DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Knöbel, Georg (17.5.1902 Darmstadt-Arheilgen - 19.6.1993 Darmstadt) war von Beruf Landwirt und später CDU-Stadtverordneter. Knöbel trat nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 bereits am 1. April 1933 der NSDAP bei. Von 1942 bis 1944 übte er das Amt des Ortsbauernführers aus.

Nach dem Krieg musste er sich 1947 vor der Spruchkammer verantworten. Dort wurde er lediglich als Mitläufer eingestuft und durfte sich mit 300 Reichsmark Sühneleistung als rehabilitiert fühlen.

1973 wurde gegen Knöbel "wegen des Vorwurfs der Beteiligung an der angeblich im Jahre 1933 in Arheilgen begangenen gewaltsamen Tötung zweier jüdischer Mitbürger" ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und nach Prüfung durch die Staatsanwaltschaft eingestellt. Die Anzeige war in der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Verfolgung von NS-Verbrechen in Ludwigsburg anonym eingegangen. In der Anzeige hieß es u. a., Knöbel sei "seinerzeit als SA-Führer daran beteiligt“ gewesen. Knöbel war 17 Jahre, von 1960 bis 1977, Stadtverordneter der CDU. Von 1968 bis 1972 gehörte er dem Magistrat als ehrenamtliches Mitglied an. Die neu gewählte Stadtverordnetenversammlung 1972 eröffnete er am 21.11.1972 als Alterspräsident.

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