DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Nansenstraße
Fridtjof Nansen
Fridtjof Nansen (1897) [4]
Im Jahr 1956 benannte die Stadt Darmstadt in der Waldkolonie eine Straße nach dem Zoologen, Meereskundler, Polarforscher, Staatsmann, Menschenrechtler und dem Träger des Friedensnobelpreises eine Straße.

Fridtjof Nansen wurde am 10. Oktober 1861 bei Oslo (Norwegen) als Sohn eines Juristen geboren. Seine Vorfahren waren dänischer Herkunft. Er studierte Zoologie, wurde Kustos am Zoologischen Museum in Bergen und promovierte 1888 mit einer Arbeit über den Bau des Nervensystems niederer Meerestiere.

Nansen machte sich zunächst vor allem bekannt, als er und ein Kamerad als Erste im Jahr 1888 die 3.000 m hohe Inlandseisdecke Grönlands von der Ost- zur Westküste auf einem Hundeschlitten überquerten. Weitere Aktivitäten waren u. a. die Erforschung des Nordpolarmeeres.
1887 bereits hatte er eine Professur für Zoologie an der Universität von Christiania, dem heutigen Oslo, übernommen.

Nach dem Ersten Weltkrieg widmete er sich dem humanitären Völkerrecht. Durch seine Initiativen wurde Norwegen 1920 Mitglied des Völkerbundes und er wurde norwegischer Delegierter beim Völkerbund in Genf. Er organisierte die Heimkehr der Kriegsgefangenen aus Russland und Hilfsaktionen zur Linderung der Hungersnot in der Sowjetunion. Hierfür erhielt er 1922 den Friedensnobelpreis.

Briefmarke zu Ehren von Fridtjof Nansen
Briefmarke zu Ehren
Nansens (erschienen 1953) [5]
Nansen starb am 13. Mai 1930 in Lysaker/Norwegen. Deutschland ehrte Nansen 1953 mit der Herausgabe einer Briefmarke "Helfer der Menschheit".

In seiner Rede am 11. Juni 2014 erinnerte Bundespräsident Gauck bei einer Diskussionsrunde am Nobelinstitut anlässlich seines Staatsbesuches in Norwegen daran, dass Nansen 1926, "selbst Friedensnobelpreisträger, die Rede für Gustav Stresemann und Aristide Briand, die als Außenminister Deutschlands und Frankreichs diesen hohen Preis erhielten" hielt. Nansen habe in seiner Eigenschaft als Flüchtlingskommissar des Völkerbundes in Russland, in Griechenland und der Türkei als Zeuge fürchterliches menschliches Elend erlebt und beklagte in seiner Rede, dass die Menschen damals, acht Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, die Leiden und Opfer vergessen hätten, ohne die Lehren daraus zu ziehen.

Q: [1] [2] [3], Abbildungen: [4] [5]

 

zurück zur Übersicht