DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Spuck, Friedrich (17.7.1911 Wieseck, heute Gießen-Wieseck - ...) war ein Darmstädter Arzt.

Er wurde als zweiter Sohn des Lokomotivführers Karl Spuck geboren und besuchte die Oberrealschule in Gießen, an der er Ostern 1931 das Abitur ablegte. Anschließend studierte er in Gießen Medizin bis zum Ende des Physikums, um sich als Freiwilliger zum Arbeitsdienst zu melden. Nach der vierteljährigen Dienstzeit setzte er das Studium in Gießen fort.

Dissertation
Spucks Dissertation von 1940 [2]

Im Sommer 1937 bestand er das Medizinische Staatsexamen mit "gut" und leistete das praktische Jahr an der Medizinischen Universitäts-Poliklinik und an der Universitäts-Frauenklinik in Gießen.

1938 erhielt er die ärztliche "Bestallung". Von September bis Dezember 1938 begann sein "Landvierteljahr". Er arbeitete in dieser Zeit an seiner Doktorarbeit, die den Titel "Die Einwirkung von Desinfektionsmitteln auf Metall und andere Stoffe" trug und 1940 erschien (siehe Abbildung).

Am 17. Februar 1939 erhielt er seine Einberufung als Hilfsarzt an das Staatliche Gesundheitsamt in Darmstadt.

Die Darmstädter Adressbücher von 1940 bis 1942 verzeichnen seine Adresse mit "Viktoriastraße 76". Im Meldeblatt von 1946 gab er an, seit 20. Februar 1939 in Darmstadt zu wohnen. Als Beruf nannte er Medizinalrat, zu dem er am 26. Mai 1943 ernannt worden war.

Friedrich Spuck war am 1. November 1933 der NSDAP-Schlägerbande SA [5] und am 1. Mai 1937, also nach Ende der Aufnahmesperre, der NSDAP beigetreten. Am 20. April 1936 wurde er zum SA-Sturmmann befördert.

Die Entnazifizierungskartei [3] enthält keine Angabe über seinen Entnazifizierungsstatus. Unter Hinweis auf das Meldeblatt [4] von 1946 mit der Berufsangabe Medizinalrat darf von der üblichen Einstufung als "Mitläufer" ausgegangen werden.


Q: [1] [3] [4] [5], Abbildung: [2]

 

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