Der Landtag des Volksstaates Hessen hatte seinen Sitz am Louisenplatz (heute: Luisenplatz), postalisch in der Rheinstraße 10, im sogenannten Ständehaus.
Vor Gründung des Volksstaates war dies der Sitz der I. und II. Kammer des Großherzogtums Hessen-Darmstadt.
Der Landtag bestand aus 70 Abgeordneten, die für die Dauer von drei Jahren gewählt wurden. Zum Präsidenten des Landtags wurde der Sozialdemokrat Bernhard Adelung (1876 - 1943) gewählt, zum ersten Staatspräsidenten der Sozialdemokrat Carl Ulrich (28.1.1853 - 12.4.1933), deren Amtszeiten jeweils von 1919 bis 1928 währten. Sein Nachfolger war Bernhard Adelung, der von den Nationalsozialisten 1933 abgesetzt wurde. Ulrich wohnte (1921) in der Neckarstraße 7, Adelung in der Heidelberger Straße 22 (1930).
Nach 1945 verlor Darmstadt den Sitz von Landtag und Landesregierung zugunsten der Stadt Wiesbaden.
Das Ständehaus wurde im Zweiten Weltkrieg in der Brandnacht zerstört und nicht wieder aufgebaut. Dort residiert heute die Hauptstelle der Stadtsparkasse Darmstadt. Eine kleine unscheinbare Gedenkplatte (siehe Abbildung), der Bedeutung des ehemaligen Gesetzgebungsorgans des demokratischen Volksstaates Hessen eigentlich unwürdig, erinnert an den ehemaligen Hessischen Landtag.