DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Lungershausen, Carl Hans (20.7.1896 Darmstadt - 27.12.1975 Darmstadt) war Sohn des Majors Fritz Lungershausen und trat im August 1914 als Fahnenjunker in das Leib-Dragoner-Regiment Nr. 24 ein und wurde im Dezember 1914 an die Front versetzt. Am 18. Juni 1916 wurde er zum Leutnant befördert und war an der Ostfront eingesetzt.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er in die Reichswehr übernommen und 1925 zum Oberleutnant, 1931 zum Hauptmann, 1936 zum Major und am 1. Februar 1939 zum Oberstleutnant befördert. Ab 1940 nahm Lungershausen am Westfeldzug teil.

Am 1. November 1940 wurde er zum Oberst befördert. Ab 1941 nahm er als Oberst einer Panzer-Division am Eroberungs- und Vernichtungskrieg in Russland teil. Am 22. Januar 1942 wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Danach wurde er nach Afrika kommandiert und im Oktober 1942 zum Generalmajor befördert.

Wegen einer Erkrankung wurde er ab Ende 1942 von Afrika abgezogen und in Sardinien eingesetzt, wo er am 1. September 1943 zum Generalleutnant befördert wurde.

Am 1. Juli 1944 wurde er als Inspektor der italienischen Verbände zum Oberbefehlshaber Südwest (Generalfeldmarschall Kesselring) kommandiert.

Generalfeldmarschall Kesselring beurteilte am 8. März 1945 Lungershausen:

"Hat sich als Berater und Inspekteur vorzüglich bewährt. Unermüdlich tätig, klarer Beobachter, sehr guter Organisator und gewandter Arbeiter mit ausgezeichneten militärischen Kenntnissen. Wird nach Wiederherstellung seiner Gesundheit in gleicher oder ähnlicher Stellung wiederum Bestes leisten. Anständiger Charakter, guter Kamerad. Nationalsozialist."

Vom 1. Oktober 1945 bis zum 7. März 1947 war Lungershausen in britischer Gefangenschaft. Danach wohnte er in Hamburg-Wellingsbüttel.

In einem Online-Auftritt des Hamburger Senats heißt es unter anderem:

"Er trat in die CDU ein und wurde CDU-Fraktionsvorsitzender im Ortsausschuss Alstertal. Ab 1956 war er zudem Leiter der Hamburger Sektion der Gesellschaft für Wehrkunde (heute Gesellschaft für Sicherheitspolitik) sowie von 1958 bis 1966 zugleich Landesbeauftragter der Gesellschaft für Schleswig-Holstein und Hamburg. Die Gesellschaft für Wehrkunde setzte sich für deutsche Westintegration und Wiederbewaffnung ein; sie war 1951 von der CIA gegründet und zunächst von ihr finanziert worden. Ab 1953 firmierte sie als eingetragener Verein, die Finanzierung erfolgte nun durch die Industrie und das "Amt Blank" (die Vorgängerinstitution des Verteidigungsministeriums der Bundesrepublik Deutschland). Darüber hinaus betätigte sich Lungerhausen als Vereinsvorsitzender bzw. Geschäftsführer des Vereins ehemaliger Leibgardisten, Ortsgruppe Düsseldorf, und nahm an den sogenannten Dragoner-Treffen teil, Ausflügen der Kameradschaft der ehemaligen Leibdragoner, denen er im Ersten Weltkrieg als Leutnant angehört hatte."

Am 23. November 1966 wurde Lungershausen mit dem Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1. Klasse ausgezeichnet.


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