Im August 1944 wurde der Kriegspfarrer Wilhelm Stühlinger, Pfarrer in Bechtholdsheim, mit dem Kriegsverdienstkreuz II. Klasse ausgezeichnet.
Am 16. September 1949 nahm Stühlinger seinen Dienst in der Michaelsgemeinde Pfarrstelle I (Martinsgemeinde West) auf und wurde am 25. September in sein Amt eingeführt. Zugleich übernahm er den Vorsitz in der Gemeindegruppe Darmstadt des Evangelischen Bundes und kurze Zeit später den Vorsitz im Kirchenvorstand der "Vereinigten Martinsgemeinde". Im Dezember 1949 wurde er in den Dekanatssynodalvorstand gewählt.
Am 28. April 1952 wurde Stühlinger zum Dekan des Dekanats Darmstadt-Stadt gewählt und blieb dies bis 1970. Im Dezember 1955 wird er als Vertreter der gewählten Mitglieder der Kirchensynode des Evangelischen Dekanats Darmstadt-Stadt gewählt. Von 1952 bis 1964 war Stühlinger Mitglied der EKHN-Synode.
Am 1. März 1973 trat er in den Ruhestand, versah aber bis 1979 vertretungsweise Pfarrdienste in verschiedenen Gemeinden.
Pfarrer Stühlinger wurde 1933 Mitglied der NSDAP und blieb dies bis 1945. Ungeachtet dessen gehörte er, wie auch Ernst Holtzmann - zu den Erstunterzeichnern zur Gründung der Darmstädter Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.
Stühlinger erhielt mehrere Ehrungen. So verlieh ihm die Stadt Darmstadt 1970 die Silberne Verdienstplakette, 1976 das Kronenkreuz in Gold des Diakonischen Werkes in Hessen und Nassau, 1987 das Bundesverdienstkreuz am Bande, und im November 2004 wurde der Stühlingerweg in Arheilgen nach ihm benannt.
Stühlinger wohnte nach der Pensionierung in der Grillparzerstraße 26 in Darmstadt-Arheilgen. Er wurde in seiner Geburtsstadt Reinheim bestattet.