DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Spruchkammerverfahren (zu Entnazifizierung)

"Die erste in Darmstadt gebildete Spruchkammer wird in Kürze ihre Arbeit aufnehmen. Ihr Vorsitzender ist der Leiter des Arbeitsamtes, Herr Peters (SPD), der Öffentliche Ankläger Herr Stöcker(SPD). Für eine weitere Kammer ist als Vorsitzender ein Vertreter der CDU vorgesehen, als Ankläger wird Herr Wagenbach (KPD) fungieren. Die Geschäftsstelle befindet sich im Polizeipräsidium in der Nieder-Ramstädter Straße, während die Verhandlungen in einem Sitzungssaal des Gerichtsgebäudes stattfinden sollen."

So das Darmstädter Echo am 1. Mai 1946. Am 1. Juni wurde es konkreter. Die Spruchkammer werde ihre Arbeit am 7. Juni 1946 aufnehmen, und am 4. Juni im Gemeindesaal der Pauluskirche öffentlich vereidigt werden. Die erste Sitzung fand am 7. Juni unter sehr starker Beteiligung der Bevölkerung statt. Der geschäftsführende Vorsitzender, Arbeitsamtsleiter Max Peters und die vier Beisitzer – so kommen aus den vier Parteien – sind das Spruchkammer-Team.

Das Darmstädter Echo berichtet am 28.8.1946 über einen Zwischenstand zum Entnazifizierungsverfahren.

"Insgesamt 3.382 ehemalige Angehörige der NSDAP und ihrer Formationen standen ... bei Ende Juli vor den groß-hessischen Spruchkammern. Hiervon wurden

11 Personen in die Gruppe der Hauptschuldigen,
128 in die Gruppe der Aktivisten,
409 in die Gruppe der Belasteten,
2.075 in die Gruppe der Minderbelasteten und
759 in die Gruppe der Mitläufer eingereiht.

... In 686 Fällen fiel der Spruchkammerentscheid günstiger und in 14 Entscheidungen schwerer aus, als ihn der öffentliche Ankläger beantragte. Auf Nachfrage antwortete der Zuständige der Militärregierung, daß man mit der Arbeit im allgemeinen zufrieden sei. Manche Entscheide seien allerdings allzu nachsichtig beurteilt worden."

(24) (33) (34)

Ackermann, Hermann.
Darmstadt. Schriftliche Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt am 5.5.1947. (55)

Ackermann, Kurt.
Sportlehrer. Verhandlung Spruchkammer DA-Stadt am 16.7.1947. (39)

Adams, Gustav.
Dipl.-Ing. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 9.6.1947. (50)

Amelung, Elisabeth.
Verhandlung am 22.4.1947. (67)

Andreas, Heinz.
Kaufmann, Uhlandstraße 4. (15)

Andre, Georg.
Hauptwachtmeister a. D. Hauptwachtmeister Georg Andre, heute 44 Jahre alt, war von 1928 an dauernd arbeitslos. So kam es, daß er – verlockt durch die Versprechungen der NSDAP – sich dieser zuwandte und sich als Zellenwalter gebrauchen ließ. Seine Mitgliedschaft in der NSKK hat er schon 1935 aufgegeben. Seit diesem Jahre arbeitete er bei der Polizei. Die Kammer reihte den Betroffenen in die Gruppe III der Minderbelasteten ein. In Anbetracht seiner schlechten finanziellen Lage wurde die Sühnesumme auf 1000 Mark bemessen. (3) (7) (28)

Andres, Dr. Otto Karl.
Feldbereinigungskommissar, Darmstadt. (29)

Ankel, Dr. Wulf Emmo.
Hochschulprofessor. Darmstadt. (29)

Arnim, Ernst.
Justizoberinspektor. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 9.6.1947. (50)

Axt, Dr. Ernst.
Arzt. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 10.6.1947. (50)

Bachert, Jakob.
Geb. 18.2.1876, Ober-Rechnungsrat, Darmstadt, Heidelberger Straße 101. (67)

Bangert, Heinrich.
Tabakwarenhändler. Verhandlung vor der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 8.8.1947. (37)

Bauer, Georg.
Schreiner. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 1.7.1947. (51)

Bauer, Karl.
Justiz-Ob.-Wachtmeister. Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 9.7.1947. (48)

Bauer, Wilhelm.
Der 33 jährige … wurde beschuldigt, am 10. November 1938 im Laden des Spielwarenhändlers Ullmann in der Elisabethenstraße sich mit an den Zerstörungen beteiligt zu haben. Etwa acht bis zehn SS-Männer in Zivil, mit Handbeilen bewaffnet, drangen damals in den Morgenstunden in das Geschäft ein, schickten das Personal fort und begannen dann, die Ladeneinrichtungen und die dort lagernden Warenbestände kurz und klein zu schlagen. Nach Beendigung dieser "Arbeit" zog der Trupp nach der Landwehrstraße, um dort eine weitere jüdische Familie heimzusuchen. Bauer allerdings benutzte die erste beste Gelegenheit, sich zu drücken, zumal ihm die Familie, bei der die weitere Aktion durchgeführt werden sollte, persönlich bekannt war. Bauer hatte sich am 29. März vor der Strafkammer des Landgerichts wegen schweren Landfriedensbruches zu verantworten. Aus der Beweisaufnahme ging hervor, daß er seit 1936 Mitglied der SS, seit Ende 1938 auch Mitglied der NSDAP war. Der Staatsanwalt beantragte 2 ½ Jahre Gefängnis unter Anrechnung der Untersuchungshaft. Das Gericht kam … zu folgendem Urteil: Der Angeklagte wird zu einem Jahr 3 Monaten Gefängnis unter Anrechnung der gesamten Untersuchungshaft verurteilt. (25)

Baumhögger, Walter.
Städt. Oberbaurat, Jugenheim/Bergstraße. (29)

Bausch, Dr. Wilhelm.
DA-Eberstadt, Heidelberger Straße 145. (1)
Verhandlung am 31.3.1947. (61)

Bechtold, Heermann von.
Geb. 21.8.1871, Regierungsrat a. D., Gelnhausen, Neue Straße 7 a (früher Darmstadt). (67)

Bergauer, Heinrich.
Postbeamter, der am 1.7.1933 in die SA und am 1.5.1937 in die Partei eingetreten war. Er habe, wie er behauptete, unter Druck gestanden. Er war als Blockobmann tätig und gehörte der NSV, dem Reichsbund der deutschen Beamten, dem VDA, Reichskolonialbund und dem Reichsluftschutzbund an. In der SA wurde er am 20.4.1935 Rottenführer, 1938 wurde er zum Postamtmann und 1943 zum Oberpostamtmann befördert. Eine besondere Aktivität konnte ihm nicht nachgewiesen werden. Der Kläger beantragte die Einreihung des Betroffenen in die Gruppe der Aktivisten, die Kammer beurteilte ihn jedoch als Minderbelasteten und räumte ihm eine Bewährungsfrist von 2 Jahren ein. Während dieser Zeit darf er nur in gewöhnlicher Arbeit beschäftigt werden. 25% des Bruttoeinkommens hat er während der Bewährungsfrist an den Wiederaufbaufonds abzuführen. Die während seiner Mitgliedschaft in der SA und Partei erfolgten Beförderungen werden rückgängig gemacht. (8)
Das Adressbuch von 1942 weist ihn als Postamtmann mit Wohnung in der Adolf-Spieß-Straße 8 aus. (27)

Berner, Gottlob.
Darmstadt, Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Land am 19.10. (7)

Betz, Friedrich.
Geb. 30.7.1901, Justizobersekretär, Darmstadt, Taunusstraße 52. (67)

Beyer, Georg.
Krim.-Obersekretär. Verhandlung am 21.4.1947. (67)

Bientzle, Karl.
Patentanwalt, Darmstadt-Eberstadt. (29)

Bitsch, Karl.
Schreinermeister. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 27.5.1947. (52)

Bittmann, Martin.
Feldbergstraße 84. (15)
Das Adressbuch von 1942 führt einen Martin Bittmann als Polizeiwachtmeister, wohnhaft in der Wilhelmstraße 59. (27)

Blecher, Dr. Alfred.
Wittmannstraße 7. (1)
Laut Adressbuch von 1942 war B. Facharzt für Chirurgie und Erkrankung der Harnwege und wohnte in der Weyprechtstraße 14. (27)

Blome, Anton.
Geb.20.12.1879, Hausmeister a. D., Darmstadt, Schuknechtstraße 51. Aufruf zu sachdienlichem Be- und Entlastungsmaterial. (63)

Boehe, Herbert.
Der kaufmännischer Angestellte wurde in die Gruppe der Mitläufer eingereiht und zur Zahlung von 500 Mark für den Wiedergutmachungsfond verurteilt. (3)

Bogner, Dr. Kilian.
Arzt. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 23.5.1947. (57)

Bohner, Luzius.
Geb. 27.6.1916, Regierungsinspektor, Ober-Gersprenz, Nibelungenstraße 32 (früher wohnhaft in Darmstadt). (56)

Bolbach, Dr. Ludwig.
Geb. 23.7.1899, Studienrat, Darmstadt, Landskronstraße 89. (67)

Bonin, Peter.
Kaufmann, Darmstadt. Schriftliche Verhandlungen am 12.6.1947. (49)

Bönning, Dr. med. Felix.
Darmstadt, Erbacher Straße 8: NSDAP seit 1.5.1937, SA-Sanitätsobersturmführer, NSV, NS-Ärztebund, NS-Altherrenbund, NSKK-Sanitätsobersturmführer, RKB. Spruch: Gruppe III der Minderbelasteten, 3 Jahre Bewährungsfrist, Zahlung eines Sonderbeitrages von RM 10.000, zwangsläufige Bestimmungen de Artikels 16. (Schriftliches Verfahren) (32)

Bork, Philipp.
Der ehemalige Steuerwachtmeister wurde in die Gruppe der Minderbelasteten bei drei Jahren Bewährungsfrist eingestuft. Ein Vermögenseinzug von 25% wurde verhängt. (3)
Das Adressbuch von 1942 gibt als Wohnung die Lindenhofstraße 15 an. (27)

Bossler, Wilhelm.
Obersteuerinspektor, Darmstadt-Eberstadt. (29)

Brackelsberg, Martin.
Kaufmann.
Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 19.5.1947. (57)
Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 30.5.1947. (52)

Branscheid, Dr. Friedrich.
Geb. 20.12.1891, Chemiker, Darmstadt, Schuknechtstraße 43. (56)

Braun, Ferdinand.
Gegen den Stadt-Oberinspektor erkannte die Kammer auf Einreihung in die Gruppe der Mitläufer und Zahlung eines einmaligen Sonderbeitrages von 2000 Reichsmark. (3)
Laut Adressbuch von 1942 wohnte Braun im Herdweg 97, als Beruf wird Verwaltungs-Inspektor angegeben. (27)

Braun, Fritz.
Geb. 7.8.1894, Bank-Kaufmann, Darmstadt, Liebigstraße 13. (67)

Breninek, Andreas.
Geb. 3.11.1921, Hilfsarbeiter, DA-Eberstadt, Ludwigstraße 17. (56)

Büchner, Ludwig.
Dipl.-Ing., Niebergallweg 24. (15) (29)
Diese Wohnadresse ist auch im Adressbuch von 1942 angegeben. (27)

Burger, Dr. Karl Josef.
Geb. 12.1.1912, wohnhaft in Darmstadt, Landwehrstraße 68. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt Lager am 6.5.1947. (55)

Buß, Arthur.
Gegen den ehemaligen O.-Reg.-Rat B., geboren am 20.9.1904, von 1933-1937 bei der Gestapo, früher wohnhaft Darmstadt, Rhönring 44 ½ , wurde das Ermittlungsverfahren eingeleitet. Be- und Entlastungszeugen werden gebeten, sich mündlich oder schriftlich bei der Spruchkammer Darmstadt-Lager (Internierungslager), Rheinstraße 102, zu melden. (38)

Buttkewitz, Franz.
Steuersekretär, Darmstadt, Schubertweg 13. Mündliche Verhandlung am 25.3.1947. (60)

Clever, Wilhelm.
Lohnbuchhalter. Verhandlung vor der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 8.8.1947. (37)

Cruysen, Matthias.
Werkmeister. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt am 2.5.1947. (55) (62)

Cuvot, Sophie.
Verhandlung am 28.3.1947. (61)

Damerow, Erich.
Geb. 8.10.1911, Kfm. Angestellter, Bürstadt, Sofienstraße 2 (früher wohnhaft in Darmstadt). (67)

Daub, Maximilian.
Bankbeamter, DA-Eberstadt, Darmstädter Straße73. (15)

Dengler, Georg Albert.
Geb.10.6.1904, Leiter des Judenreferats


Depenthal, Dr. Friedrich.
D. war Oberstaatsanwalt beim Landgericht in  Darmstadt und Dienststellenleiter des Sondergerichtes. Er war Mitglied der NSDAP seit 1.5.1933. Der Öffentliche Ankläger beantragte, ihn in die Gruppe II einzureihen. "Eine große Zahl von Entlastungszeugen bestätigte jedoch, daß sich der Betroffene seit 1939, als er nach Darmstadt kam, bei vielen Gelegenheiten gegen den Nationalsozialismus geäußert hatte. Er konnte nachweisen, daß er mehreren Gefangenen, darunter auch Antinazisten, zu längerem Urlaub aus der Strafanstalt verholfen hatte, teilweise wurden diese Urlaube bis zum Einmarsch der Amerikaner ausgedehnt, so daß die Verurteilten nicht mehr ins Gefängnis zurück brauchten.  Die Spruchkammer hat aus diesen Gründen den Betroffenen in die Gruppe III der Minderbelasteten eingereiht und ihm folgende Sühnemaßnahmen auferlegt: Zwei Jahre Bewährungsfrist, während der er nur in gewöhnlicher Arbeit beschäftigt werden darf. Ferner hat er einen einmaligen Sonderbeitrag in Höhe von 2000 RM für einen Wiedergutmachungsfonds zu leisten. (3) (4)

Diefenbach, Otto.
Kaufmann, heute Riedlingerstraße 6, wurde 1933 Mitglied der NSDAP aus "ideellen Gründen". Als Hauptmann zum Militärdienst einberufen, wurde er gegen seinen Willen beauftragt, als NS-Führungsoffizier tätig zu sein. Die Beweisaufnahme ergab, dass er sich diesem Auftrag nach Möglichkeit entzogen hat. Er hat politisch Verfolgte unterstützt, in dem er sie in seinem Betrieb beschäftigte und auch dort tätige Fremdarbeiter durchaus einwandfrei behandelte. Er konnte in die Gruppe III der Minderbelasteten eingereiht werden und erhielt ein Jahr Bewährungsfrist. Es wird ihm ein einmaliger Sonderbeitrag für einen Wiedergutmachungsfonds in Höhe von RM 3000 auferlegt, ferner muß er seinen Lastwagen für 40 Tage der Allgemeinheit kostenlos zur Verfügung stellen. (6)
Laut Adressbuch von 1942 wohnte er in der Alexanderstraße 8. (27)
Vor der Berufungskammer fand am 6.5.1947 im schriftlichen Verfahren ein Termin statt. (62)

Dierks, Reinhold.
Geb. 23.6.1897, Amtmann, Darmstadt, Friedrich-Ebert-Platz 16. (67)

Dieter, Heinrich.
Bildhauer. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 2.7.1947. (51)

Dietrich, Dr. Oswald.
Arzt, Im Emser 13. (15)
Diese  Wohnadresse gibt auch das Adressbuch von 1942 an. (27)

Dorn, Peter.
Geb. 3.1.1901, Stadtinspektor a. D., Darmstadt, Taunustraße 45. Aufruf zu sachdienlichem Be- und Entlastungsmaterial. (63)

Dörrschuck, Peter.
Geb. 19.7.1920, Bauschlosser, DA-Arheilgen, Sandstraße 4. (56)

Dreste, Adam.
Der frühere Regierungsamtmann ist, um seine Stellung zu halten, im November 1933 der SA und am 1. Mai 1937 Mitglied der Partei geworden. Die Verhandlung ergab, daß er, obwohl zum Scharführer befördert, sich nicht propagandistisch betätigt hatte. Er wurde in die Gruppe der Mitläufer eingereiht. Als Sühnemaßnahmen wurden verhängt: die während seiner Mitgliedschaft in der NSDAP erfolgte Beförderung wird rückgängig gemacht, außerdem hat er für den Wiedergutmachungsfond einen Betrag von 2000 Mark zu zahlen. (12)
Das Adressbuch von 1942 gibt als Wohnadresse Im Emser 49 und als Beruf Rechnungsrat an. (27)

Dubail, Emil.
Lokführer. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 30.5.1947. (52)

Düsener, Kurt.
Geb. 20.6.1881, Reichsbank-Oberinspektor a. D., Darmstadt, Heidelberger Straße 100. Aufruf zu sachdienlichem Be- und Entlastungsmaterial. (63)

Düsterbehn, Fritz.
Chemiker i. R., Darmstadt. (29)

Dyroff, Heinrich.
Konstrukteur, Dornheimer Weg 30. (15)

Ebenrecht, Heinrich.
Geb. 1.1.1906, Reg.-Angestellter, DA-Eberstadt, Weingartenstraße 23. (67)

Eckhardt, Fritz.
Bäckermeister.
Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 19.5.1947. (57)
Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 29.4.1947. (65)

Eichenauer, Amalie.
Geb. 14.8.1918, techn. Lehrerin, DA-Arheilgen, Weiterstädter Straße 85. Aufruf zu sachdienlichem Be- und Entlastungsmaterial. (63)

Eise, Dr. Heinrich.
Geb. 20.10.1878, Amtsgerichtsdirektor, Wixhausen, Erzhäuser Straße 21. Aufruf zu sachdienlichem Be- und Entlastungsmaterial. (63)

Elkjer, Kurt Peter von.
Stud. techn. (29)

Engelbrecht, Dr.
Verhandlung am 19.3.1947. (61)

Ettinger, Franz.
Backofenbauer, DA-Eberstadt, Sophienstraße 12. (15)

Ewald, (Ehepaar).
Ewald war seit 1931 Pg. und 1932 bzw. 1933 SA-Rottenführer. Ihm und seiner Frau wurde zur Last gelegt, einen inzwischen tödlich verunglückten Wachtmeister als Nazi-Feind angezeigt zu haben. Die Kammer entschied, daß die Beweisaufnahme eine Denunziation nicht ergeben habe und teilte den Ehemann der Gruppe der Minderbelasteten zu. Es wurde ihm eine Bewährungsfrist von 3 Jahren zuerkannt,  während der er nur in gewöhnlicher Arbeit beschäftigt werden darf und 20% seines Einkommens abzuführen hat. Gegen die Ehefrau wurde das Verfahren eingestellt. (19)

Ewald, Friedrich.
Geb. 9.1.1910, Rechnungsrevisor, Darmstadt, Erbacher Straße 73. (67)

Feigl, Dr. Johannes.
Der ehemalige Staatsanwalt beim Sondergericht Darmstadt, …, der seit 1938 der Partei angehörte, war beschuldigt, sein Amt dazu benutzt zu haben, die nationalsozialistischen Grundsätze in der Rechtspflege durchgesetzt und zu harte Urteile beantragt zu haben. In der Anklageschrift wurde die Einstufung in die Gruppe II, Aktivisten, gefordert. Die Beweisaufnahme ergab, daß Dr. Feigl nicht Behördenleiter war, was seine Einreihung in die Gruppe II gerechtfertigt hätte und daß seine Amtsführung korrekt und im allgemeinen nicht über das Maß von menschlicher Einsicht hinausgegangen ist. Der öffentliche Ankläger beantragte die Einstufung als Minderbelasteter, eine fünfjährige Bewährungsfrist, zwei Jahre Arbeitsauflage für die Allgemeinheit und 5000 RM Geldstrafe. … Nach längerer Beratung kam die Kammer zu folgendem Urteil: Der Betroffene wird als Minderbelasteter angesehen, er hat bei einer Bewährungsfrist von drei Jahren drei Jahre Sonderarbeit nach Anweisung des Arbeitsamtes zu leisten und eine Buße von 5000 RM zu zahlen. (11)

Feldmann, Karl.
Rb.-Sekretär, Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 20.5.1947. (57)

Feldmann, Karl.
Verhandlung am 17.3.1947. (61)

Feucht, Ernst, Heizer.
Verhandlung am 13.11. (13)

Fischer, Fritz.
Geb. 28.2.1904, Landwirt, DA-Eberstadt, Sackgasse 1. Aufruf zu sachdienlichem Be- und Entlastungsmaterial. (63)

Fischer, Hans.
DA-Eberstadt.
Berufungsverhandlung am 18.4.1947. (66)

Fischer, Heinrich.
Gastwirt, Darmstadt. (29)

Fischer, Karl.
Bankangestellter. Er ist schon in den Jahren 1922 bis 1923 und dann wieder ab 1930 Mitglied der NSDAP gewesen. Die Beweisaufnahme ergab, daß der Betroffene sich während der ganzen Zeit nicht im geringsten politisch betätigt hat. Das Gesamtbild …ergab …den typischen Mitläufer. Die Kammer hat deshalb entsprechend dem Antrag des Verteidigers den Betroffenen in die Gruppe der Mitläufer eingereiht und ihm eine Sühne von 500 RM verhängt. (3)(4)
Laut Adressbuch von 1942 wohnte er in der Grafenstraße 18. (27)

Fischer, Kurt.
Polizei-Sekretär, war bis zum Jahre 1933 Mitglied der SPD. Er trat dann sofort in die SA ein und wurde im Sanitätssturm zum Truppführer befördert. Außerdem gehörte er seit 1937 der NSDAP an. Als seinerzeit bei Polizeipräsidenten ein anonymer Brief einging, der dem jetzigen Polizeiinspektor Weyrich vorwarf, verschiedene Äußerungen gegen die Art der Kriegsführung gemacht zu haben, hat der Betroffene als einziger sämtliche darin erhobenen Vorwürfe bereitwilligst bestätigt, so daß der Eindruck entstand, als habe Fischer selbst diesen Brief verfaßt. Trotzdem diese Tatsache nicht einwandfrei nachgewiesen werden konnte, hat die Kammer dennoch sein Verhalten gegen Weyrich zu seinen Ungunsten berücksichtigt und ihn daher in die Gruppe II der Aktivisten eingereiht. Er muß zwei Jahre Sonderarbeiten für die Allgemeinheit leisten und eine einmalige Summe von 500 RM für den Wiederaufbaufonds zahlen. (14) (3)
Das Adressbuch von 1942 gibt als Wohnadresse Liebigstraße 13 ½ an. (27)

Fischer, Kurt.
Praktikant, Viktoriastraße 90. (15)

Franke, Max.
Geb. 27.5.1883, Gastwirt, Darmstadt, Heinrichstraße 190. Aufruf zu sachdienlichem Be- und Entlastungsmaterial. (63)

Freihöfer, Kurt.
Stud. jur., DA-Eberstadt, Mühltalstraße 43. (15)

Fricker, Eugen.
Stadtoberinspektor. Verhandlung am 21.4.1947. (67)

Friedrich, Karl.
Früherer Justizoberinspektor. Er war 1933 in die Partei eingetreten und außerdem in acht Gliederungen Mitglied geworden.  Er übte die Tätigkeit eines stellvertretender Blockhelfers und Zellenleiters aus. Er ist mit seiner Familie auch aus der Kirche ausgetreten … . Er wurde in die Gruppe der Aktivisten eingereiht und hat zwei Jahre Sonderarbeit für die Allgemeinheit zu leisten. Die Hälfte seines Vermögens wird eingezogen, insbesondere Sachwerte. Außerdem werden die im Gesetz vorgesehenen weiteren Sühnemaßnahmen auf ihn angewendet. (23)
Im Adressbuch von 1942 ist zu lesen: Justizinspektor, Spessartring 11. (27)

Früchte, Dr. Wilhelm.
Kohlbergweg 17. (1)

Fuhrmann, Dr. Kurt.
Angestellter, Am Elfengrund 26. (15)

Fuß, Wilhelm.
Kaufmann. Fuß ist 1931 der NSDAP beigetreten. Von 1932 bis 1934 war er Blockwalter und seit 1934 Amtsleiter der Partei. Die Kammer entschied ... auf seine Einreihung in die Gruppe II der Aktivisten und legte ihm folgende Sühnemaßnahmen auf: Zwei Jahre Sonderarbeit für die Allgemeinheit, das Vermögen, insbesondere Sachwerte, wird zu50% eingezogen. Ferner finden die nach dem Gesetz sich zwangsläufig ergebenden Maßnahmen, die für die Aktivisten vorgesehen sind, Anwendung. (30)

Gabelmann, Wilhelm.
Ob.-Rechnungsrat. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 20.5.1947. (57)

Ganss, Georg.
Verhandlung am 19.3.1947. (61)

Gaul, Johanna.
Verhandlung am 22.4.1947. (67)

Gaulrapp, Franz.
Verm.-Insp. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 2.7.1947. (51)

Geider, Arnold.
Darmstadt, Mollerstraße 36. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Lager am 6.8.1947. (38)

Geil, Prof. Dr. Rudolf.
Darmstadt. Verhandlung am 11.11.(13)
Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 5.7.1947. (51)

Geißler, Dr. Georg.
Geb. 22.9.1902, Dozent für Pädagogik, DA-Eberstadt, Schloßstraße 8. Aufruf zu sachdienlichem Be- und Entlastungsmaterial. (63)
Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 19.6.1947. (46)

Gerlach, Hermann.
Hauptmann der Schutzpolizei. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 12.5.1947. (58)

Gils, Georg.
Kaufmann, …, war Mitglied der NSDAP seit 1932 und gehörte zur gleichen Zeit der SA an, wo er zum Scharführer befördert wurde. Nach dem Gesetz gehörte er somit zur Gruppe der Aktivisten. Da die von ihm benannten Zeugen keine entlastenden Handlungen nachweisen konnten, mußte er in diese Gruppe eingereiht werden. Er wurde für 18 Monate in ein Arbeitslager eingewiesen, Außerdem erkannte die Kammer auf Einziehung von 20% seines Vermögens eingezogen, insbesondere von Sachwerten. Auf die Dauer von 5 Jahren ist ihm untersagt, in einem freien Beruf oder selbständig in einem Unternehmen tätig zu sein. Er darf nur in gewöhnlicher Arbeit beschäftigt werden. Weiter unterliegt er den bekannten Sühnebestimmungen für Aktivisten. (9)
Im Adressbuch von 1942 wird er als Reichsangestellter mit Wohnsitz Peter-Gemeinder Straße 4 geführt. (27)

Glaser, Emil.
Kaufm. Angestellter i. R., Spessartring 5. (15)
Das Adressbuch von 1942 führt in als Kaufmann, ebenfalls im Spessartring 5. (27)

Göckel, Georg.
Kaufmann, Frankfurter Straße 38,…, ist am 1. Februar 1932 der NSDAP beigetreten. 1933 wurde er NSKK-Hauptsturmführer und 1935 Betriebsobmann der Firma Demag. Von 1933 bis 1935 war er Zellenwalter der Firma Modag. Außerdem gehörte er der NSV, dem RLB und Reichskriegerbund an. Von 1944 bis 1945 bekleidete er das Amt des Ehrenrichters der Deutschen Arbeitsfront. Als Betriebsobmann bei der Firma  Demag hat er sich … besonders gegen ausländische Arbeiter vergangen. Die Kammer entschied … auf Einweisung … in die Gruppe II der Aktivisten und erkannte auf  fünf Jahre Arbeitslager und Einziehung der Hälfte seines Vermögens. Außerdem gelten die nach dem Gesetz vorgesehenen Sühnemaßnahmen. (26) (60)

Götzmann, Karl.
Darmstadt, Riegerplatz 12. Die Verhandlung gegen den früheren Staatsanwalt …, der sich selbst verteidigte, nahm mehr als vier Stunden in Anspruch. Götzmann ist am 1. Mai 1933 in die NSDAP eingetreten, weil er sonst seiner Meinung nach nicht angestellt worden wäre. Auf den Vorhalt des Vorsitzenden, daß er, wenn er sich dem Nazistaat als Anwalt zur Verfügung gestellt habe, doch verbrecherische Handlungen unterstützen mußte, entgegnete der Betroffene, daß er immer bestrebt war, menschlich zu handeln, wenn er auch die Gesetze beachten und nach den Weisungen seiner Vorgesetzten handeln mußte. Innerlich sei er nie Nazi gewesen. … Die Kammer entschied, … auf Einreihung in die Gruppe als Aktivisten. Als Strafmaßnahmen wurden ihm Sonderarbeiten für die Allgemeinheit auf vier Jahre auferlegt. Das Vermögen wird zur Hälfte eingezogen. Außerdem unterliegt er den gesetzlichen Sühnemaßnahmen. (26)
1942 wohnte er in der Liebigstraße 2. (27) (60)

Grauer.
Verhandlung am 17.3.1947. (61)

Greb, Ludwig.
Geb. 2.8.1879, Reg.-Ober-Sekretär, Darmstadt, Schuknechtstraße 48. (67)

