Schneider absolvierte nach dem Besuch einer weiterführenden Schule eine Ausbildung zum Buchhändler. Er gehörte 1928 zu den Mitbegründern des "Evangelischen Kunstdienstes" in Dresden. 1933 wurde er von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels zum Kunstreferenten bei der Reichregierung berufen und war am Verkauf der von den Nazis geraubten Kunst beteiligt. 1937 hatte der der "Reichskammer der bildenden Künste" unterstellte Kunstdienst seine Räume am Matthäikirchplatz 2 in Berlin, wo auch Gotthold Schneider residierte. Das Berliner Adressbuch von 1937 verzeichnet einen "Schneider, Gotthold, Abteilungsleiter, Matthäikirchplatz 2".
Nach Wikipedia war Schneider seit 1938 "führend beteiligt an der Aufgabe, die durch die Aktion 'Entartete Kunst' geraubten Kunstwerke an ausländische Kunstinteressenten zu veräußern".
Schneider war trotz seines aktiven Engagements für die NS-Kunstraubpolitik kein Mitglied der NSDAP.
Nach dem Krieg reüssierte er bei dem 1952 von Prinz Ludwig von Hessen und bei Rhein und der Stadt Darmstadt gegründeten Designinstitut "Institut für Neue Technische Form". Er wird auch als Gründungsmitglied genannt.
Auch das Stadtlexikon Darmstadt enthält einen von Sibylle Maxheimer verfassten Namensartikel "Schneider, Gotthold". Über seine führende Stellung in der Kunstraubpolitik der Nationalsozialisten wird in diesem Beitrag nicht eingegangen. Überhaupt wird seine Rolle in der NS-Zeit übergangen. Er sei auf Vorschlag von (Otto) Bartning nach Darmstadt gekommen und habe hier das "Institut für Neue Technische Form" (INTEF) mit Unterstützung von Prinz Ludwig von Hessen aufgebaut.
In dem Beitrag im Darmstädter Echo "Ein Mann von prägender Gestalt" wird Sibylle Maxheimer als Lebensgefährtin von Michael Schneider bezeichnet, dem Sohn Gotthold Schneiders. Michael Schneider sei von SPD-Oberbürgermeister Sabais "sanft gedrängt" worden, Nachfolger in der Leitung des Instituts nach dem Tode seines Vaters 1975 zu werden.
Als Gründungsmitglieder führt die Homepage von INTEF unter anderem auf:
Über die Anfänge des Instituts heißt es dort:
Hans Prolingheuer arbeitet in seinem Buch "Hitlers fromme Bilderstürmer" im Detail heraus, wie außergewöhnlich stark sich Schneider in der nationalsozialistischen Raubpolitik engagierte. In der sozialdemokratisch regierten Stadt Darmstadt konnte Schneider ungeachtet seiner führenden Stellung in der NS-Kunstraubpolitik eine neue Karriere starten.
Prolingheuer ist nicht der Einzige, der sich mit der Vita Schneiders auseinander setzte. Bei Hoffmann/Kuhn wird Schneiders Engagement ebenfalls gewürdigt: