Heinrich Zernin entdeckte offenbar schon sehr früh seine künstlerische Begabung. So erhielt er schon als Gymnasiast Zeichenunterricht. Später erhielt er ihn unter anderem auch von Heinrich Kröh.

Landsknechte in Rüstung auf einem Kunstwerk
von Zernin, 1941 [7]

Sohn Heinrich wird erstmalig 1900 im Adressbuch geführt: "Kunstmaler, Neckarstraße 9". Am 1. April 1913 verzog Zernin nach Eberstadt in die Pfungstädter Straße 55.

Adolf Beyer füllt in seinem Werk "Darmstadts Kunst, Kultur und Künstler", 1955 im Darmstädter Leske-Verlag erschienen, über eine Seite mit einer ausführlichen Würdigung des "charaktervollsten Darmstädter Künstlers" Heinrich Zernin. Darin lesen wir, dass Zernin "bereits als Gymnasiast militärische Werke seines Vaters und waffentechnische seines Bruders, des Majors Zernin, illustrierte."

Zernin war an allen bedeutenden Darmstädter Kunstausstellungen während der NS-Zeit vertreten:

• Deutsche Frühjahrs-Ausstellung Darmstadt 1934
• Darmstädter Kunstschau 1935 "Deutsche Meister"
• Darmstadt 1940 - Kunstausstellung im Städtischen Ausstellungsgebäude auf der Mathildenhöhe
• Zeitgenössische Kunst aus dem Südwestdeutschen Raume Mathildenhöhe Darmstadt 1941
• Gau-Kulturwoche 1937 Hessen-Nassau

Zernin taucht auch in den Ankaufslisten für Kunstwerke der Stadtverwaltung auf. Ebenso mehrfach in der Darmstädter NS-Kulturzeitschrift "Darmstädter Wochenschau".

Der Stadt Darmstadt war Zernin würdig genug, 1949 in Eberstadt eine Straße nach ihm zu benennen.

Auch heute noch werden seine Werke der Öffentlichkeit präsentiert, so zum Beispiel vom September bis Oktober 2017 im Damenbau des Staatsparks Fürstenlager in Bensheim-Auerbach.

Die Autoren fühlen sich nicht berufen, über die künstlerische Bedeutung seiner Arbeit zu urteilen, finden es nur bezeichnend, dass seine "Verstrickung" mit dem Nationalsozialismus nirgends Erwähnung findet.