Groh, Karl.
Automechaniker. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 23.5.1947. (57)

Grosch, Fritz.
Innenarchitekt. Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 6.5.1947. (62)

Groth, Wilhelm.
Wehrmachtsbeamter. Verhandlung am 21.3.1947. (61)
Verhandlung am 25.4.1947. (65)

Gröll, Konrad.
Geb. 3.12.1885, Reg.-Oberinspektor, Darmstadt, Moosbergstraße 13. (56)

Gunder, Wilhelm.
Geb. 5.10.1915, Steuerassistent, DA-Eberstadt, Schulstraße 14. Aufruf zu sachdienlichem Be- und Entlastungsmaterial. (63)

Gundermann, Eduard.
Rb.-Oberinspekt., Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 16.5.1947. (58)
Verhandlung am 25.4.1947. (65

Günther, Dr. Bruno.
DA-Eberstadt, Am Elfengrund 70. (1)

Günther, Ernst.
Verwalter. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 20.5.1947. (57)

Hahn, Kurt.
Geb. 2.3.1893, Kaufmann, Darmstadt, Heinrich-Fuhr-Straße 47 ½. Aufruf zu sachdienlichem Be- und Entlastungsmaterial. (63)

Hanstein, Georg.
Verwaltungssekretär, Darmstadt. (29)

Hannewald, Erich.
Dipl.-Ing., Rhönring 133. (15)
Verhandlung am 21.4.1947. (67)

Hanst, Wilhelm.
Geb. 24.8.1881, Justizamtmann a. D., Hamburg-Groß-Flottbeck, Ebert-Allee 176 (früher wohnhaft in Darmstadt). (56)

Hausmann, Dr. Hugo.
Landskronstraße 37. (1)
Laut Adressbuch von 1942 war H. Facharzt für Chirurgie und wohnte im Herdweg 61. (27)

Hechler, Ludwig.
Oberbuchhalter. Verhandlung Spruchkammer DA-Stadt am 15.7.1947. (39)

Hedderich, August.
Bauing., Darmstadt-Eberstadt. (29)

Heeb, Wilhelm.
Verhandlung am 19.3.1947. (61)

Heininger, Rudolf.
Lehrer. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 29.4.1947. (65)

Heldmann, Heinrich.
Geb. 6.2.1903, Eisenbahn-Obersekretär, DA-Eberstadt, Müllerstraße 12. (56)

Hemme, Dr. Friedrich.
Arzt, Darmstadt-Eberstadt. (29)
Der frühere Oberstabsarzt beim Wehrkreiskommando Darmstadt wurde vom Mittleren Militärgericht für schuldig befunden, seine Mitgliedschaft in der NSDAP seit 1936 und im Opferring von 1938 bis 1939 wissentlich verschwiegen zu haben. Ihm wurde eine Geldstrafe von 2.500 RM auferlegt. (6) Verhandlung am 2.4.1947. (61) Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 29.4.1947. (65)
Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 1.7.1947. (51)

Herdrich, August.
Maler. Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 7.7.1947. (48)

Hering, Ludwig/Hering, Jakob, (Vater und Sohn).
Vor der Kammer erschienen Vater und Sohn, der Inhaber einer Spinnerei Ludwig Hering und der gleichfalls in diesem Betrieb tätige Jakob Hering. Der Vater Hering war Mitglied der NSDAP seit 1940 und schon von 1935 an Oberluftschutzleiter. Er hat sich zweifelsohne als überzeugter Nazi verhalten und ist allezeit für das Hitler-Regime eingetreten. Nur die Rücksicht auf sein Alter hielt die Kammer davon ab, ihn in ein Arbeitslager einzuweisen. Er wurde in die Gruppe II der Aktivisten eingereiht, er hat Sonderarbeiten für die Allgemeinheit während eines Jahres zu leisten. Sein Vermögen, vor allem Sachwerte, werden zu 50% eingezogen. Sein Sohn Jakob war seit 1933 Mitglied der SA und wurde zum Truppführer befördert. Der NSDAP gehörte er seit 1937 ohne Amt an. Die Kammer reihte Jakob Hering in die Gruppe III der Minderbelasteten ein und legte ihm eine Bewährungsfrist von 3 Jahren auf; er muß in dieser Zeit Sonderarbeiten für die Allgemeinheit leisten. 50% seines Vermögens wird eingezogen. (16)

Hermann, Erich Karl.
Elektr.-Ing. Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 8.7.1947. (48)

Heß, Dr. Carlo.
Wittmannstraße 25. (1)

Heuß, Dr. Gerhard.
Darmstadt, Victoriastraße 100. (1)
Das Adressbuch von 1942 führt ihn als Zahnarzt. (27)

Hildebrandt, Karlheinz.
Darmstadt. Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Lager am 20.3.1947. (61)

Hiller, Dr. Walter.
Arzt. Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 9.5.1947. (62)

Hoffmann, Ernst.
Verhandlung Spruchkammer-Lager am 21.10. (7)

Hofmann, Jakob.
Geb. 15.8.1908, Heizer, Darmstadt, Haardtring 254. (68)

Holzapfel, Robert.
Reg.-Ob.-Insp. Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 6.5.1947. (62)
Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 1.7.1947. (51)

Honer, Dr.
Verhandlung am 17.3.1947. (61)

Hübner, Georg.
Beamter, Darmstadt, Dieburger Straße 76: NSDAP seit 1933, Blockleiter, NSV, RKB und VDA. Spruch: Gruppe II der Aktivisten, ein Jahr Sonderarbeit, einmaliger Sonderbeitrag von RM 1500, zwangsläufige Bestimmungen des Artikels 16, Absatz 4-10. (Schriftliches Verfahren). (32)

Hübner, Wilhelm.
Landwirt. Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 8.7.1947 (48)

Huber, Wilhelm.
Geb. 10.5.1918, Steuerinspektor a. D., DA-Eberstadt, Seeheimer Straße 18. (56)

Jäger, Luise.
Geb. 5.9.1893, Darmstadt, Hindenburgstraße 11. (56)

Jakoby, Otto.
Kaufmann und Drogist, war seit 1930 Mitglied der NSDAP und der SA. Von 1942 ab war er Betriebsobmann bei einer Darmstädter Firma und stand unter der Anklage, daß er neben seiner propagandistischen Tätigkeit auch Betriebsangehörige bei der Gestapo denunziert habe. Die Beweisaufnahme ergab indessen, daß ihm die Denunziation nicht nachgewiesen werden konnte. Die Kammer reihte ihn in die Gruppe der Aktivisten ein und legte ihm folgende Sühnemaßnahmen auf: Sonderarbeiten für die Allgemeinheit auf die Dauer von drei Jahren, Einziehung seines Vermögens zu 50%, insbesondere Sachwerte. Außerdem finden die im Gesetz für die Aktivisten vorgesehenen Sühnemaßnahmen des Artikels 16 Absatz 4-10 Anwendung. (10)

Jansohn, Peter.
Geb. 5.11.1902, Mechaniker, DA-Eberstadt, Ulvenbergerstraße 7. (56)

Jayme, Georg.
Bankangestellter, Darmstadt. (29)

Jeske, Erich.
Eisenbahninspektor. J. wurde ebenfalls als Aktivist eingestuft. Er muß ein Jahr Sonderarbeiten für die Allgemeinheit verrichten und einen einmaligen Betrag von 1500 Mark für den Wiederaufbaufonds zahlen. (7) (28)

Jetschin, Hans
Der Vorsitzende der Sonderkommission III b mußte sich vor der Spruchkammer verantworten. Der einstige Sonderkommissar III b, dieser 1933 zum Polizeihauptmann und SA-Sturmführer ernannte "Altparteigenosse"(seit 1923?) und Oberst a. D. will natürlich heute jedem geholfen, als "Idealist" nur das Gute erstrebt und gar oft "Kritik geübt" haben. ... Die Kammer schloß sich auf Grund des erdrückenden Beweismaterials dem Antrag des Klägers an. J. ... wurde als Aktivist für fünf Jahre in ein Arbeitslager verwiesen. Außerdem werden 50 Prozent seines Vermögens beschlagnahmt. (45)

Jetschin, Hans.
Landwirt. Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 18.6.1947. (46)

Jockel, Wilhelm.
Staatsanwalt. Verhandlung am 26.4.1947. (64)

Jost Karl.
Ernsthofen, Polizei-Obermeister. (74)

Jöst, Heinrich.
Ingenieur. So genau kommt´s nicht drauf an, sagte er sich, als er seinen Meldebogen ausfüllte und schrieb: In der SA seit 1933, in der NSDAP seit 1937. ... Unter verstaubten Akten fand die Spruchkammer eine SA-Stammrolle auf den Namen Heinrich Jöst, worin klar und deutlich zu lesen stand: SA- und NSDAP-Zugehörigkeit seit 1930. ... Also Meldebogenfälschung. Spruch: Zwei Jahre Sonderarbeit und 500 RM Geldstrafe. (41)

Jungck, August.
Regierungsoberinsp., Darmstadt. (29)

Kaffenberger, Georg.
Metzgermeister. Verhandlung vor der Spruchkammer Darmstadt Stadt am 5.8.1947. (37)

Kaminsky.
Verhandlung am 21.3.1947. (61)

Kammler, Georg.
Malermeister. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 12.5.1947. (58)

Kary, Ludwig.
Reisevertreter, ist am 1. März 1932 der NSDAP beigetreten. Eine hervorragende propagandistische Tätigkeit hat er nicht entfaltet. Er hat hier und da Hilfsbedürftige unterstützt, besonders nach dem großen Fliegerangriff in Darmstadt. Er hat regelmäßig die Kirche besucht, obwohl ihm dadurch als Parteimitglied Nachteile hätten erwachsen können. Aus diesem Grunde hat die Spruchkammer den Betroffenen in die Gruppe der Minderbelasteten eingereiht und ihm eine dreijährige Bewährungsfrist auferlegt, während der er nur in gewöhnlicher Arbeit beschäftigt werden darf. Außerdem hat er einen Betrag von 1500 RM für den Wiedergutmachungsfonds zu leisten. (23)
Das Adressbuch von 1942 führt ihn als Kaufmann, wohnhaft in der Gutenbergstraße 42. (27)

Kautter, Dr. Carl-Theodor.
Chemiker. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 27.5.1947. (52)

Keim, Susanne.
DA-Arheilgen, Hirschstraße 25. (15)

Kilian, Georg.
Kassenbuchhalter. 1940 in die Partei eingetreten, hatte er als Betriebsobmann der DAF und Angehöriger zahlreicher NS-Organisationen zunächst das Prädikat "Aktivist der Gruppe II" verdient, wurde aber durch die Spruchkammerverhandlung und einwandfreie Zeugen völlig entlastet. Kilian ist das Schulbeispiel eines harmlosen Mitläufers, gutmütig und weich, mit einem kleinen Ehrgeiz, überall dabei zu sein. Die Beweisaufnahme ergab überdies, daß K. durch tätige und gewagte Begünstigung namhafter Antifaschisten schlimmes persönliches Leid und berufliche Nachteile für jene abgewandt hat. Kläger und Kammer sahen seine volle Entlastung als erwiesen an. (2)

Kind, Eberhard.
Darmstadt, Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Land am 12.4.1947. (59)

Klefenz, Andreas.
Früherer Leiter der Hartsteinindustrie. Über ihn bittet die Spruchkammer um Auskunft über Kenntnis von Mißhandlungen ausländischer Kriegsgefangener und Fremdarbeiter. (18)
Das Adressbuch von 1942 weist ihn als Dr. Ing. e. h., wohnhaft in der Osannstraße 47 aus. (27)

Kleinmann, Otto.
Städt. Oberbaurat, Darmstadt. (29)

Kling, Karl.
Kaufmann. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 1.7.1947. (51)

Klink, Dr.
Verhandlung am 24.3.1947. (61)

Klink, Dr. Fritz.
Frauenarzt, Frankenthal-Pfalz. (29)

Klippstein, Friedrich Leopold.
Geb. 31.1.1891, Revierförster, Darmstadt, Dieburger Straße 255. (56)

Klör, Dr. Karl.
Arzt, Wilhelm-Leuschner-Straße 38. (15)

Knöbel, Georg.
Geb. 17.5.1902, Landwirt, DA-Arheilgen, Darmstädter Straße 11. (56)

Knöß, Fritz.
Reg.-Ass. Verhandlung Spruchkammer DA-Stadt am 18.7.1947. (39)

Koch, Philipp.
Installateur, Kaupstraße 7. (15)

Koch, Wilhelm, R.-B.-Amtmann.
DA-Arheilgen, Darmstädter Straße 12. (15)

Köhler, Hermann.
Er war seit 1933 Parteimitglied und hatte eine Stellung als Ortsgruppenleiter von 1934 bis 1943 inne. Er wurde von der Spruchkammer Darmstadt-Lager am 7. Oktober in die Gruppe der Minderbelasteten eingereiht. Im Laufe der Beweisaufnahme konnte K. nachweisen, dass er während des Krieges fremdländischen Arbeitern und Nichtariern in verschiedenen Fällen Unterstützung gewährte und nicht aktiv als Nationalsozialist hervorgetreten ist. Die Kammer entsprach dem Antrag des öffentlichen Klägers und legte ihm eine zweijährige Bewährungsfrist sowie eine Geldstrafe von 2000 Mark auf. Außerdem wurde das Ablieferungssoll seines derzeitigen Hühnerbestandes um 25 Prozent erhöht. (6)

Konzelmann, Albert.
Fabrikant, Darmstadt. K., der sich als Aktivist zu verantworten hatte. K. hatte, wie die Beweisaufnahme ergab, die nationalsozialistische Politik zwar nicht im besonderen Maße gefördert, hielt aber durch Druck und Drohungen seine Arbeiter zu immer stärkeren Arbeitsleistungen an, wodurch er zur Verlängerung des Krieges und des Nazi-Regimes beitrug. Er war nicht Mitglied der Partei, hatte aber die NS-Bewegung, auch die SS, laufend mit größeren Geldbeiträgen unterstützt. Das Urteil der Spruchkammer gegen ihn lautet auf Einreihung in die Gruppe der Minderbelasteten bei dreijähriger Bewährungsfrist. K. erhält aus dem Gewinn seines Unternehmens monatlich 300 RM und hat einmalig 25.000 RM zur Wiedergutmachung zu leisten. (19)
Berufungsverhandlung am 18.4.1947. (68)

Kraft, Melita.
Lehrerin. Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 9.5.1947. (62)

Krämer, Georg.
Reichsbahnamtmann. Verhandlung Spruchkammer DA-Stadt am 15.7.1947. (39)

