DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Orth, Hermann (6.9.1894 Nieder Wöllstadt bei Friedberg - ...) war ein in Darmstadt praktizierender Arzt.

Er besuchte das Gymnasium in Friedberg, wo er 1913 das Abitur ablegte und anschließend Medizin in Heidelberg (2 Semester), Kiel (1 Semester), Gießen (8 Semester), Frankfurt (1 Semester) und wieder Gießen (2 Semester) studierte und am 14. November 1919 die Approbation erhielt. Ein Jahr später, am 13. August 1920, legte er in Gießen seine Dissertation zum Thema "Über das Gesichtsfeld und Adaptionsvermögen des hochgradig Kurzsichtigen" vor.

Im Juni 1924 wurde er Anstaltsarzt der Landesheil- und Pflegeanstalt in Heppenheim, 1925 Amtsarzt beim Kreisgesundheitsamt Gießen, 1928 Kreisarzt des Kreisgesundheitsamts Schotten, 1929 Kreisarzt des Kreisgesundheitsamts Heppenheim und schließlich am 30. September 1937 im Alter von 43 Jahren in den Ruhestand versetzt.

Orth hatte in der Wehrmacht auch die Funktion eines Oberarztes der Reserve.

Nach Angabe im Meldeblatt von 1946 wohnte er seit 1. Oktober 1937 in Darmstadt-Eberstadt, Heidelberger Straße 11. Als früheren Beruf gab er Amtsarzt, als jetzigen Beruf "praktischer Arzt" an.

Das Adressbuch von 1940 verzeichnete ihn als praktischen Arzt in der Heidelberger Straße 9.

Orth war am 1. Mai 1937 - nach Ende der Aufnahmesperre - der NSDAP beigetreten, dem NS-Ärztebund gehörte er von 1936 bis 1945 an.

Im Entnazifizierungsverfahren wurde er als Mitläufer eingestuft und zu einer Sühneleistung von 1.000 Reichsmark verurteilt.

Nach 1945 konnte Orth weiter als Arzt in der Heidelberger Straße 11 und später in der Karl-Ulrich-Straße 4 praktizieren.


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