DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Kolbeweg Die Straße in der Darmstädter Heimstättensiedlung erinnert seit 1983 an den polnischen Franziskanerpater und Widerstandskämpfer Raimund (Maximilian) Kolbe (8.1.1894 Zdunska-Wola  - 14.8.1941 Auschwitz).
 
Kolbe tritt 1911 in Lemberg in den Franziskanerorden ein und studiert von 1912 bis1919 Philosophie und Theologie in Rom (1915 Dr. phil., 1919 Dr. theol.). Am 24. April 1918 wird er zum Priester geweiht und wirkt danach als Dozent für Kirchengeschichte in Krakau und übt verschiedene publizistische Tätigkeiten aus.

Von 1930 bis1936 missioniert Kolbe in Japan und Indien und gründet dort ein Kloster ("Mugenzai no Sono" = "Garten der Unbefleckten").

Die Gestapo verhaftet Kolbe am 12. September 1939, schließt das Kloster und verschleppt ihn und 37 seiner Mitbrüder. Am 8. Dezember 1939 erfolgt die Entlassung aus der Haft. Eine erneute Verhaftung durch die Gestapo erfolgt am 17. Februar 1941 wegen Hilfeleistungen für Flüchtlinge. Er wird nach Auschwitz deportiert. Er bekommt die Häftlingsnummer 16670. In Auschwitz geht er anstelle des zum Tod durch Verhungern verurteilten Familienvaters Franz Gajowniczek (gestorben 13.03.1995) freiwillig in einen Hungerbunker. Nach zwei Wochen ohne Wasser, Nahrung und Kleidung wird er am 14.  August 1941 durch eine Phenolspritze getötet.

Kolbe erfährt mehrere Ehrungen durch den Papst (Seligsprechung 1971, Heiligsprechung 1982). Neben dem Maximilian-Kolbe-Werk, einem eingetragenen Verein, der aus der Begegnung einer Gruppe von Christen der deutschen Sektion von Pax Christi mit ehemaligen Häftlingen 1964 in Auschwitz hervorging, arbeitet seit 2007 eine Maximilian-Kolbe-Stiftung. Beide Institutionen haben sich zum Ziel gesetzt, konkrete Beiträge zur Weiterentwicklung und Förderung der Versöhnungsarbeit in Europa zu leisten.

"Wege der Versöhnung aus der Kraft der Erinnerung" Karl Kardinal Lehmann und Ministerpräsident Dieter Althaus stellen die neue Maximilian-Kolbe-Stiftung am 19. November 2007 in Berlin vor

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