Kraus, Johann.
Geb. 24.7.1888, RB.-Assistent, Darmstadt, Kahlertstraße 5. (68)

Krauth, Heinrich.
Oberleutn. a. D., DA-Eberstadt, Wilhelm-Leuschner-Straße 119. (15)

Krauth, Heinrich.
Pol.-Beamter. Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 20.6.1947 (46)

Kressel, Ludwig Heinrich.
Das Spruchkammerverfahren gegen K., geboren 23.6.1907 in Darmstadt, soll in nächster Zeit vor der Spruchkammer VI in Nürnberg zur Verhandlung gebracht werden. Kressel war Mitglied der NSDAP von 1. 10.1930 bis Ende, sowie Mitglied der SA von 23.9.1931 bis Ende (Obersturmführer). Sachdienliche Mitteilungen an den öffentlichen Kläger der Spruchkammer VI. (44)

Kreuzer, Karl.
Geb. 27.5.1892, Stadtkassierer, Darmstadt, Traubenweg 124. (56)

Krug, Fritz.
Bauer. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 13.5.1947. (58)

Krug, Wilhelm.
Landwirt. Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 11.7.1947. (48)

Krüger, Karl.
Geb. 25.7.1883, Nährmittelfabrikant, Darmstadt, Kiesbergstraße 37. (68)

Kruse, Carl.
Verhandlung Spruchkammer-Lager am 22.10. (7)

Künstle, Friedrich.
1933 war K. arbeitslos der SA beigetreten und hatte daraufhin eine Arbeitsstelle beim Gaswerk erhalten. Gutgläubig warb er natürlich für seine "Arbeitgeber", war jedoch bald den SA-Dienst überdrüssig und kehrte der SA den Rücken. Im Betriebe, wo er als tüchtiger, hilfsbereiter Arbeiter galt, plapperte er, wie gesagt, gelegentlich NS-Parolen nach, ließ sich aber auch bereitwillig von Andersdenkenden belehren. Im Jahre 1937 übertrug ihm die Partei das Amt eines Blockleiters. "Hab keine Zeit, laß mich in ... aber nein, nein, es könnte meine Stellung kosten". Er "lief mit", kassierte Märkchen und tat im übrigen niemandem etwas zu leid. Während des Krieges, wo er "uk" gestellt war, verhielt er sich ausländischen Arbeitern gegenüber kameradschaftlich. Die Verhandlung ergab das Bild eines biederen, leichtgläubigen und irregeführten Arbeiters, der zwar Blockleiter, aber niemals ein gewalttätiger Mensch, Denunziant oder besonderer Nutznießer des "Dritten Reiches" gewesen war. Der öffentliche Kläger beantragte die Einreihung in die Gruppe II der Aktivisten. Die Kammer (Vorsitzender Mansfeld) erwog mehr von der menschlichen Seite und stufte K. als Mitläufer mit RM 500 Geldstrafe ein. (47)

Kunz, Jakob.
Rechnungsdirektor a. D., Liebigstr. 12. (15)
Das Adressbuch von 1942 führt ihn als Oberrechnungsrat, wohnhaft in der Parcusstraße 6. (27) (29)

Lamschick, Jolanda.
Kinderärztin, Kittlerstr.38. (15)

Landmann, Dr. Heinz.
Direktor, DA-Arheilgen.
Berufungsverhandlung am 17.4.1947. (66)

Lang, Friedrich.
Geb. 10.5.1867, Archivobersekretär, Darmstadt, Liebfrauenstraße 11. (59)
Lang, Friedrich.
Geb. 19.12.1900, Reg.-Oberinspektor, Darmstadt, Im Wingert 14. (59)

Lang, Gustav.
Stadtamtmann, Weckstr.58. (15)

Lange, Eduard.
Geb. 28.9.1885, Kaufmann, Köppern i. Ts., Teichmühlenweg (früher wohnhaft in Darmstadt). (67)

Langlitz, Peter.
Kaufmann…, war Mitglied der NSDAP seit 1929 und Betriebsblockwalter ab 1936. Entlastende Momente konnten nicht vorgebracht werden. Er wurde in die Gruppe der Aktivisten eingereiht. Als Sühnemaßnahme wurde erkannt: Heranziehung zu Sonderarbeiten auf die Dauer von 2 Jahren, Einzug von 25% seines Vermögens, insbesondere von Sachwerten … . (8)
Das Adressbuch von 1942 gibt als Adresse Heinheimer Straße 63 an. (27)

Langlitz, Willi (Willy).
Der Techniker … ist schon 1925 der NSDAP beigetreten. Er gehörte der Reventlow-Gruppe, später der Strasser-Gruppe an. Er, der mit Strasser öfter persönlich zusammen gekommen war, blieb aus Angst vor Nachteilen der NSDAP auch noch treu, nachdem sein Freund Strasser umgebracht worden war. Er will sich politisch zurückgezogen haben. Von 1933 bis 1937 war er Angestellter der Deutschen Arbeitsfront. Handlungen, die ihn entlasten konnten, vermochte er nicht vorzubringen. Die Kammer gruppierte ihn in die Gruppe II (Belastete) ein. Da er nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft an den Aufräumarbeiten der Stadt als Bauhilfsarbeiter tätigen Anteil nimmt, wurde von einer Einweisung in ein Arbeitslager Abstand genommen. Ihm wurden zwei Jahre Sonderarbeiten für die Allgemeinheit auferlegt. Sein Vermögen wird  zu 25 % eingezogen. (23)
Im Adressbuch von 1942 ist zu lesen: Kaufm. Ang., Heinheimer Straße 65. (27)

Lauth, Georg.
Verhandlung am 26.3.1947. (61)

Lebherz, Gottlieb.
Gestapobeamter aus Roßdorf … . Er war von 1927 bis 1931 Mitglied der SPD gewesen, wechselte jedoch im Jahre 1933 in das Lager der Nazipartei über. Gleichzeitig wurde er von der Polizei in die Gestapo übernommen, in der er rasch aufstieg. Er war gleichzeitig förderndes Mitglied der SS und aktives Mitglied verschiedener weiterer Naziorganisationen. Im Mittelpunkt der Verhandlungen standen die Ereignisse in Pfungstadt im Mai 1933 anläßlich des „Umsturzes“. Von einem SS-Sonderkommando waren damals zusammen mit der dortigen SA zahlreiche Pfungstädter unter dem Verdacht des unberechtigten Waffenbesitzes im Rathaussaal eingesperrt worden und wurden – nach dem Verhör durch den Gestapobeamten Lebherz – im Keller des Gebäudes „nach Strich und Faden versohlt“, wie Heinrich Huxhorn (Kreisvorstand der KPD Pfungstadt), einer der fünfzehn vorgeladenen Belastungszeugen, ausführte. … . Der Spruch ergab, daß die Kammer dem Antrag des Öffentlichen Klägers entsprochen hatte: Lebherz wurde in die Klasse der Hauptbeschuldigten eingestuft und für die Dauer von sieben Jahren, bei Nichtanrechnung der Internierungszeit, in ein Arbeitslager verwiesen. Das gesamte Vermögen, wobei es sich in diesem Falle nur um eine Wohnungseinrichtung handelt, wurde mit Ausnahme der notwendigen Gebrauchsgegenstände eingezogen. Der Betroffene verliert ferner auf Lebenszeit das Pensionsrecht und darf auf die Dauer von 10 Jahren nur als gewöhnlicher Arbeiter beschäftigt werden. Siehe auch Schneiker, Ludwig. (17) (21)

Leferenz, Dr. Otto.
Gegen den stellvertretenden Direktor der Firma Odenwälder-Hartsteinindustrie in Roßdorf, Dr. Otto Leferenz, wohnhaft bis 1944 in Darmstadt und dann in Roßdorf, ist das Spruchkammerverfahren eröffnet. Verhandlungstermin steht bevor. Ich bitte um umgehende Herreichung von Be- und Entlastungsmaterial bzw. um Namensnennung derjenigen Personen, welche als Zeugen in dieser Sache aufzutreten gewillt sind. Spruchkammer Darmstadt-Land, gez. Schulze, Erster öffentl. Ankläger. (55)

Lehr, Karl.
Stadtinspektor. Verhandlung am 6.5.1947. (62)

Leißler, Ludwig.
Geb. 4.3.1902, Kaufmann, Darmstadt, Haardtring 250. (68)

Leuschner, Wolfram.

Der ehemalige Ministerialrat in der Gesundheitsabteilung des groß-hessischen Innenministerium, der 41 jährige … wurde … vom Mittleren Militärgericht in Darmstadt zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Wie aus mehreren Verhandlungen hervorging …hat L. im Fragebogen falsche Angaben über seine Erziehung, Lehrzeit und über seine früheren Arbeitsplätze gemacht in der Absicht, die Militärregierung irrezuführen. Außerdem hatte er unberechtigt den Doktortitel geführt. (4)

Leyerer, Dr. med. Ludwig.
Arzt. Roßdörfer Str.200. (1)
Laut Adressbuch wohnte L. bereits damals in der Roßdörfer Straße 200. (27)

Liermann, Willi.
Betriebsleiter aus Darmstadt-Eberstadt verstand es, die Genehmigung zur Errichtung eines selbständigen Transportunternehmens bei den Regierungsstellen zu erwirken. Unter Alkohol verriet er einmal seine wahre Gesinnung. In einer Wirtschaft in Eberstadt führte er üble Hetzreden gegen die Regierung und machte auch vor der Besatzungsmacht nicht Halt. Die Kammer reihte ihn in die Gruppe der Aktivisten ein. Er wurde auf ein Jahr in ein Arbeitslager eingewiesen. 50% seines Vermögens wird für den Wiederaufbaufonds eingezogen. Es wird ihm auf die Dauer von fünf Jahren untersagt, in einem freien Beruf oder gewerblichen Betrieb selbständig zu sein, auch darf er nur in gewöhnlicher Arbeit beschäftigt werden. Er unterliegt ferner der Wohnungs- und Aufenthaltsbeschränkung. Er wurde sofort in Haft genommen. (11)

Linck, Hans Ludwig.
Geb. 25.9.1912, Bibliotheks-Assistent, Darmstadt, Friedrich-Ebert-Platz 5. (56)

Linke, Willi.
Aushilfsang., Darmstadt. (29)

Lippert, Otto.
Ministerialrat, Darmstadt. (29)

List, Georg.
Seeheim, Justizsekretär. (74)

Löbig, Wilhelm.
In nächster Zeit wird vor der Lagerspruchkammer Hammelburg gegen Löbig, Wilhelm, geb. 18.5.1905, Kriminal-Sekretär, verhandelt. Angaben zur Be- oder Entlastung sind unverzüglich an die Lagerspruchkammer Hammelburg, Schließfach 18, zu richten. Darmstadt, den 3. November 1947 Der Oberbürgermeister. (75)

Löffler, Heinrich Philipp.
Geb. 10.12.1892, kfm. Angestellter, Darmstadt, Mornewegstraße 39. (56)

Lösch, Adam.
Geb. 23.12.1882, Reg.-Inspektor, DA-Arheilgen, Friedrichstraße 5. (68)

Loos, Friedel Aug.
Gärtnereibesitzer. Er war Mitglied der NSDAP seit dem 1.5.1933 und Blockhelfer bei der NSV. Die Beweisaufnahme ergab, daß er sich nicht politisch betätigt, vielmehr Opfer des Nationalsozialismus - Juden - unterstützt hat, wenn auch nicht in erheblichem Maße. …  Loos wurde in die Gruppe der Minderbelasteten eingereiht. Ihm wurde eine Bewährungsfrist von 3 Jahren gegeben. Außerdem hat er eine Sühne von RM 6000 an den Wiederaufbaufonds zu zahlen. (8)
Das Adressbuch von 1942 gibt als Wohnadresse die Thomas-Fritsch-Straße 95 an. (27)

Loeschke (Löschke), Prof. Dr. Adalbert
Ein hervorragender Kinderarzt konnte  indessen nachweisen, dass er während seiner Zeit in Lodz entgegen den strengen Anweisungen von Partei und Gestapo die polnischen Kinder in der gleichen Weise behandelte wie die deutschen. Da L. nie parteimäßig hervortrat, sondern eben nur Helfer der Leidenden sein wollte und es auch bewies, dürfte seine Einstufung in die Gruppe IV das Allgemeinempfinden befriedigen. (2)

Lotz I., Heinrich.
Der Gastwirt … , war alter Kämpfer und Kreisreferent der Alten Garde, Pg. seit 1923 und Träger des goldenen Ehrenzeichens  der Partei. Seine Gastwirtschaft war Verkehrslokal der SA und SS - was er zwar, wie überhaupt jede politische Tätigkeit, in Abrede stellte. Es konnte ihm aber nachgewiesen werden, daß in einem Nebenzimmer seines Lokales Zusammenkünfte der Parteimitglieder und SA stattfanden, und daß sich auch dort eine Hakenkreuzfahne befand. 1934 wurde in seinem Haus eine Gedenktafel von den Nazis für einen verstorbenen alten Kämpfer angebracht. Im gleichen Jahr wurde der gelernte Koch und Gastwirt auf Grund seiner Parteizugehörigkeit erst Schreiber und später Sekretär bei der Stadtverwaltung. Die Spruchkammer erklärte ihn zu einem Aktivisten. Mit Rücksicht auf sein hohes Alter (68 Jahre) wurde ihm ein Jahr Sonderarbeit für den Wiederaufbau unter Aufsicht des Arbeitsamtes auferlegt. 50 Prozent seines Vermögens werden ihm entzogen, in erster Linie Sachwerte. Außerdem wurden die bekannten Sühnemaßnahmen für Aktivisten verhängt. (20)
Im Pressebericht vom 22.6.1946 wird er unter anderem als Träger des goldenen Parteiabzeichens bezeichnet. (12)
Das Adressbuch von 1942 weist ihn als Verwaltungsinspektor mit der Wohnadresse Dietrich-Eckart Platz 14 aus. (27)

Lütkemüller, Otto.
Meister d. Sch., Wormser Straße 11. (15)
Eine überraschende Wendung nahm die Hauptverhandlung vor der Spruchkammer Darmstadt-Stadt gegen den früheren Polizeimeister Lütkemüller aus Darmstadt. L. ist bereits 1930 in die NSDAP eingetreten. Nach Zeugenaussagen hat er sich mit Begeisterung für den Nationalsozialismus eingesetzt. Seinen Eintritt in die Partei motivierte er damit, daß er "mithelfen wollte, die armen Leute wieder in Arbeit und Brot zu bringen." Einen jungen Menschen hat er bei der Gestapo denunziert und ihn dadurch in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht. An den Folgen des Kz-Aufenthaltes leidet er noch heute. Der öffentliche Kläger beantragte die Vertagung des Termins zur Vornahme erneuter Ermittlungen, um Anklage auf Einreihung in die Gruppe der Hauptschuldigen zu erheben. Der von ihm beantragte Haftbefehl wegen Verdunkelungsgefahr wurde von der Kammer erlassen. (31)
Das Adressbuch von 1942 führt ihn als Polizeihauptwachtmeister in der Wormser Straße 11. (27)

