DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Kißner, Walter (13.4.1903 Darmstadt - ...) war in der NS-Zeit in Darmstadt Landesbankdirektor und nach 1945 als Rechtsanwalt tätig.

Er hatte am 30. April 1932 an der Universität Gießen seine juristische Dissertation über "Die Tilgungshypothek" vorgelegt.

Im Darmstädter Adressbuch von 1927 wurde er als Gerichtsreferendar, wohnhaft in der Heinrichsstraße 154, geführt. Ab 1930 lautete die Berufsbezeichnung Gerichtsassessor, und 1935 führte ihn das Adressbuch als "Kißner, Walter, Dr. jur., Finanzrat, Heinrichsstraße 135".

Ab 1940 verzeichnete ihn das Adressbuch zunächst als Finanzrat, ein Jahr später als Landesbankdirektor mit Wohnung im Kirchbergweg 1, dessen Liegenschaft dem SA-Scharführer und Architekten Heinz Kappler gehörte. Im selben Haus wohnte auch Diplom-Ingenieur Ernst Nohl, NSKK-Mitglied seit 1933 und NSDAP-Mitglied seit 1937.

Nach Angabe im Meldeblatt von 1949 wurde Kißner von der Spruchkammer Dieburg am 7. Oktober 1946 als Mitläufer eingestuft und mit einer Sühneleistung von 1.000 Reichsmark belegt.

Das Adressbuch von 1949 verzeichnete ihn als Rechtsanwalt mit Büro in der Frankfurter Straße 29 und Wohnung in der Hobrechtstraße 40. Dort wohnte in der NS-Zeit auch der Oberlandesgerichtspräsident Ludwig Scriba.


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