DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Keil, Ludwig (1.8.1896 Bickenbach - 8.1.1952 Darmstadt) war gelernter Kupferschmied und Sohn eines Bahnarbeiters. Er war bereits früh gewerkschaftlich und politisch aktiv. Im Jahr 1917 wurde er Mitglied der SPD, wechselte jedoch 1920 zur KPD. Von 1929 bis 1931 war er Mitglied im Offenbacher Stadtrat, bevor er am 7. Dezember 1931 Mitglied des Hessischen Landtags wurde und ihm bis 3. April 1933 als Fraktionsvorsitzender angehörte.

Im März 1933 war er einer der ersten "Schutzhäftlinge" im KZ Osthofen.

Nach seiner Entlassung erfolgte im Februar 1935 seine erneute Verhaftung. Wegen "Gefährdung der öffentlichen Sicherheit" wurde er in Schutzhaft genommen.

Am 17. Mai 1938 wurde er wegen "Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens" vom Oberlandesgericht Kassel zu fünfzehn Monaten Haft verurteilt, die er in mehreren Gefängnissen absitzen musste.

Keil wurde im Rahmen der "Aktion Gitter/Gewitter", einer reichsweiten Verhaftungsaktion nach dem gescheiterten Hitler-Attentat am 20. Juli 1944, am 22. August 1944 mit weiteren Kommunisten und Sozialdemokraten verhaftet und in das KZ Dachau eingeliefert, das er erst nach Kriegsende verlassen konnte.

Nach 1945 war Keil als Ministerialdirektor zeitweise stellvertretender hessischer Wirtschaftsminister. Vom 1. Dezember 1946 bis 30. November 1950 war er Mitglied des Hessischen Landtags, ab 1. Juli 1949 als Nachfolger von Leo Bauer auch Vorsitzender der Fraktion.

Im Stadt- und Landkreis Darmstadt übte er das Amt des KPD-Vorsitzender aus.


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