Lutz, Dr. August.
Geb. 12.4.1900, Oberreichsbahnrat, DA-Eberstadt, Heidelberger Straße 105. (68)

Lutz, Heinrich.
Der Fall des Lehrers nahm die Kammer längere Zeit in Anspruch. Lutz war vor 1933 Demokrat und ist auch solcher auch öffentlich hervorgetreten. 1933 trat Lutz in die SA und am 1.5.1937 in die Partei ein. Außerdem gehörte er der NSV und dem NS-Lehrerbund an. In der SA wurde er 1938 zum Rottenführer befördert. Den Eintritt in die Partei unternahm er aus Furcht vor Benachteiligung. Der Vorsitzende wies den Betroffenen darauf hin, daß er als überzeugte Demokrat durch den Eintritt in die SA und die Partei doch in Gewissenskonflikte kommen mußte. Der Betroffene meinte, daß er als Fachlehrer für Mathematik und Physik sich einer geistigen Beeinflussung der Jugend im nationalsozialitischen Sinne entziehen konnte. Die Kammer beschloß, den Betroffenen in die Gruppe der Minderbelasteten einzureihen. Ihm wurde eine Bewährungsfrist von 2 Jahren aufzuerlegen, in der er nicht als Lehrer, sondern nur in gewöhnlicher Arbeit beschäftigt werden darf. Als Sonderbeitrag für den Wiedergutmachungsfonds hat er RM 3000 zu entrichten. (8)

Matthes, Otto.
Geb. 6.8.1897, Arbeiter, DA-Eberstadt, Schwanenstraße 62. (67)

Maul, Ludwig.
Geb. 29.7.1892, Angestellter, Darmstadt, Tannenstraße 18. (59)

Maul, Dr. Martin.
DA-Eberstadt, Heidelberger Straße, Munasiedlung. (1)

Maurer, Emil Martin.
Geb. 23.9.1881, Postamtmann, Darmstadt, Wenckstraße 45. (68)

Maus, Adolf.
Werkmeister. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt am 2.5.1947. (55) (62)

Mayer, Bernhard Karl.
Staatsanwalt. Am Dienstagnachmittag begann die Verhandlung gegen den ehemaligen Staatsanwalt des Sondergerichts Darmstadt, Mayer. Nach Verlesung der Anklageschrift, in der dem Betroffenen seine Parteizugehörigkeit seit 1933 und seine Tätigkeit als Anklagevertreter beim "Sondergericht" zur Last gelegt wird, ergriff Mayer das Wort zu einer einstündigen Rechtfertigungsrede. Die Verhandlung, in welcher bekannte Darmstädter Juristen als Zeugen auftreten, wird am Montag, 8.30 Uhr, fortgesetzt. (40)
Verhandlung Spruchkammer DA-Stadt am 14.7.1947. (39)
Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 8.7.1947. (48)

Meloth, Philipp
In Kürze wird vor der Spruchkammer des Lagers Moosburg gegen Philipp Meloth, der von 1934 - 1935 in Darmstadt, Holzhofallee wohnte, verhandelt. Sachdienliche Mitteilungen für dieses Verfahren sind an die Lagerspruchkammer Moosburg zu richten. Darmstadt, den 19.1.1948 Der Oberbürgermeister. (73)

Mehmel, Alfred, Prof. Dr.
Die Kammer reihte Prof. Mehmel in die Gruppe IV der Mitläufer ein, während der öffentliche Kläger die Einstufung in die Gruppe III beantragt hatte. Die Kammer sah nicht als erwiesen an, daß M. durch seine vorübergehende Tätigkeit  als Ministerialrat im Luftfahrtministerium im Range eines Obersten, beauftragt mit der Entwicklung des Flughallenbaues, Militarist und eine „Protege“ Görings war. Der Öffentliche Ankläger will gegen die Entscheidung Berufung anmelden, da nach der Verhandlung Beweismittel aufgetaucht seien, die das Arbeiten Prof. Mehmels in Berlin in wesentlich ungünstigerem Lichte darstellen, als er es selbst zugibt. Der öffentliche Kläger ist nicht der Ansicht, daß ein Mann, der der Aufrüstung Deutschlands stärkster Angriffswaffe  diente, der den militärischen Rang eines „Obersten“ hatte und der in Görings Ministerium keine untergeordnete Funktion ausübte, nur Mitläufer gewesen sein soll. (2) (3)
Die Spruchkammer Darmstadt reihte den Dozenten an der Technischen Hochschule, Professor Dr.-Ing. Mehmel, in die Gruppe der Mitläufer ein und legte ihm eine Sühne von RM 2000 auf. Dieser Spruch fand nicht die Zustimmung der Militärregierung, die in dem Betroffenen einen Militaristen sah. Die Sache wurde daher zur erneuten Verhandlung an die Spruchkammer Wiesbaden verwiesen. Mehmel, ein Wissenschaftler von Ruf, war lediglich in den Jahren 1933 bis 1934 SA-Anwärter gewesen. Beim Neuaufbau der Wehrmacht kam er zur Luftwaffe und wurde Ministerialrat. Er arbeitete wissenschaftlich auf dem Gebiete der Bautechnik, insbesondere befaßte er sich mit der Konstruktion von Flugzeughallen. Mit seinen Vorgesetzten bekam er jedoch Schwierigkeiten, da er die Ausführung verschiedener Pläne aus technischen Gründen ablehnte. Der Betroffene wollte sich daraufhin wieder ganz dem Lehrbetrieb  zuwenden. Die Luftwaffe wollte den befähigten Mitarbeiter jedoch halten und stellte eine wesentliche Besserung in Aussicht. Insbesondere sollte er in einer Stellung im Range eines Generals beschäftigt werden. Alle Versprechungen konnten den Betroffenen nicht festhalten, er schied aus der Luftwaffe aus und übernahm einen Lehrstuhl an der Technischen Hochschule Darmstadt. Auf Grund dieses Beweisergebnisses konnte die Spruchkammer nicht feststellen, daß der Betroffene ein Militarist sei. Sie erachtete den Beschuldigten vielmehr als nicht von Gesetz betroffen und stellte das Verfahren ein. (53)

Menges, Willy.
Bäckermeister. Verhandlung Spruchkammer DA-Stadt am 15.7.1947. (39)
Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 1.7.1947. (51)

Meyer.
Verhandlung am 2.4.1947. (61)

Meyer, Ernst.
Obersteuersekretär. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 13.5.1947. (58)

Meyer, Gustav.
Geb. 10.6.1899, Schlosser, Darmstadt, Taunusstraße 15. (68)

Meyer, Heinrich.
Elektromonteur, Mauerstr.8. (15)
In der Verhandlung gegen Meyer, Heinrich, Elektromonteur, vor der Spruchkammer Darmstadt-Stadt ergab sich, daß der Anzeiger, der die Belastungen gegen den Betroffenen machen wollte, in Wirklichkeit der Denunziant von der Parteileitung in seiner Eigenschaft als Blockleiter gewesen ist. Bei dieser Sachlage beantragte der Kläger Unterbrechung des Verfahrens. (29)
Verhandlung am 11.11.1946. (13)

Michel, Jakob.
Geb. 11.2.1891, RB.-Sekretär, Darmstadt, Neue Niederstraße 12. (68)

Morneweg, Bernhard.
Oberregierungsrat a. D., Darmstadt, Goethestraße 20. Berufungsverhandlung am 6.5.1947. (62)

Müller, Andreas.
Geb. 13.7.1879, Maschinist, Darmstadt, Dornheimer Weg 30. (67)

Müller, Dr. Gustav.
Büchnerstr.15. (1)
Das Adressbuch von 1942 führt einen Dr. Gustav Büchner, Hautarzt mit Praxis in der Rheinstraße 6 und Wohnung in der Eschollbrücker Straße 8 auf. (27)

Müller, Heinrich.
Geometer. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 13.6.1947. (50)

Müller, Ludwig.
Rb.-Obersekretär. Verhandlung Spruchkammer DA-Stadt am 18.7.1947. (39)

Müller, Peter Andreas.
Justizoberinsp., Darmstadt. (29)

Mützel, Alfred.
Maschinenschlosser, Darmstadt. (29)

Nau, Heinz.
Der Handelsvertreter trat am 1.Mai 1933 in die NSDAP ein und war von 1935 bis 1936 Blockwalter. Ab 1940 war er politischer Leiter für die Presse und bis zum Schluß ein überzeugter Nationalsozialist. In Erinnerung an einen Überfall auf einen Juden in Darmstadt 1938 rühmte er sich noch 1942, daß „wir es ihm einmal richtig gegeben haben“. Vor Gericht bestritt er natürlich, damals dabei gewesen zu sein. Er habe diese Äußerung nur als Zitat eines anderen Pg. gebraucht. … . Die Kammer erklärte ihn zum Aktivisten und ging bei Verhängung der Sühnemaßnahmen über den Antrag des Klägers, der zwei Jahre Sonderarbeit für den Wiederaufbau beantragte, um ein Jahr hinaus. Sein Vermögen wird zur Hälfte eingezogen. (20)

Neeb, Ludwig.
Verhandlung am 28.3.1947. (61)

Neßling, Friedrich.
Rb,-Werkmeister i. R. Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 17.6.1947. (46)

Neumayer, Paul.
Metzger. Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 11.7.1947. (48)

Nölle.
Verhandlung am 2.4.1947. (61)

Nöller, Heinrich.
Masch.-Techniker, Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 16.5.1947. (58)

Novotny, Josef.
Molkereidirektor, der vor einiger Zeit von der Spruchkammer von der Anklage der Parteimitgliedschaft entlastet worden war (35), mußte sich jetzt vor dem Mittleren Militärgericht wegen Fragebogenfälschung verantworten. Diesmal waren es einwandfreie Dokumente im Original und als Photokopien, die ihn anklagten. Er mußte … zugeben, daß er seit dem 1. Mai 1938 Parteigenosse war, daß er in Wien in die NSDAP eingetreten war und daß er diese Tatsachen wissentlich im Fragebogen verschwiegen hatte. … . Das Urteil: 15 Monate Gefängnis und sofortige Überführung in eine Haftanstalt. (22)

Numrich, Philipp.
Geb. 20.8.1884, Gärtner, Darmstadt, Beckstraße 52. (59)

Nürnberger, Paul.
Pfarrer, Liebfrauenstraße 6. (15)
Das Adressbuch von 1942 führt ihn mit diesen Angaben auf. (27)

Nuß, Professor Dr.
Dr. Nuß aus Darmstadt-Eberstadt war von der Spruchkammer in die Gruppe V der Entlasteten eingestuft. Der Kläger legte dagegen Berufung ein und der Fall wurde vor der Berufungskammer Wiesbaden nochmals verhandelt. Nach eingehender Beweisaufnahme kam die Berufungskammer zu dem gleichen Ergebnis wie die erste Instanz und wies die Berufung als unbegründet zurück. (43)

Oehlenschläger, Philipp.
Pfandmeister. Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 7.7.1947. (48)

Page, Rudolf.
Oberlandesgerichtsrat a. D., Landwehrstraße 14. (15)
Das Adressbuch von 1942 führt ihn als OLGR mit Wohnung in der Moserstraße 8 oder 9 (unleserlich). (27)
Verhandlung am 31.3.1947. (61)

Petermann, Eugen.
Cafebesitzer …, trat 1931 in die NSDAP ein. An seine Tätigkeit in der Partei konnte er "sich nicht mehr erinnern". Außerdem war er Mitglied der DAF, der NSV und der SA ab 28. November 1931. … Die Kammer entschied …, ihn in die Gruppe der Aktivisten einzugliedern … .Ihm wurden Sonderarbeiten für die Allgemeinheit auf die Dauer von zwei Jahren auferlegt, außerdem 25 Prozent des Vermögens eingezogen, insbesondere Sachwerte. Durch die Einreihung in die Gruppe II ergeben sich zwangsläufig die im Gesetz aufgeführten Sühnemaßnahmen. (26)
1942 wohnte er in der Pankratiusstraße 25. (27)

Petry, Friedrich.
Geb. 4.10.1905, Reg.-Baurat, Dipl.-Ing., Darmstadt, Kirchbergweg 1. (56)

Pfeffer, Hans.
Der Steuerinspektor ist am 1. Mai 1933 Mitglied der NSDAP und der SA geworden, wo er von 1936 an den Posten eines Sturmführers innehatte. Außerdem gehörte er der NSV, dem Reichskolonialbund und dem Reichsbund Deutscher Beamten an. Auch die von ihm benannten zahlreichen Zeugen vermochten nicht, entlastende Momente anzuführen. Infolgedessen wurde er in die Gruppe der Aktivisten eingereiht und ihm folgende Sühnemaßnahmen auferlegt: Zwei Jahre Sonderarbeit für die Allgemeinheit, Einzug des Vermögens zu 25 Prozent. Ferner finden weitere gesetzliche Sühnemaßnahmen Anwendung. (30)

Pfeiffer, Friedrich.
Kaufmann, Verhandlung am 18.11. (13)

Pfeiffer, Philipp.
Maschinenschlosser. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt am 2.5.1947. (55) (62)

Pfleger, Johann.
Ein alter Kämpfer, der schon im Jahre 1927 der Partei beitrat und Inhaber der goldenen Ehrennadel, des Abzeichens in Silber für 15jährige und des in Bronze für 10jährige Mitgliedschaft ist. Der SA gehörte er seit 1927 an und war Gruppenführer. Die Kammer wies ihn auf die Dauer von 2 Jahren in ein Arbeitslager ein, sein gesamtes Vermögen wird beschlagnahmt. (16)

Philipp Prinz von Hessen
Von der Spruchkammer des Interniertenlagers Darmstadt sind die Ermittlungen zum Spruchkammerverfahren gegen den früheren Oberpräsidenten von Hessen, Prinz Philipp von Hessen, eingeleitet worden. Der geschäftsführende öffentliche Kläger bittet die Bevölkerung um Zustellung von Belastungs-, bzw. Entlastungsmaterial. (54)

Polster, Heinrich.
Geb. 29.11.1909, Verwaltungs-Assistent, DA-Eberstadt, Pfungstädter Straße 41. (68)

