DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Kern, Elisabeth
(geb. Bangert, 2.5.1880 Darmstadt - 11./12.9.1944
Darmstadt) war Jüdin, stammte aus einfachen Verhältnissen und war
gelernte Schneiderin. Nach der Heirat mit Jacob Kern brachte sie vier
Kinder auf die Welt. Nach der Einführung des Frauenwahlrechts wurde sie
als Vertreterin der SPD in das Stadtparlament gewählt, dem sie bis zur
Machtergreifung 1933 angehörte. Sie war auch erste Vorsitzende der 1920
gegründeten Arbeiterwohlfahrt in Darmstadt.
Im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler im Juli 1944 wurden sie und
ihr Mann verhaftet. Während man sie im Gefängnis in der Rundeturmstraße
für einige Wochen festhielt und verhörte, wurde ihr Mann in das KZ
Dachau deportiert und kam 1945 nach Darmstadt zurück. Elisabeth Kern
kam in der Darmstädter Brandnacht 1944 ums Leben. Ihr Grab befindet
sich auf dem Waldfriedhof.
Sie ist die Großmutter des bekannten Darmstädter Kinderarztes Joachim Landzettel.
Mit Beschluss des Magistrats vom 20. Juni 2001 wurde am 12. Februar
2003 eine Straße (Elisabeth-Kern-Straße) im Wohngebiet
Ernst-Ludwig-Park nach ihr benannt.
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