DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Martin-Luther-King-Ring In Darmstadt erinnert seit 1989 eine Straße an den US-amerikanischen Bürgerrechtler Martin-Luther-King (15.1.1929 Atlanta - 4.4.1968 Memphis/Tennessee).

Martin Luther King war ein Bürgerrechtler und Baptistenpfarrer, der sich für die Rechte der Schwarzen einsetzte. Der Prediger war selbst Sohn eines Baptistenpfarrers. Martin Luther King wurde als Michael King geboren. 1934 änderte der Vater Kings Vornamen in Martin Luther, bewusst einen religiösen Bezug herstellend. Hintergrund der Namensänderung war der Wunsch, mit der Namensgebungstradition ehemaliger Sklaven zu brechen. Ehemalige Sklaven und deren Nachkommen trugen oft die Namen ihrer früheren Herren. Durch die Änderung sollte eine Trennung vollzogen werden.

Erstmals bekannt wurde Martin Luther King im Rahmen einer Busboykott-Kampagne in den 1950er-Jahren. Die Näherin Rosa Parks hatte sich geweigert, ihren Sitzplatz in einem öffentlichen Bus für einen Weißen frei zu machen. Sie wurde darauf festgenommen und zu einer Geldstrafe verurteilt. Aus Protest gegen diese Diskriminierung wurde ein Busboykott organisiert, der 385 Tage dauerte. An dem Boykott nahm fast die komplette schwarze Bevölkerung teil. King war Leiter des Komitees Montgomery Improvement Association, das für die Durchführung und Koordination des Boykotts gegründet worden war. Die Aktion führte schließlich zum Verbot der Rassentrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln.

Nach dem Busboykott wandte sich King der Lehre Mahatma Gandhis zu und übernahm dessen Strategie des gewaltfreien Widerstandes. Bei einer Indienreise traf er Weggefährten Gandhis. Aufgrund seines Engagements war King staatlichen Repressionen ausgesetzt. Als er in Birmingham (Alabama) eine Kampagne zivilen Ungehorsams organisierte, wurde er verhaftet und verbrachte acht Tage im Gefängnis. Das FBI hörte den Bürgerrechtler wohl ohne rechtliche Grundlage ab. Es versuchte King als Kommunisten zu diskreditieren. Das FBI schreckte auch nicht davor zurück, ihn durch Informationen über außereheliche Affären in Misskredit zu bringen.

Zu Kings bekanntesten Aktionen gehörte ein so genannter "Kinderkreuzzug". Bei dieser Aktion demonstrierten Schulkinder gegen die Rassentrennung in Schulen. Dieser "Kinderkreuzzug" führte zur Aufhebung der Rassentrennung in Birmingham (Alabama).

Am 28. August 1963 hielt King seine berühmteste Rede, bei der er sich rhetorisch auf den amerikanischen Traum bezog ("I have a dream"). Er sprach davon, dass die Schwarzen lediglich die Rechte einforderten, die ihnen aufgrund der Verfassung zustünden. Außerdem sprach er von Aussöhnung der Rassen. Die Söhne von früheren Sklaven und Sklavenhändlern sollten brüderlich zusammen leben. Die Rede wurde live im Fernsehen übertragen. Sie war die Hauptrede auf der Abschlusskundgebung des "March on Washington". Dieser war eine Massenkundgebung, bei dem sämtliche schwarzen Bürgerrechtsorganisationen trotz ihrer inhaltlichen Differenzen gemeinsam für die Rechte der schwarzen Bevölkerung demonstrierten. Der "March on Washington" gilt bis heute als eine der größten öffentlichen Kundgebungen der Geschichte der USA. An ihm nahmen eine Viertelmillion Menschen teil. Ein Erfolg der Bürgerrechtsbewegung war, dass 1964 die Rassentrennung in den USA offiziell aufgehoben wurde. Als Präsident Lyndon B. Johnson das Gesetz am 2. Juli unterschrieb, tat er dies in Kings Anwesenheit.

Im Dezember desselben Jahres erhielt King den Friedensnobelpreis. Das Preisgeld spendete er für einen Fonds seiner Bewegung. Ab 1966 wandte King sich gegen den Vietnamkrieg. Damit zog er auch den Unmut vieler schwarzen Amerikaner und Weggefährten auf sich. In der Bürgerrechtsbewegung gab es die Befürchtung, King würde mit diesem Engagement der Bewegung schaden. Tatsächlich nahmen die Spenden nach Kings Positionierung ab. Trotzdem ließ dieser sich nicht einschüchtern.

Am Abend des 4. April 1968 wurde Martin Luther King von einem Attentäter erschossen. Verhaftet wurde ein Mann namens James Earl Ray, der den Mord sofort gestand. Ray wurde zu 99 Jahren Haft verurteilt. Kurz nach seiner Verurteilung widerrief er sein Geständnis und behauptete, bis zu seinem Tod 1998, er sei unschuldig. Bis heute ist umstritten, ob Ray alleine handelte oder ob es Drahtzieher im Hintergrund gab.

Schon bald nach Kings Tod wurde die Forderung erhoben, den Bürgerrechtler mit einem gesetzlichen Feiertag zu ehren. Im Zuge der Diskussion richteten 17 amerikanische Bundesstaaten eigene Gedenktage ein. Erst 1983 wurde ein entsprechendes Bundesgesetz verabschiedet, so dass der nationale Feiertag im Januar 1986 zum ersten Mal begangen wurde. 2011 eröffnete eine nationale Gedenkstätte in Washington.
Auch außerhalb der USA wurden Straßen, Kirchen und Schulen nach dem Nobelpreisträger benannt, so auch in Darmstadt der Martin-Luther-King-Ring.

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