Poth, Friedrich.
Böttcher, Darmstadt, Schustergasse 18; NSDAP seit 1.5.1933, DAF, NSV, DRK, RLB, seit 1937 Blockwart. Spruch: Gruppe III der Minderbelasteten, drei Jahre Bewährungsfrist, Verbot, ein Unternehmen zu leiten und in selbständiger Stellung tätig zu sein. Artikel 17/II findet Anwendung, Zahlung eines Sonderbeitrages von RM 20.000, ferner Sühnemaßnahmen nach Art. 16. (Schriftliches Verfahren). (32)

Pullmann, Ludwig.
Stadtobersekr., Darmstadt. (29)

Pulver, Wilfried.
Darmstadt. Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Lager am 20.3.1947. (61)

Quari, Ludwig.
Geb. 29.1.1893, Stadtinspektor a. D., DA-Arheilgen, Karlstraße 12. (66)

Raab, Georg.
Buchhalter, Darmstadt, Weiterstädter Straße 31: NSDAP seit 1935, DAF und NSV. Spruch: Gruppe III der Minderbelasteten, 2 Jahre Bewährungsfrist, gewöhnliche Arbeit, Zahlung eines Sonderbeitrages von RM 500, Verlust des Wahlrechtes. (Schriftliches Verfahren) (32)

Räsch, Otto.
Kaufmann. Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 7.7.1947. (48)

Reeg, Georg.
Darmstadt. Schriftliche Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt am 5.5.1947. (55)

Reinheimer, Else.
Geb. 25.4.1894, Lehrerin, DA-Arheilgen, Darmstädter Straße 28. (66)

Reitz, Eugen.
Der Schlosser … rühmte sich, der erste SS-Mann in Darmstadt gewesen zu sein. Er ist 1930 der SS beigetreten, aus der er 1932 ausgeschlossen worden ist, aber nicht aus politischen Gründen, sondern seiner kriminellen Vorstrafen wegen. Er blieb aber Mitglied der NSDAP. An Schlägereien will er selber nicht teilgenommen haben, gab aber zu, Propagandamärsche und Saalschutz mitgemacht zu haben. Er wurde … in die Gruppe der Aktivisten eingereiht und zu drei Jahren Sonderarbeit für die Allgemeinheit verurteilt. 25 Prozent seines Vermögens werden für den Wiederaufbaufonds eingezogen. … Außerdem wird er für dauernd unfähig erklärt, ein öffentliches Amt zu bekleiden. Er verliert das Wahlrecht, die Wählbarkeit und das Recht, sich irgendwie politisch zu betätigen und einer politischen  Partei als Mitglied anzugehören. Er darf weder Mitglied einer Gewerkschaft, noch einer wirtschaftlichen oder beruflichen Vereinigung sein. Es wird ihm auf die Dauer von fünf Jahren untersagt, in einem freien Beruf oder gewerblichen Betrieb selbständig tätig zu sein und darf nur in gewöhnlicher Arbeit beschäftigt sein. Er unterliegt ferner der Wohnungs- und Aufenthaltsbeschränkung. Er verliert alle ihm erteilten Approbationen, Konzessionen und Berechtigungen, sowie das Recht, einen Kraftwagen zu halten. (11)

Retzer, Josef.
Das Spruchkammerverfahren des Internierten Retzer, Josef, geb. 7.11.1909 in Schwandorf, Polizeibeamter, der von 1940 bis 1945 in Darmstadt, Philipp-Röth-Weg 30, wohnte, kommt in Kürze zum Abschluß. Sachdienliche Mitteilungen für dieses Verfahren sind an die Lagerspruchkammer des Interniertenlagers Moosburg-Dachau zu richten. Darmstadt, den 24.6.1948 Der Oberbürgermeister. (70)

Richter, Otto.
Geb. 26.6.1888, Reichsbahn-Sekretär, Darmstadt, Eschollbrückerstraße 44. (59)

Riehl, Peter.
Schlossermeister, Magdalenenstraße 12. (15)

Ries, Wilhelm.
Dipl.-Ing. Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 11.7.1947. (48)

Rinn, Jakob.
Geb. 17.8.1883, Vermessungsrat, Darmstadt, Martinstraße 79. (56)

Ripper, Adam.
Stadtbauamtmann, Darmstadt. (29)

Ritsert, Dr. Walter.
DA-Arheilgen, August-Bebel-Straße 14. (1)

Roßmann, Gustav.
Kammermusiker, Darmstadt. (29)

Ruff, Erwin.
Verhandlung am 24.3.1947. (61)

Ruppel, Georg.
Bauing., Darmstadt. (29)

Ruppenthal, Karl.
Baurat a. D.. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 12.5.1947. (58)

Sames, Dr. Erwin.
Fachzahnarzt. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 9.6.1947. (50)

Schaaf, Heinz.
Geb. 10.11.1899, Angestellten, Darmstadt, Rhönring 34. (66)

Schader, Emil.
Geb. 30.6.1889, Postsekretär, Darmstadt, Feldbergstraße 83. (66)

Schäfer, Dr. Peter.
Prakt. Tierarzt. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 2.7.1947. (51)
Verhandlung am 25.4.1947. (65)

Schäfer, Rudolf.
Aushilfsang., Darmstadt-Arheilgen. (29)

Schanz, Ludwig.
Hilfsarbeiter. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 19.5.1947. (57)

Schauß, Dr. Hans.
Geb. 10.6.1910, Dr.-Ing. Hochschulassessor/Hochschulassistent a. D., Darmstadt, Wenckstraße 44.
Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 11.7.1947. (48) (66)

Schenk, Dr. Hans.
Sozial-Jurist, Nieder-Ramstadt. Schriftliche Verhandlungen am 12.6.1947. (49)

Schermer, Johannes.
Reichsbankrat. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 30.5.1947. (52)

Schertl, Hans.
Das Entnazifizierungsverfahren des ehemaligen Kr.-Sekretärs Hans Schertl, geb. 10.8.1905, früher wohnhaft Darmstadt, Neckarstraße 20, kommt in Kürze zum Abschluß. Sachdienliche Angaben sind an die Lagerspruchkammer Dachau zu richten. Der Oberbürgermeister- Hauptverwaltung - (69)

Schiel, Marie.
Hotelbesitzerin. Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 9.5.1947. (62)

Schindler, Karl Arthur.
Geb. 21.4.1915, Kaufmann, Darmstadt, Büchnerstraße 9. (56)

Schirmacher, Karl.
Kaufmann. Er betreibt ein Butter-Großhandelsgeschäft. Er war von 1930 bis 1933 ein äußerst aktiver Nationalsozialist und hat eine sehr unrühmliche Rolle bei der Erstürmung des Ministerium im März 1933 gespielt. Er hat den Rechtsanwalt Dr. van Baßhuysen, der damals als Oberregierungsrat im Ministerium tätig war, mit Hilfe anderer SA-Leute aus dem Ministerium herausgeholt. Mitte 1933 wurde er aus der Partei und aus der SA ausgeschlossen, nach dem er mit einigen prominenten Parteiführern persönlich in Streit geraten war. Gegen diesen Ausschluß hat er protestiert, aber ohne Erfolg. Im Verlaufe dieser Auseinandersetzungen ist er zu einem leidenschaftlichen Gegner des Nationalsozialismus geworden. Er konnte zahlreiche Zeugen beibringen, die ihm bestätigten, daß er von etwa 1934 bis 1945 entschiedener Gegner der früheren Parteigrößen war und deswegen auch mehrmals verhaftet wurde. Die Kammer erklärte den Betroffenen als Minderbelasteten und legte ihm einen Bewährungsfrist von zwei Jahren und einen einmaligen Sühnebeitrag in Höhe von 2000 RM für den Wiedergutmachungsfonds auf. (3) (4)
Laut Adressbuch von 1942 wohnte er in der Frankfurter Straße 24. (27)

Schlaich, Ernst.
Kassenoberinspektor, Darmstadt. Berufungsverhandlung am 12.4.1947. (68)

Schlitz, Franz.
Geb. 17.6.1880, Steuerinspektor, Darmstadt, Kiesbergstraße 49. (67)

Schmidt, Heinrich.
Landwirt. Verhandlung vor der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 6.8.1947. (37)

Schmidt, Heinrich.
Postschaffner in Darmstadt, war 1933 aus politischen Gründen aus seinem Amt entlassen worden. Er trat der NSDAP nicht bei, gehörte aber dem Reichsbund Deutscher Beamter, der NSV und der NSKOV an. In einem Darmstädter Betrieb betätigte er sich indessen als gemeiner Denunziant. Er hat der Rechtsabteilung Mitteilung gemacht über defaitistische Reden seiner Arbeitskollegen, die dann auch von der Gestapo verhaftet wurden. Ein Arbeitskollege wurde gar zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Schmidt bestritt zwar die Denunziation, gab aber zu, daß er in der Verhandlung den Arbeitskollegen stark belastet habe, weil er angeblich die Wahrheit sagen mußte. Schmidt wurde, weil ihm eine Zusammenarbeit mit der Gestapo und Gewinnsucht nicht nachgewiesen werden konnte, als Denunziant in die Gruppe II der Aktivisten eingereiht und zu fünf Jahren Arbeitslager, 50% Vermögenseinzug und zu den weiteren für Aktivisten vorgesehenen Sühnemaßnahmen verurteilt. Außerdem ordnete die Spruchkammer seine sofortige Verhaftung an. (10)

Schmitt, Karl.
Geb. 13.2.1895, Steuersekretär, Darmstadt, Sandbergstraße 52. (56)

Schmitt, Prof. Dr. Ludwig.
Darmstadt, Kranichsteiner Straße 65. Vor der Kammer erschien der Direktor der landwirtschaftlichen Versuchsstation … . Die landwirtschaftliche Versuchsstation in Darmstadt genießt im In- und Ausland einen hohen Ruf als wirtschaftliches Forschungsinstitut. …  . Zur Entlastung des Betroffenen fällt schwer ins Gewicht, daß er einem  wegen Hochverrats flüchtigen Zeugen weitgehend half, daß er politischen Häftlingen heimlich Post zustellte und beförderte, einem dem Hungertode nahen fremden Offizier das Leben rettete und eine verschleppte polnische Familie in menschliche Verhältnisse gebracht hat. Von einer politischen Betätigung für den Nationalsozialismus konnte unter diesen Umständen nicht die Rede sein. Die Kammer wies den Betroffenen in die Gruppe der Mitläufer ein und legte ihm eine Sühne von RM 1000 auf. (21)
Berufungsverhandlung am 29.3.1947. (63)

Schmidt, Wilhelm.
Da-Trautheim, In der Röde 4. Verhandlung vor der Spruchkammer Darmstadt-Lager am 4.8.1947. (38)

Schneider, Alfred.
Darmstadt, Wittmannstraße 18. (37)

Schneider, Betty.
Verhandlung am 21.3.1947. (61)

Schneiker Ludwig.
Ehemaliger Gestapo-Beamter, früher in Darmstadt, jetzt in Dornheim wohnhaft, wurde am 27. November nach fünfstündiger Verhandlung von der Spruchkammer Darmstadt-Stadt in die Gruppe der Hauptbeschuldigten eingereiht und auf die Dauer von acht Jahren in ein Arbeitslager eingewiesen. Sein gesamtes Vermögen mit Ausnahme der lebensnotwendigen Gegenstände und sein Acker wurden beschlagnahmt. Seine sofortige Verhaftung wurde wegen des Verdachts eines Fluchtversuches angeordnet. Schneider, der als einstiges Mitglied der SPD im Jahre 1933 der SA und der Gestapo beitrat, war, wie die Beweisaufnahme ergab, wesentlich an den Ausschreitungen der Nazis gegen die Antifaschisten von Pfungstadt bei Darmstadt im August 1933 beteiligt. Zusammen mit einem zweiten Gestapobeamten, Lebherz, war Schneiker am 24. August mit einem SS-Kommando auf der Bürgermeisterei von Pfungstadt erschienen, um die bereits seit dem Vortage von SA und SS  festgehaltenen 120 Antifaschisten zu verhören. Er ordnete mit dem Stichwort "Zimmer Elf" die Mißhandlungen an. Der zweite Gestapobeamte, Lebherz, war bereits im September von der Spruchkammer des Interniertenlagers als Hauptschuldiger zu sieben Jahren Arbeitslager verurteilt worden.
Siehe auch Lebherz. (17) (21)

Schnell, Jakob.
Verw.-Oberinspektor. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 27.5.1947. (52)

Schnell, Martha.
Geb. 6.5.1888, Stadtassistentin i. R., Darmstadt, Irenenstraße 11. (66)

Scholz, Walter.
Geb. 24.2.1912, Dipl.-Ing., Darmstadt, Pankratiusstraße 43. (56)

Schönberger, Paul.
Geb. 25.1.1903, Reg.-Oberinspektor, Darmstadt, Kittlerstraße 12. (59)

Schönheit, Otto.
Am 2. Dezember 1947 wird vor der Lagerspruchkammer in Dachau gegen Schönheit, Otto, geb. 12.8.1902, zuletzt wohnhaft in Darmstadt, Bismarckstraße 70, verhandelt. Angaben zur Be- oder Entlastung sind unverzüglich bei der Lagerspruchkammer in Dachau einzureichen. Darmstadt, den 3. November 1947 Der Oberbürgermeister. (75)

Schönig, Friedrich.
Schreinermeister, war seit 1932 Mitglied der NSDAP und wurde später Blockwalter und Zellenleiter. Er hat einen Arbeitskollegen, der ihm ein ausländisches Flugblatt gezeigt hatte, zur Anzeige gebracht, wodurch fünf Familien schwer betroffen wurden. Schönig wurde in die Gruppe II der Aktivisten eingestuft und kommt auf zwei Jahre in ein Arbeitslager. Sein Vermögen wird zu 50% eingezogen. (6)

Schreiber, Wilhelm.
Geb. 24.10.1884, Gleisarbeiter, Darmstadt, Liebugstraße 65. (56)

Schrey, Dr. Paul.
Frankfurter Straße 15. (1)

Schröder, Heinz.
Dipl. Volkswirt, Darmstadt-Arheilgen.
Verhandlung am 18.11. (13)
Berufungsverhandlung am 29.3.1947. (63)
Berufungsverhandlung am 17.4.1947 (66)

Schuchardt, Dr. Ludwig.
Arzt, Dieburger Str. 13.(15)
Im Adressbuch von 1942 wird er als Facharzt für Nervenleiden geführt. Seine Praxis lag in der Peter-Gemeinder-Straße 21, die Wohnung in der Dieburger Straße 144. (27)

