Er besuchte von 1906 bis 1914 die Bürgerschule in Freyburg, absolvierte 1918 eine Ausbildung an der Großherzoglich-Sächsischen Baugewerkeschule in Weimar und wechselte 1919 an das Bauhaus ebenfalls in Weimar. Nach Abschluss des Studiums 1920 schloss sich ein Studienaufenthalt in Spanien an. 1925 wurde er Lehrer am Bauhaus in Dessau und 1926 zum Professor an die Staatliche Bauhochschule in Weimar berufen.
Ab 1937/1938 arbeitete er mit Hitlers Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt Berlin und späterem Reichsminister für Bewaffnung und Munition, Albert Speer, zusammen. Speer war Hitlers Stararchitekt, der in seinem Auftrag das Zentrum Berlins plante. Unter anderem war Neufert für Untersuchungen über "Bombensicheren Luftschutz im Wohnungsbau" zuständig. 1943 ernennt ihn Speer zum "Leiter des Baunormenausschusses der deutschen Industrie". Zudem war er Mitarbeiter im Arbeitsstab für den Wiederaufbau bombenzerstörter Städte von Albert Speer, der 1946 im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess zu 20 Jahren Haft verurteilt worden war.
Im August 1944 wurde er von Hitler in die sogenannte "Gottbegnadetenliste" aufgenommen.
1945 wurde Neufert zum Professur für Baukunst an der Technischen Hochschule Darmstadt berufen.
Neufert war kein Mitglied der NSDAP. Aber er kann als entschiedener Unterstützer des nationalsozialistischen Regimes bezeichnet werden. Selbst Hitler bewunderte Neuferts Arbeiten, wie Speer im Vorwort zu einem Aufsatz Neuferts berichtete, lesen wir bei Isabel Schmidt. Von 1942 bis 1943 war er Mitglied im NS-Kraftfahrkorps.
Im Entnazifizierungsverfahren galt er sogar als "nicht betroffen".
Neufert wurde vielfach geehrt, so zum Beispiel 1965 mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, 1970 mit der Johann-Heinrich-Merck-Ehrung der Stadt Darmstadt und 1976 mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
In der Sowjetischen Besatzungszone wurden die zwei Schriften Neuferts auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt:
Das Adressbuch von 1949 verzeichnete ihn in Seeheim, Haus am Tannenberg.