DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"

Andresweg
Andresweg und Stühlingerweg in Darmstadt-Arheilgen (2019)

Andres, Wilhelm (5.4.1908 Arheilgen - 11.3.2004 Darmstadt-Arheilgen) stammte aus einer alten Arheilger Familie. Der Beitrag im Darmstädter Stadtlexikon zu Wilhelm Andres [2], verfasst von dem Arheilger Professor Helmut Castritius, bezeichnet ihn als engagierten Lehrer, der seine letzten Jahre als Rektor der Mornewegschule verbrachte. Einen Namen habe er sich als "Verfasser zahlreicher historischer und allgemein heimatkundlicher, auf den Darmstädter Raum konzentrierter Bücher" gemacht. Weiter heißt es dort wörtlich: "Seine Forschungen zu den kleinen Ereignissen ordneten diese immer in die größeren Zusammenhänge ein und stellten damit die Notwendigkeit und Nützlichkeit einer recht verstandenen, in der NS-Zeit leider missbrauchten und dadurch in Misskredit geratenen Heimatgeschichte unter Beweis".

Von Andres NS-Vergangenheit weiß Professor Castritius offenbar nichts. Erst die Untersuchungen von Dr. Köhn [3] komplettieren Andres Lebenslauf. Danach trat er im April 1933 der NSDAP bei und blieb dies bis 1945. Hinzu kommt seine Mitgliedschaft im NSKK (als Scharführer), im NS-Lehrerbund und der NSV. Ab 1942 nahm er am Zweiten Weltkrieg - zuletzt als Feldwebel - teil in einer Division, die an der Schlacht um Stalingrad beteiligt war.

Am 10. November 2004 wurde in Arheilgen der Andresweg, nach ihm, dem "Heimatforscher, Träger der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland" benannt. Diese Ehrung erhielt der verdienstvolle Staatsbürger bereits 1989.

Castritius würdigte Wilhelm Andres anlässlich seines Todes im Vereinsperiodikum "Schützt Darmstadt" als den "Weltbürger vom Ruthsenbach" [5]. Dort erwähnte er auch dessen Mitarbeit in der Kommission für die Straßennamen in Darmstadt. Andres habe sich auch "Verdienste um die Erinnerungskultur schlechthin" erworben. Zu dieser steuern die Autoren des vorliegenden Lexikons mit diesem Beitrag auch etwas bei.


Q: [1] [2] [3] [4] [5], Abbildung: Autoren

 

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