DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Benz, Georg (25.12.1907 Arheilgen bei Darmstadt - ...) war ein Darmstädter Amtsgerichtsrat und späterer Rechtsanwalt.

In der Entnazifizierungskartei wurde Benz zunächst als Gerichtsassessor bezeichnet und verändert in Amtsgerichtsrat. Im Meldeblatt von 1946 wurde unter früherem und jetzigem Beruf Amtsgerichtsrat eingetragen, das heißt, er war auch in der NS-Zeit bereits in dieser Funktion. Als Adresse wurde die Untere Mühlstraße 37 eingetragen und verändert in Darmstädter Straße 108. In den 1940er Jahren wohnte in der Mühlstraße 37 ein Georg Anthes XIV, Landwirt mit der Telefonnummer 2225. Auf diese Telefonnummer wurde auch im Adressbuch-Eintrag von 1949 hingewiesen, siehe Abbildung.

Adressbuch-Eintrag von 1949
Adressbuch-Eintrag von 1949 [4]

Das Meldeblatt enthält Ungereimtheiten. So ist er in Arheilgen geboren, doch bei der Frage, seit wann er in Arheilgen wohne, wurde 1. September 1939 eingetragen. Als Adresse wurde die Darmstädter Straße 140 angegeben. Bei der Frage nach vorübergehenden Aufenthalten seit 1. Juli 1942 lautete der Eintrag "Vom 26.8.1939 bis 24.8.1946 Wehrdienst bzw. Gefangenschaft, was jedoch gestrichen und ersetzt wurde durch "Da-Arheilgen"". Seine Abordnung in das besetzte Österreich wurde nicht angegeben:
Benz wurde in der Nazi-Zeit als Richter in das von den Nationalsozialisten besetzte Österreich nach Neusiedl (OLG-Bezirk Wien) versetzt.

Er war am 1. Mai 1933 der NSDAP beigetreten und war auch Mitglied deren Schlägerbande SA. Er übte die Funktion eines Blockwarts aus.

Im Entnazifizierungsverfahren wurde er als Mitläufer eingestuft und mit einer Sühneleistung von 600 Reichsmark belegt.

Im Adressbuch von 1949 wurde er als Rechtsanwalt in der Darmstädter Straße 108 geführt.


Q: [1] [2] [3] [4] [5],Abbildung: [4]

 

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