DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Luisenplatz
Langen Ludwig mit Hakenkreuz an einem 1. Mai während der Nazi-Herrschaft
Langer Ludwig mit Hakenkreuz an einem
1. Mai während der Nazi-Herrschaft [3]
Der Luisenplatz liegt im Zentrum der Stadt Darmstadt und ist ihr bedeutendster Platz. Von 1933 bis 1945 hieß er "Adolf-Hitler-Platz".

In der Weimarer Republik befand sich im heutigen Hauptgebäude des Regierungspräsidium der Sitz der Hessischen Landesregierung (Kollegienhaus) und auf dem Gelände der heutigen Stadtsparkasse der Hessische Landtag. Das Palais für Erbgroßherzog Ludwig II stand auf dem Gelände des heutigen Luisencenters. Von diesen Gebäuden, die in der Brandnacht zerstört wurden, ist lediglich das Kollegiengebäude wieder aufgebaut worden.

Beachtenswert ist, dass der Platz nach einer Frau benannt ist. Er wurde 1820 nach Großherzogin Luise von Hessen-Darmstadt (15.2.1761 - 24.10.1829) benannt, der Ehefrau des Großherzogs Ludwig I. von Hessen-Darmstadt (14.6.1753 - 6.4.1830).

Diese Würdigung wird jedoch durch das alles überragende männliche Symbol, den "Langen Ludwig", geschmälert. Der Grundstein für dieses Monument wurde am 14. Juni 1841, dem Geburtstag und dem elften Todestag von Ludwig I gelegt. Am 25. August 1844 wurde das Bauwerk feierlich eingeweiht.

Auf dem Luisenplatz entstand 1824 der "Luisenbrunnen". Er musste jedoch dem "Langen Ludwig" weichen und wurde 1840 auf den Mathildenplatz als "Löwenbrunnen" versetzt.

In der NS-Zeit 1933 bis 1945 trug der Platz den Namen "Adolf-Hitler-Platz".

In der Nachkriegszeit fanden auf dem Luisenplatz große Kundgebungen und Demonstrationen u. a. gegen die Wiederbewaffnung Deutschlands, Ende der 60 Jahre gegen die Notstandsgesetze, in den achtziger Jahren gegen die Volkszählung statt.


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