Im Meldeblatt von 1946 gab er an, seit 1. Juli 1942 in Darmstadt zu leben, als Adresse gab er Am Weidenborn 2 an.
Entgegen seiner Angabe von 1946, seit 1. Juli 1942 in Darmstadt zu leben, lebte er bereits mindestens seit 1920 in Darmstadt. Der erste Eintrag erschien im Adressbuch der Stadt Darmstadt von 1921: "Großmann, Siegfried, Architekt, Heinrichstraße 89".
Ab 1. April 1934 wohnte er "Am Weidenborn 2", das Adressbuch von 1935 weist ihn als Eigentümer dieser Liegenschaft und als "Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste" aus.
Nach Lagis hat er in Leipzig und Darmstadt Musik und nach dem Ersten Weltkrieg bis 1922 Architektur an der Technischen Hochschule in Darmstadt studiert. Von 1922 bis 1924 sei er im öffentlichen Dienst und danach als freier Architekt in Darmstadt tätig gewesen. Nach dem Zweiten Weltkrieg habe er sich am Wiederaufbau in Darmstadt engagiert.
Großmann war neben seiner Mitgliedschaft in der nationalsozialistischen Reichskammer der bildenden Künste auch in Darmstadt für die "Bewegung" aktiv. So war er zum Beispiel "als Kreisbeauftragter der Landesleitung der Reichskammer der bildenden Künste" nicht nur organisatorisch für die "Gaukulturwoche 1937" in Darmstadt aktiv, sondern auch mit seinen Werken vertreten.
In einem Bericht in der Darmstädter Wochenschau 11/1939 wurde über "Die Gaukulturwoche" berichtet, die vom 6. bis 14. Mai 1939 im "Kulturzentrum der Landeshauptstadt Darmstadt eine umfang- und gehaltreiche Folge von Veranstaltungen beizusteuern" hatte. Den Auftakt gab die Eröffnung einer Ausstellung "Gesicht und Gestalt" der Darmstädter Künstlergemeinschaft durch den Vorsitzenden Marck Müller im Ernst-Ludwig-Haus. Der Beauftragte der Reichskammer der bildenden Künste, Regierungsbaumeister a. D. Sixtus Großmann, gab der Feier folgendes Geleitwort mit:
Seine Mitgliedschaft in der Reichskammer der bildenden Künste wird weder bei Lagis noch im Stadtlexikon erwähnt.
Wegen seiner Mitgliedschaften in nationalsozialistischen Organisationen bzw. der Partei hatte er sich nach 1945 in einem Entnazifizierungsverfahren zu verantworten.
Das Adressbuch von 1949 führte ihn als "Regierungsbaumeister a. D., Architekt, Am Weidenborn 2".