DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"

Tschoeltsch
Ein Buch von Autor Tschoeltsch aus dem Jahr 1941 [5]

Tschoeltsch, Ehrenfried (4.3.1893 Greifswald - 8.8.1979 Hannover) war ein deutscher Militär, der es im NS-Regime zum Generalmajor und zum Chef des Operationsstabes der Luftflotte Reich brachte.

Im Ersten Weltkrieg begann Tschoeltsch seine Militärlaufbahn als Fahnenjunker in der Königlich-Sächsischen Armee. Nach einigen Beförderungen und verschiedenen Verwendungen wurde er 1917 als Adjutant bei einem Ausbildungsbataillon der Fliegerbeobachterschule Stolp eingesetzt.

Im Herbst 1917 geriet er kurzzeitig in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er sich jedoch selbst befreien konnte. 1919 wurde er als Leutnant in das Reichsheer übernommen. 1928 nahm er an einem geheimen Fliegertraining in Lipezk in der Sowjetunion teil. Aus Tarnungsgründen sei er für diese Zeit aus der Reichswehr entlassen worden. Ein Jahr später schloss er sich der Reichswehr wieder an. Es folgen Karriereschritte, die sich in der Wehrmacht der NS-Zeit fortsetzten. 1940 wurde er als Oberst zum Kommandeur eines Flieger-Ausbildungsregiment und schließlich am 1. Januar 1945 zum Chef des Operationsstabes der Luftflotte Reich ernannt. 1941 hatte er im Mittler-Verlag in der Reihe der "Handbücher der Luftwaffe" das Werk "Der Dienstunterricht in der Luftwaffe" veröffentlicht, siehe Abbildung.

Der vor allem auf militärische Themen spezialisierte Mittler-Verlag hatte nach 1945 für einige Jahre seinen Sitz (auch) in Darmstadt.

Von Mai 1945 bis 1947 war er in Kriegsgefangenschaft der westlichen Alliierten. Anschließend war er angeblich als ungelernter Arbeiter in einer chemischen Fabrik und später dort als Leiter der Einkaufsabteilung tätig. Ab 1951 sei er arbeitslos gewesen.

1954 zog Tschoeltsch nach Darmstadt zunächst in die Niederstraße 28, kurz darauf in die Jahnstraße 127.

Der "Spiegel" berichtete 1956 [1] davon, dass er während seiner Spaziergänge in Darmstadt "Übertretern der Verkehrsvorschriften" der Polizei meldete.

Siehe auch Soldatenverbände.


Q: [1] [2] [3] [4], Abbildung: [5]

 

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