DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Luftschutzkeller Bleichstraße 47
Auf den Liegenschaften der Bleichstraße 45 und 47 wurden bereits Ende des 19.
Jahrhunderts Bierbrauereien (von August Erker, Philipp Meisinger,
Heinrich Ungeheuer) betrieben. Sie verfügten offenbar über tief unter
der Erde liegende Kühlkeller. Ab 1924 verzeichnen die Adressbücher [2] dort
keine Brauereien mehr.
- Luftschutzkeller Bleichstrasse 47 (2002) [4]
Diese
Kühlkeller wurden im Zweiten
Weltkrieg als Schutzräume genutzt (siehe auch Bunker).
Stadtrat Peter Schmidt, Jahrgang
1938, der damals mit seinen Eltern in der Bleichstraße 51 wohnte,
berichtet, dass zu Beginn des Krieges unter den Häusern der Nr. 47-51
die Brandmauern in den Kellern durchbrochen und damit die Keller
verbunden wurden [3].
Die früheren Kühlkeller, jetzt
als Luftschutzkeller genutzt, hatten mehrere Etagen, die mittels
Treppen und senkrechten "Schleusen" erreicht werden konnten. Sie boten
Platz für ca. 400 Menschen.
Peter Schmidt erinnert
sich, dass oftmals kleine Kinder, da die Bunkerbelegung aufgrund kurzer
Alarmierungszeiten schnell erfolgen musste, von oben durch die
senkrechten Schleusen fallen gelassen und unten von Erwachsenen
aufgefangen worden seien.
Auch in der Darmstädter
Brandnacht habe er mit seiner Mutter dort Schutz gefunden.
Das
Darmstädter Echo berichtete am 26.3.2002 über diesen Bunker:
Bunkerbesuch:
"Im Schutzraum muss größte Ruhe herrschen". Diese Aufforderung prangt
noch
heute auf allen vier Außenseiten des Luftschutzbunkers in der
Bleichstraße 47. Baulich noch in passablem Zustand präsentierte sich
der zehn Meter unter der Erde liegende Schutzraum bei einer kurzen
Besichtigung mit Karl Vonderschmitt. Während der Bombennacht vom 11.
September 1944 suchten in diesem Bunker rund 400 Menschen Schutz - und
überlebten. Damit zählt er zu den Originalschauplätzen für die
Dreharbeiten zum Dokumentarfilm "Brandmale" ".
Q:
[1]
[2]
[3],
Foto: [4]
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