Die Nationalsozialisten benannten sie nach dem "Kampfflieger" Hans Gutermuth. Den Zusammenbruch der NS-Herrschaft und die Befreiung vom Nationalsozialismus überlebte die Gutermuthstraße unbeschadet.
Im Darmstädter Adressbuch von 1952/52 ist sie nach wie vor nach dem "Kampfflieger, gefallen im Weltkrieg" benannt. So hieß sie weiter bis in die 1970er Jahre (siehe Abbildung).
Wer war dieser "Kampfflieger" Hans Gutermuth? Er wurde am 22. August 1893 als Sohn des späteren Professors an der Technischen Hochschule Darmstadt lehrenden Max Gutermuth in Darmstadt geboren.
Er gehörte zu jenen jungen Leuten, die 1909 die Flug-Sport-Vereinigung (FSV) Darmstadt gründeten, aus der später die Akademische Fliegergruppe (heute Akaflieg Darmstadt) hervorging. Sie begannen mit dem Bau sogenannter Fluggleiter. 1914 bestand Gutermuth nach der Flugausbildung in Johannistal bei Berlin die Flugzeugführerprüfung.
Er fiel im Ersten Weltkrieg als Leutnant der Reserve mit 24 Jahren am 16. Februar 1917 in Frankreich nahe Gommecourt/Hébuterne.
Heute liegt die Straße auf Griesheimer Gemarkung am August-Euler-Flugplatz. Sie heißt immer noch Guthermuthstraße, nun aber nicht mehr nach Hans Guthermuth, sondern nach seinem Vater Max Gutermuth (16.6.1858 Pappenheim - 10.3.1943 Darmstadt), der 1896 auf eine Professur für Maschinenbau an die Technische Hochschule (heute: Technische Universität) in Darmstadt berufen wurde (siehe Abbildung).
Max Gutermuth wurde 1927 emeritiert und gehörte keiner nationalsozialistischen Organisation an.