Schuchmann, Wilhelm.
Lehrer,  hatte sich als Aktivist zu verantworten. Schuchmann gehörte vor 1933 dem Reichsbanner und dem Republikanischen Lehrerbund an. Am 1. Mai 1933 wurde Mitglied der NSDAP … . Er wurde dann noch Mitglied von vier weiteren Gliederungen der Partei. Besonders aktivistisch ist er nicht hervorgetreten. Die Kammer reihte Schuchmann in die Klasse der Minderbelasteten mit einer dreijährigen Bewährungsfrist ein. Außerdem hat er für den Wiederaufbaufond einen Betrag von 2000 RM, …, zu leisten. (23)

Schuck, Robert.
Gärtner. Schuck, der von der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 25. Oktober in die Gruppe der Aktivisten eingereiht wurde, war seit 1933, also 12 Jahre lang Mitglied der Partei, außerdem 9 Jahre lang Blockwalter und 4 Jahre lang SA-Rottenführer. Er ist auf Wunsch der Partei aus der Kirche ausgetreten, seine Tochter war Scharführerin im BDM. Die Kammer entsprach dem Antrag des öffentlichen Klägers. Schuck muß zwei Jahre Sonderarbeiten für die Allgemeinheit leisten und einen Betrag von 5000 Mark zahlen. (7) (28)

Schupp, Peter.
Dentist. Verhandlung am 22.4.1947. (67)

Seekatz, Karl.
Geb. 14.6.1903, Kaufmann, Darmstadt, Heidelberger Straße 108. (59) Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 9.7.1947 (48)

Seelbach, Friedrich.
Geb. 10.9.1891, Oberassistent, Darmstadt, Jahnstraße 49. (56)

Seeling, Hans.
Geb. 27.8.1911, Gendarmerie-Beamter, Lauterbach (Hessen), Alter Steinweg 8 (früher wohnhaft in Darmstadt). (67)

Seibert, Hermann.
Geb. 25.12.1887, Oberlokführer i. R. , Darmstadt-Arheilgen, Karlstraße 53. (59)

Seip, Wilhelm.
Rb.-Oberwerkmeister, Darmstadt. (29)

Sievers, Hans.
Darmstadt, Ludwigshöhstraße 69. Verhandlung der Spruchkammer des Interniertenlagers Darmstadt verhandelt am 17. März gegen S. (36)

Smith, Heinz Jakob.
Musiker, Darmstadt-Eberstadt. (29)

Sohr, Alfred.
Verwaltungssekretär, jetzt Bauhilfsarb., Darmstadt. (29)

Speckhardt.
Verhandlung am 26.3.1947. (61)

Stocker, Prof.
Verhandlung am 24.3.1947. (61)

Storck, Adam.
Geb. 7.4.1873, Rektor a. D., DA-Eberstadt, Pfungstädter Straße 42. (56)

Storck, Wilhelm.
Als aktiver Nationalsozialist ist St. 1933 als Geschäftsführer der Ortskrankenkasse eingesetzt worden. Storck ist bereits 1923 in die NSDAP eingetreten, war Ortgruppenamtsleiter in Darmstadt-Eberstadt und Presse- und Propagandaleiter. Während des Krieges wurde er zunächst Uk gestellt. Als diese Stellung nicht mehr zu halten war, kam er zu einem Lufttruppenkommando nach Holland, erhielt aber hier bald Monate Arbeitsurlaub und war als Soldat als Kraftfahrer und auf der Schreibstube tätig. Als er vom Arbeitsamt als ehemaliger Pg. als Bauhilfsarbeiter vermittelt wurde, ist er, entgegen den Anweisungen des Arbeitsamtes, im Büro beschäftigt gewesen. Die Spruchkammer fällte das einstimmige Urteil, Storck als typischen Nutznießer der nationalsozialistischen Bewegung der Gruppe II zuzuteilen und zu zwei Jahren Arbeitslager und vollständiger Einziehung seines Vermögens zu verurteilen. Außerdem zu den Sühnemaßnahmen wie im Urteil zu Hermann Vock. Bis zur Überführung in das Arbeitslager bleibt er in Haft. (33)

Strauch, Theodor.
Stadtamtmann. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 13.5.1947. (58)

Ströher, Wilhelm.
Geb. 20.4.1880, Steuerinspektor, Darmstadt, Dieburger Straße 78. (59)

Sütterlin, Alfred.
Reg.-Oberinspektor. Verhandlung Spruchkammer DA-Stadt am 18.7.1947. (39)

Thomas, Max.
Geb. 9.9.1908, Bäckermeister, Groß-Umstadt, Realschulstraße 11 (früher wohnhaft in Darmstadt). (56)

Trübendörfer, Karl Friedrich
Am 15.1.11948 wird vor der Spruchkammer des Interniertenlagers Regensburg gegen Karl Friedrich Trübendörfer, geb. am 16.5.1912, wohnhaft in Darmstadt, verhandelt. Darmstadt, 16.12.1947. Der Oberbürgermeister. (72)

Türk, Friedrich.
Traisa, Oberstudienrat. (74)

Umlauf, Horst-Peter.
Geb. 16.12.1925, Praktikant, DA-Arheilgen, Lindenweg 6. (67)

Veith, Wilhelm.
Bau-Ing. Verhandlung Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 9.7.1947. (48)

Vock, Hermann.
Der Koch V. hatte sich als Agent der Gestapo zu verantworten. Vock widmete sich nach Auflösung der KPD der illegalen Tätigkeit einer kommunistischen Gruppe und wurde bei seiner zweiten Verhaftung durch die Gestapo zum Verräter seiner Gesinnungsgenossen. Er hat fünf seiner Genossen zu mehrjährigen Zuchthausstrafen verholfen. Er gab seine Denunziantentätigkeit zu und entschuldigte sich damit, daß er von dem Gestapobeamten Kripka unter Mißhandlungen und Drohungen dazu gebracht worden sei. Der öffentliche Ankläger beantragte die Einreihung des Betroffenen in die Gruppe I der Hauptschuldigen und verlangte als Sühnemaßnahme acht Jahre Arbeitslager und die Einziehung des Vermögens. Das einstimmig gefällte Urteil lautete auf Einreihung ... in die Gruppe II als Aktivist. Er wurde zu fünf Jahren Arbeitslager und Einziehung des gesamten Vermögens verurteilt. Weitere Sühnemaßnahmen waren: dauernde Unfähigkeit, ein öffentliches Amt zu bekleiden; Verlust von Rechtsansprüchen auf eine aus öffentlichen Mitteln zahlbare Pension oder Rente; Verlust des Wahlrechts, der Wählbarkeit und des Rechts, sich irgendwie politisch zu betätigen und einer politischen Partei als Mitglied anzugehören. Er darf weder Mitglied einer Gewerkschaft, noch einer wirtschaftlichen oder beruflichen Vereinigung sein. Auf die Dauer von mindestens fünf Jahren wird ihm untersagt: a) in einem freien Beruf oder selbständig in einem Unternehmen oder gewerblichen Betrieb jeglicher Art tätig zu sein, sich daran zu beteiligen oder die Aufsicht oder Kontrolle hierüber auszuüben; b) in nicht selbständiger Stellung anders als in gewöhnlicher Arbeit beschäftigt zu sein; c) als Lehrer, Prediger, Redakteur Schriftsteller oder Rundfunkkommentator tätig zu sein; ferner unterliegt er Wohnungs- und Aufenthaltsbeschränkungen, und alle ihm erteilten Approbationen, Konzessionen und Berechtigungen sowie das Recht, einen Kraftwagen zu halten, sind ihm abgesprochen. Bis zur Überführung in das Arbeitslager bleibt er in Haft. (33)

Vock, Rudolf.
Der ehemalige Friedhofsgärtner … wurde in die Gruppe der Minderbelasteten eingewiesen, es wurden ihm 3 Jahre Bewährungsfrist auferlegt, während der er zu Sonderarbeiten im Interesse der Allgemeinheit herangezogen wird. (3)

Vogel, Luise.
Stenotypistin, Haardtring 346. (15)

Vogt, Franz.
Geb. 23.7.1895, Dipl.-Ing., Darmstadt, Adelungstraße 62. (67)

Vogt, Dr. Heinz.
Geb. 18.12.1885, ordentlicher Professor, DA-Eberstadt, Im Elfengrund 72. (66)

Volkmann, Martha.
Säuglingspflegerin.
Verhandlung Spruchkammer DA-Stadt am 14.7.1947. (39)
Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 2.7.1947. (51)

Voltz, Dr. Richard.
Wegen falscher Angaben im Fragebogen wurde Oberregierungsrat Dr. Richard Voltz, der stellvertretende Leiter im Referat Soziale Dienste beim Regierungspräsidenten Darmstadt, vom Mittleren Militärgericht zu einer Geldstrafe von 7.500 RM verurteilt. Er hatte im Fragebogen verschwiegen, daß er von 1936 bis 1939 förderndes Mitglied der SS war und durch diese Verheimlichung es ermöglicht, in eine höhere Stellung aufzurücken, als ihm zustand. Wie uns von deutscher Stelle ergänzend hierzu mitgeteilt wird, ist Dr. Voltz inzwischen aus seiner Stellung beim Regierungspräsidenten entlassen worden. Ob und wann eine Wiedereinstellung möglich ist, sei von der Entscheidung der Spruchkammer abhängig, vor der er sich in Kürze zu verantworten haben wird. (29) (30)

Volz, Wilhelm.
Verw.-Angestellter. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 13.6.1947. (50)

Volz, Wilhelm.
Pol.-Verw.-Sekr. I. R., Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 23.5.1947. (57)

Völzing, Heinrich.
Geb. 1.5.1895, Studienrat, früher Darmstadt, Niebergallweg, z. Zt. Undenhausen, Krs. Alsfeld, Willofser Straße 10. (66)

Von der Au, Heinrich .
Von der Au, seit 1935 Mitglied der NSDAP, konnte in die Gruppe der Minderbelasteten eingereiht werden, weil er den Nachweis erbrachte, daß er offiziell beantragt hatte, Mitglied der von Stadtpfarrer Wintermann geleiteten Schloßgemeinde zu bleiben. Der Grund dafür war der, daß der für seine neue Wohnung zuständige Pfarrverwalter zu den "Deutschen Christen" gehörte, Pfarrer Wintermann jedoch als Antifaschist bekannt war. Als belastend galt jedoch der Umstand, daß der Betroffene seinen Betrieb im Jahr 1945 in eine oHG, bestehend aus seinen Familienmitgliedern, umgewandelt und selbst aus dem Betrieb ausgeschieden ist – eine Maßnahme, die offenbar nur den Zweck verfolgte, den Betrieb dem Zugriff des Staates zu entziehen. Herr von der Au muß daher den Betrag von 15.000 Mark für den Wiedergutmachungsfonds zahlen und während der Bewährungsfrist von zwei Jahren jede Woche zwei Tage an den Aufräumungsarbeiten der Stadt Darmstadt teilnehmen. (28)

Wagenknecht, Wilhelm.
Geb. 19.10.1891, Polizeimeister a. D., Darmstadt, Eckardstraße 3. (66)

Wagner, Heinrich.
Geb. 25.3.1890, Justiz-O.-Sekr., Darmstadt, Lauteschlägerstraße 27. (56)

Wagner, Rudolf.
Am 28.11.1947 vormittags 9 Uhr, wird vor der Spruchkammer des Interniertenlagers Ludwigsburg gegen Wagner, Rudolf, geb. 15.8.1886, wohnhaft gewesen in Darmstadt, Heinrichstraße 85, verhandelt. Darmstadt, den 17. November 1947. Der Oberbürgermeister. (76)
 
Waldenberger, Karl.
Geb. 9.7.1913, Koch, Darmstadt, Frankfurter Straße 62. (66)

Waldmann, Heinrich.
Geb. 14.2.1914, Mechaniker, DA-Arheilgen, Obere Mühlgasse 28. (66)

Walger, Theodor.
Studienrat. Verhandlung Spruchkammer DA-Stadt am 16.7.1947. (39)

Wallauer, Heinrich.
Geb. 10.8.1896. DA-Eberstadt, Weingartenstraße 25. Der Sattlermeister, einst aus der Rheinstraße, jetzt in Eberstadt, wurde schon 1934 Obersturmbannführer bei der SA. Die Spruchkammer erkannte auf drei Jahre Sonderarbeit, die Einziehung der Hälfte seiner Sach- und Vermögenswerte. Fünf Jahre muß er auf Führung seines Geschäfts verzichten. (35) (66)

Walther, Wolfgang.
Gegen den Staatsanwalt Wolfgang Walter, Darmstadt, Taunusstraße 42, hat die Berufungskammer Bad Wildungen mündliche Verhandlung anberaumt auf Montag, den 1. Dezember 1947, vormittags 9 Uhr, im Sitzungssaal des Amtsgerichts in Bad Wildungen. Darmstadt, den 17. November 1947. Der Oberbürgermeister. (76)

Weber, Dr. Friedrich.
Zahnarzt, Schwanenstraße 23, seit 1.5.1933, zeitweise Blockwalter. Spruch: Gruppe II der Schuldigen, 1 Jahr Sonderarbeit, Zahlung von RM 2000 für einen Wiedergutmachungsfonds, zwangsläufige Sühnemaßnahmen des Artikels 16, Absatz 4-10. (Schriftliches Verfahren) (32)

Weber, Georg.
Steuerinspektor Darmstadt, Bessunger Straße 54; NSDAP seit 1.5.1933, NSV, RDB, RLB, RKB. Spruch: Gruppe III der Minderbelasteten, Ruhegehalt wir um 20% gekürzt. (Schriftliches Verfahren) (32)

Weber, Johann.
Geb. 20.7.1895, Werkmeister, Darmstadt, Feldbergstraße 66. (66)

Weber, Hans Jakob.
Pfandmeister. Verhandlung vor der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 6.8.1947. (37)

Weber, Konrad Ernst Ludwig.
Bauoberinspektor, Darmstadt. (29)

Weckerling, Dr. Adolf.
DA-Arheilgen, Darmstädter Str. 115.(1)

Wehn, Friedrich.
Geb. 3.8.1893, Stadt-Obersekretär, Darmstadt, Eckardstraße 34. (59)

Weidemann, Hermann.
Verwaltungsobersekretär, Darmstadt, Hochschulstraße: NSDAP seit 1.5.1933, 1934-36 Blockhelfer, RdB (Vertrauensmann der techn. Hochschule), NSV und NSKOV. Spruch: Gruppe II der Aktivisten, 3 Jahre Sonderarbeit, Zahlung eines einmaligen Sonderbeitrages von RM 500, zwangsläufige Bestimmungen dss Art. 16, Absatz 4-10. (Schriftliches Verfahren) (32)

Weigel, Leonhard.
Geb. 20.2.1880, RB-Inspektor a. D., DA-Eberstadt, Alicenstraße 9. (66)

