DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Bormuth, Theobald Adam (31.5.1913 Darmstadt - 23.1.1984) war ein Darmstädter Bäckermeister.

Im Mai 1913 eröffnete der Bäckermeister Philipp Bormuth (1886 - 1938) in der Kahlertstraße 49 eine Bäckerei. Sohn Theo übernahm 1933 die Geschäfte und führte sie erfolgreich weiter.

Werbung im Adressbuch 1949
Werbung im Adressbuch 1949 [1]

Im Jahr 1950 wurde das Stammhaus am Marktplatz eröffnet, doch noch bis Ende der 1950er Jahre wurden die Backwaren in der Bäckerei in der Kahlertstraße produziert. In den Jahren 1967/68 wurde das Geschäftshaus am Markt neu aufgebaut und 1968 eröffnet. Es ist eines der größten Bäckereien in Darmstadt und verfügt über weitere Filialen. Die Backstube zog 1995 vom Marktplatz in die Otto-Röhm-Straße um.

Bäckermeister Theobald (Theo) war 1937 der NSDAP beigetreten und gehörte von 1933 bis 1935 dem NS-Kraftfahrkorps (NSKK) an. Ab 1939 hatte er den Rang eines Scharführers. Außerdem leistete er Beiträge zum Opferring.

Erläuterung zum Opferring
Erläuterung zum Opferring

In einem Artikel der Darmstädter Zeitung vom 31. Juli 1944 wurde über eine Brotprüfung berichtet, die von Obermeister Bormuth abgenommen wurde. "Mit einem Treuebekenntnis zum Führer wurde die gutbesuchte Innungsversammlung geschlossen" endete der Artikel.

Bormuth wurde als Mitläufer eingestuft und zu einer Sühneleistung von 1.200 Reichsmark verurteilt.

Auch nach 1945 blieb Bormuth politisch aktiv. So kandidierte er auf Platz 1 der Liste der Freien Wählerschaft (Mittelstandsblock) zur Kommunalwahl am 4. Mai 1952. Ebenso zu den Kommunalwahlen am 28. Oktober 1956 auf Platz 1 der Liste Freie Wählerschaft (Überparteiliche Liste) und am 23. Oktober 1960 auf Platz 1 der Liste Freie Wählerschaft (FW - Überparteiliche und unabhängige Liste).


Q: [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10], Abbildung: [1]

 

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