dass Japan auf sämtliche Forderungen nach Reparationszahlungen für Kriegsschäden zu verzichten hat.
Der Artikel 9 der japanischen Verfassung vom 3. Mai 1947, die unter starker Einflussahme der USA zustande kam, lautet:
Zur Erreichung des Zweckes des vorangegangenen Paragraphen werden Land-, See- und Luftstreitkräfte sowie andere Kriegsmittel nicht unterhalten. Ein Kriegsführungsrecht wird nicht anerkannt."
Inzwischen ist diese noch geltende Verfassungsbestimmung durch Interpretationen aufgeweicht oder besser abgeschafft, denn bereits 1951 forderten die USA die Aufstellung einer eigenen Streitmacht. Sie hieß zu Beginn "Polizeireserve" und später nannte man sie "Selbstverteidigungsstreitkräfte". Heute verfügt das nach Verfassung pazifistische Japan über den fünfthöchsten Kriegsetat der Welt. Und maßgebliche politische Kräfte sind dabei, den Artikel 9 abzuschaffen.
Die Benennung des bisher namenlosen Platzes erfolgte auf Initiative des Darmstädter Friedensforums. Zur Einweihung sprach Oberbürgermeister Jochen Partsch.
Seit 2023 ist am Straßenschild des Platzes eine Holzinstallation als Gedenkort angebracht, der "Friedenspfahl".