Weirauch, Dr. Heinrich.
Tierarzt. Verhandlung am 28.4.1947. (65)

Weiske, Paul.
Geb. 2.11.1895, Steuersekretär, Darmstadt, Haardtring 248. (59)

Welger, Friedrich.
Oberinspektor. Verhandlung Spruchkammer DA-Stadt am 16.7.1947. (39)

Welker, Friedrich.
Geb. 2.9.1890, Stadt-Oberinspektor, Darmstadt, Frankfurter Straße 25. (66)

Wellmann, Dr. Willy. (Ausführlicher Artikel über Wellmann)
Oberlandesgerichtsrat, war seit 1933 Mitglied der NSDAP und seit 1944 Vorsitzender der ersten Kammer des Sondergerichts in Darmstadt. Die Beweisaufnahme konnte nicht erbringen, daß ein politischer Mißbrauch des Richteramtes vorlag, trotzdem wurde er auf Grund seiner früheren Zugehörigkeit zur Partei in die Gruppe II eingestuft. Als Sühnemaßnahmen wurden ihm zwei Jahre Sonderarbeiten für die Allgemeinheit und eine Geldbuße von 2000 RM zugunsten des Wiederaufbaufonds auferlegt. (14) (3)
Das Adressbuch von 1942 gibt als Wohnadresse Eichbergstraße 9 an. (27)

Wenz, Helmut.
Im Ermittlungsverfahren gegen den früheren Reg.-Rat W., Alsbach a. d. B., 1933 bei der Staatsanwaltschaft Mainz, 1934 Personalamt Ministerium Darmstadt, 1941 Landratsamt Gießen und 1945 Heppenheim, werden sachdienliche Mitteilungen erbeten an den ersten öffentlichen Kläger der Spruchkammer Darmstadt-Land. (48)

Wenzel, Ludwig und Elisabeth.
Kaufmann, Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 16.5.1947. (58)

Werner.
Verhandlung am 31.3.1947. (61)

Wilhelm, Albert Philipp Karl.
Regierungssekretär i. R., Darmstadt-Eberstadt. (29)

Willand, Friedrich Chr.
Früherer Direktor der Volksbank in Darmstadt. Über ihn bittet die Spruchkammer um Auskunft über eventuelle naziaktivistische Tätigkeiten. (18)
Das Adressbuch von 1942 weist ihn als Volksbankdirektor mit Wohnung in der Kekulestraße 4 aus. (27)

Willenbach, Hugo.
Geb. 11.9.1895, Angestellter, Darmstadt, Im Harras 10. (56)

Wissell, Dr. Edmund.
Dornheimer Weg 28. (1)

Wissner, Wilhelm.
Reg.-Schulrat, Darmstadt. (29)

Wohmann, Hans.
Verhandlung am 26.3.1947. (61)

Wolff, Ludwig.
Gegen Ludwig Wolff, Darmstadt, Donnersbergring 26, geb. 31.5.1896, findet in Kürze Verhandlung vor der Spruchkammer Bergstraße statt. Personen, die Angaben über den Betroffenen machen können, werden gebeten, sich unverzüglich schriftlich oder mündlich unter dem Aktenzeichen III Hu 24450/47 bei der Spruchkammer Bergstraße in Heppenheim zu melden. Darmstadt, den 23.3.1948 -  Der Oberbürgermeister. (71)

Zeh, Bernhard.
"Ich nahm diese Position ein, um dadurch nach besten Kräften einen nazistischen Einfluß zu verhindern." Der Musikdirektor, Komponist und "10-Monate-Parteigenosse", der am Montag vor der Darmstädter Spruchkammer besagte Redewendung für seine Eigenschaft als ehemaliger Leiter der hessischen Landesmusikschule Darmstadt, als ehrenamtlicher HJ-Musikreferent und Ortsmusikerschaftsleiter der Reichsmusikkammer in Anspruch nahm, vermochte seine diesbezügliche Argumentationen durch umfangreiches Beweismaterial zu belegen, so daß er schließlich wegen "aktiven Widerstandes" als Entlasteter die Verhandlung verlassen konnte. Entlastende Zeugen waren unter anderem Heinz Schröter, Paul Ottenheimer und H. U. Engelmann. Zeh, der1932 kurz der NSDAP angehörte, hatte als Musikdirektor seiner Schule jegliche NS-Kulturpolitik abgelehnt, verbotene jüdische Literatur ausgegeben, "entartete" Musik vorgeführt und recht kühne Antinazismen während seines Unterrichts ausgesprochen. (42)

Zeißler, Georg.
Zuführer. Verhandlung am 28.4.1947. (65)

Zentner, Ott.
Fabrikant. Verhandlung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt am 10.6.1947. (50)

Ziegler, Walter.
Oberlandesgerichtsrat. Verhandlung am 28.4.1947. (65)

Zimmer, Friedrich.
Verhandlung am 23.10. (7)

Zimmermann, Dr.
Verhandlung am 28.3.1947. (61)


Anmerkung der Autoren:

Die vorstehenden Angaben zu den Personen, die sich vor der Spruchkammer verantworten mußten, sind dem Darmstädter Echo (DE) der Jahre 1946 und 1947 (auf Fiches des Stadtarchivs Darmstadt) entnommen. Bedingt durch die teilweise schlechte Qualität der Fiches, dies auch bedingt durch die Qualität des Zeitungsdrucks nach dem Krieg, sind vereinzelte Fehler nicht ausgeschlossen. Da die Meldungen teilweise in der Zeitung auch sehr klein gedruckt waren, kann die vorliegende Zusammenstellung keine Vollständigkeit beanspruchen. Im Wesentlichen sind die Meldungen wörtlich übernommen worden.

Nach telefonischer Auskunft des zuständigen Referatsleiters im Hessischen Hauptstaatsarchiv  am 25.4.2013 ist keine regionale Untersuchung über die Entnazifizierung in Darmstadt/Südhessen bekannt.


Quellen (DE = Darmstädter Echo):

1. DE 20.11.1946, "Waren sie Nazis?"
2. DE 20.11.1946 "Werden die "Kleinen" gehenkt?"
3. DE 28.9.1946 "Spruchkammer Darmstadt-Stadt"
4. DE 15.10.1946 "Nicht im Geist des Sondergerichts – Oberstaatsanwalt als Minderbelasteter"
5. DE 1.5.1946 "Die Darmstädter Spruchkammern für die politische Bereinigung"
6. DE 10.10.1946 "Denunziant als Aktivist"; "Er muß mehr Eier abliefern"
7. DE 19.10.1946 "Wer kommt vor die Spruchkammer?"
8. DE 6.7.1946 "Kaufmann-Beamter-Lehrer – Urteile der Spruchkammer Darmstadt-Stadt"
9. DE 17.7.1946 "Kaufmann und Gärtner"
10. DE 24.8.1946 "Übler Denunziant bloß- und kaltgestellt – Weitere Urteile der Spruchkammer Darmstadt-Stadt"
11. DE 13.7.1946 "Aktivist im Gerichtssaal verhaftet – Entscheidungen der Spruchkammer Darmstadt-Stadt"
12. DE 22.6.1946 "Urteile der Spruchkammern"
13. DE 9.11.1946 "Spruchkammer Darmstadt-Stadt"
14. DE 26.10.1946 "Zwei Aktivisten"
15. DE 5.12.1946 "Amtliche Bekanntmachungen" In den untengenannten Fällen sind die Ermittlungsverfahren zur Entnazifizierung im Gange. Mitteilungen über die Betreffenden, insbesondere über deren Tätigkeit und Mitgliedschaft in der Partei und ihren Gliederungen, sind an den Öffentlichen Ankläger für Darmstadt-Stadt, Taunusring Nr. 7, zu richten.
16. DE 4.9.1946 "Vater und Sohn vor der Spruchkammer"
17. DE 3.12.1946 "Zimmer Elf"
18. DE 26.11.1946 "Spruchkammer wünscht Auskunft"
19. DE 19.6.1946 "Prozeßführung der Spruchkammer"
20. DE 20.7.1946 "Wieder zwei Aktivisten"
21. DE 25.9.1946 "Sieben Jahre Arbeitslager – Ein Forscher vor der Spruchkammer"
22. DE 31.10.1946 "Ein "Entlasteter" schwer belastet"
23. DE 27.7.1946 "Zwei Aktivisten – zwei Minderbelastete"
24. DE 1.6.1946 "Die Spruchkammern in Darmstadt"
25. DE 3.4.1946 "Judenverfolger vor der Strafkammer – Ein Nazi, der zu seiner Tat steht"
26. DE 10.8.1946 "Drei Aktivisten verurteilt – Staatsanwalt vor der Spruchkammer"
27. Adressbuch der Stadt Darmstadt von 1942
28. DE 31.10.1946 "Spruchkammerurteile"
29. DE 23.11.1946 "Waren sie Nazis? Die Spruchkammer Darmstadt-Stadt hat folgende Verfahren in der Ermittlungsarbeit. Die Bevölkerung wird um Mitarbeit und Übersendung von Material für und gegen die Betroffenen gebeten. ..."
30. DE 28.8.1946 "Zeugen konnten nicht entlasten"
31. DE 12.11.1946 "Polizeimeister als Hauptschuldiger?"
32. DE 14.11.1946 "Schriftliche Entscheide der Spruchkammer"
33. DE 12.6.1946 "Urteile der Darmstädter Spruchkammer – Die erste öffentliche Sitzung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt"
34. DE 28.8.1946 "Die Spruchkammern in Groß-Hessen – Ein Überblick über die bisherige Tätigkeit".
35. DE 28.8.1946 "Einer, der belastet, und einer, der entlastet werden sollte"
36. DE 8.3.1947 "Aus dem Polizeibericht"
37. DE 5.8.1947 "Amtliche Bekanntmachungen"
38. DE 2.8.1947 "Amtliche Bekanntmachungen"
39. DE 12.7.1947 "Amtliche Bekanntmachungen"
40. DE 10.7.1947 "Staatsanwalt vor Spruchkammer"
41. DE 1.7.1947 "Stammrolle überführt ihn"
42. DE 23.6.1947 "Entlasteter Musikdirektor"
43. DE 4.6.1947 "Intelligenz wird entlastet"
44. DE 23.6.1947 "Amtliche Bekanntmachungen"
45. DE 21.6.1947 "Tausende brotlos gemacht!"
46. DE 14.6.1947 "Amtliche Bekanntmachungen"
47. DE 19.6.1947 "Friedrich, der Mitläufer"
48. DE 5.7.1947 "Amtliche Bekanntmachungen"
49. DE 11.6.1947 "Amtliche Bekanntmachungen"
50. DE 7.6.1947 "Amtliche Bekanntmachungen"
51. DE 1.7.1947 "Amtliche Bekanntmachungen"
52. DE 24.5.1947 "Amtliche Bekanntmachungen"
53. DE 31.5.1947 "Aus dem Polizeibericht – Nicht betroffen!"
54. DE 11.3.1947 "Prinz Philipp von Hessen – Spruchkammer leitet Ermittlungen ein"
55. DE 30.4.1947 "Amtliche Bekanntmachungen"
56. DE 4.6.1947 "Amtliche Bekanntmachungen – Gegen die nachstehend aufgeführten Personen wird zur Zeit bei der Spruchkammer Darmstadt-Stadt das Ermittlungsverfahren durchgeführt. Sachdienliches Belastungs- oder Entlastungsmaterial ... bitten wir..."
57. DE 17.5.1947 "Amtliche Bekanntmachungen"
58. DE 10.5.1947 "Amtliche Bekanntmachungen"
59. DE 3.4.1947 "Amtliche Bekanntmachungen - Gegen die nachstehend aufgeführten Personen wird zur Zeit bei der Spruchkammer Darmstadt-Stadt das Ermittlungsverfahren durchgeführt. Sachdienliches Belastungs- oder Entlastungsmaterial ... bitten wir..."
60. DE 20.3.1947 "Amtliche Bekanntmachungen"
61. DE 13.3.1947 "Spruchkammer Darmstadt-Stadt" (Verhandlungstermine)
62. DE 3.5.1947 "Amtliche Bekanntmachungen"
63. DE 25.3.1947 "Amtliche Bekanntmachungen"
64. DE 24.4.1947 "Amtliche Bekanntmachungen"
65. DE 19.4.1947/22.4.1947 "Amtliche Bekanntmachungen"
66. DE 15.4.1947 "Amtliche Bekanntmachungen - Gegen die nachstehend aufgeführten Personen wird zur Zeit bei der Spruchkammer Darmstadt-Stadt das Ermittlungsverfahren durchgeführt. Sachdienliches Belastungs- oder Entlastungsmaterial ... bitten wir..."
67. DE 19.4.1947 "Amtliche Bekanntmachungen - Gegen die nachstehend aufgeführten Personen wird zur Zeit bei der Spruchkammer Darmstadt-Stadt das Ermittlungsverfahren durchgeführt. Sachdienliches Belastungs- oder Entlastungsmaterial ... bitten wir..."
68. DE 12.4.1947 "Amtliche Bekanntmachungen - Gegen die nachstehend aufgeführten Personen wird zur Zeit bei der Spruchkammer Darmstadt-Stadt das Ermittlungsverfahren durchgeführt. Sachdienliches Belastungs- oder Entlastungsmaterial ... bitten wir..."
69. Amtliches Mitteilungsblatt für die Stadt Darmstadt, Nr. 25 vom 11. August 1948,Bekanntmachung.
70. Amtliches Mitteilungsblatt für die Stadt Darmstadt, Nr. 21 vom 1. Juli 1948, Spruchkammerverfahren.
71. Amtliches Mitteilungsblatt für die Stadt Darmstadt, Nr. 12 vom 1. April 1948 Spruchkammerverfahren.
72. Amtliches Mitteilungsblatt für die Stadt Darmstadt, Nr. 50 vom 20. Dezember 1947, Spruchkammerverfahren.
73. Amtliches Mitteilungsblatt für die Stadt Darmstadt, Nr. 4 vom 24. Januar 1948, Spruchkammerverfahren.
74. Amtliches Mitteilungsblatt für die Stadt Darmstadt, Nr. 43 vom 1. November 1947, Bekanntmachung: Laut Mitteilung der Spruchkammer Darmstadt-Stadt finden in der Zeit vom 3.11. bis 18.11.1947 folgende öffentliche Verhandlungen bei der Kammer statt.
75. Amtliches Mitteilungsblatt für die Stadt Darmstadt, Nr. 45 vom 15. November 1947, Spruchkammerverfahren.
76. Amtliches Mitteilungsblatt für die Stadt Darmstadt, Nr. 46 vom 22. November 1947, Spruchkammerverfahren.

 

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