Von Andres NS-Vergangenheit weiß Professor Castritius offenbar nichts. Erst die Untersuchungen von Dr. Köhn [3] komplettieren Andres Lebenslauf. Danach trat er im April 1933 der NSDAP bei und blieb dies bis 1945. Hinzu kommt seine Mitgliedschaft im NSKK (als Scharführer), im NS-Lehrerbund und der NSV. Ab 1942 nahm er am Zweiten Weltkrieg - zuletzt als Feldwebel - teil in einer Division, die an der Schlacht um Stalingrad beteiligt war.
Am 10. November 2004 wurde in Arheilgen der Andresweg, nach ihm, dem "Heimatforscher, Träger der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland" benannt. Diese Ehrung erhielt der verdienstvolle Staatsbürger bereits 1989.
Castritius würdigte Wilhelm Andres anlässlich seines Todes im Vereinsperiodikum "Schützt Darmstadt" als den "Weltbürger vom Ruthsenbach" [5]. Dort erwähnte er auch dessen Mitarbeit in der Kommission für die Straßennamen in Darmstadt. Andres habe sich auch "Verdienste um die Erinnerungskultur schlechthin" erworben. Zu dieser steuern die Autoren des vorliegenden Lexikons mit diesem Beitrag auch etwas bei.