Bei der Staatsanwaltschaft Darmstadt arbeitete der Gerichtsassessor als Staatsanwalt. In einem Verfahren gegen einen Gärtner aus Offenbach, der wegen "Plünderung" "zum Tode und zu dauerndem Ehrverlust verurteilt" wurde, war "Gerichtsassessor Dr. Feigel als Beamter der Staatsanwaltschaft" beteiligt. In diesem Verfahren waren auch Oberlandesgerichtsrat Dr. Willy Ludwig Wellmann als Vorsitzender und Oberlandesgerichtsrat Dr. Karl Trieb, Landgerichtsrat Dr. Ludwig Lamb beteiligt.
Zur Erläuterung: Die NS-Justiz in der Zeit verurteilte Menschen von 1939 bis 1945 wegen Plünderei (unbefugte Wegnahme von Sachen, die infolge von Krieg, Brand, Naturkatastrophen oder sonstigen Störungen der öffentlichen Ordnung dem allgemeinen Zugriff offenliegen) zu hohen Strafen und zur Todesstrafe wegen geringfügiger Taten wie z. B. der Entwendung einer herrenlosen Tasche nach einer Bombennacht.
Feigel hatte sich 1938 der NSDAP angeschlossen, bereits 1937 war er Mitglied des NSKK (Nationalsozialistischer Kraftfahrer-Korps) geworden. Er hatte 1938 eine Dissertation zu dem Thema "Preisausschreiben, Preisrätsel, Lotterie und Ausspielungen im Wettbewerb" an der Universität Gießen vorgelegt.
Im Entnazifizierungsverfahren wurde er zunächst als minderbelastet eingestuft und zu einer Sühneleistung von 5.000 RM verurteilt, nach Widerspruch entlastet und zu 400 RM Sühne verurteilt.
Im Meldeblatt für die polizeiliche Registrierung von 1946 ist die Viktoriastraße 33 als Wohnung, als früherer Beruf Jurist und jetziger Beruf Kraftfahrer angegeben.
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