DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Kleiber, Erich (5.8.1890 Wien - 27.1.1956 Zürich) war ein bekannter Dirigent. Er wuchs in Wien und Prag auf, studierte in Prag und wurde 1912 Kapellmeister am damaligen Hoftheater in Darmstadt. Die Adressbücher von 1915 bis 1918 verzeichnen die Alicestraße 2 als Wohnadresse des Hoftheaterkapellmeisters. Die Vorderseite des Hauses zeigt zur Frankfurter Straße.

1919 verließ Kleiber Darmstadt und wurde - nach verschiedenen Zwischenstationen - 1923 Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper. Hierdurch wurde er international bekannt und erhielt weltweite Anerkennung. Er dirigierte Konzerte in vielen Ländern Europas und Nordamerika.

1934 stellte er sein Amt als Staatskapellmeister, zu dem er noch 1933 ernannt worden war, aus Protest gegen die Kulturpolitik der Nationalsozialisten zur Verfügung und verließ Deutschland. Er ging nach Kuba und Argentinien und wurde Chefdirigent der Deutschen Oper in Buenos Aires (1936 bis 1949). 1938 erhielt er die argentinische Ehrenstaatsbürgerschaft.

1947 trat er wieder in Europa auf und übernahm 1954 die musikalische Oberleitung der Ostberliner Staatsoper, die er jedoch 1955 aus politischen Gründen verließ.

In Wikipedia wird Jonathan Carr zitiert, wonach Erich Kleiber "ein entschlossener antifaschistischer Dirigent" war.

Er wurde auf dem Zürcher Friedhof Hönggerberg bestattet.

In Darmstadt erinnert an ihn eine Gedenktafel am ehemaligen Wohnhaus in der Alicenstraße 2.


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