DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Recke, Hilmar von der (28.9.1885 Jamaiken - 30.4.1972 Darmstadt) war nach Angabe der Entnazifizierungskarteiskartei am 1. Mai 1933 der NSDAP beigetreten. Weitere Angaben lauteten: evangelisch, verheiratet, zwei Kinder, Polizeimajor, Kriegsteilnehmer, Wohnung Riedeselstraße 25.

Von der Recke wurde erstmals im Adressbuch der Stadt Darmstadt 1909 als Leutnant in der Heidelberger Straße 47, von 1910 bis 1912 in der Heidelberger Straße 70 und von 1913 bis 1918 in der Eichbergstraße 27 geführt. In der Ausgabe von 1921 wurde er als Hauptmann a. D. in der Klappacher Straße 13 und 1924 bis 1930 als Hauptmann bei der Schupo (ab 1930 als Polizei-Major) in der Wilhelmsstraße 23 wohnend. Danach wurde er bis 1936 als Polizeimajor bzw. als Kommandeur der Landesgendarmerie geführt.

Von 1933 bis 1936 war er Kommandeur der Landesgendarmerie Hessen.

Ab 7. Oktober war von der Recke Kommandant des STALAG XII A, einem Kriegsgefangenenlager bei Limburg auf dem Gelände der heutigen Freiherr-vom-Stein-Kaserne der Bundeswehr. Das Lager wurde im September 1939 eingerichtet. Es wurden dort rund 40.000 Kriegsgefangene registriert. Sie kamen aus Frankreich und ab 1941 aus der Sowjetunion. Besonders die aus der Sowjetunion stammenden Kriegsgefangenen wurden besonders schlecht behandelt. Nach Lagis wurde das Lager am 12. Dezember 1944 bombardiert. "Die Kriegsgefangenen aus diesem STALAG wurden häufig in Darmstadt eingesetzt, und dort dann in Lagern oder Sälen von Gastwirtschaften untergebracht. Auch die Rüsselsheimer Opelwerke setzten seit Juli 1940 belgische und französische Kriegsgefangene aus diesem STALAG in ihrer Produktion ein" heißt es weiter bei Lagis.

Nach 1945 war von der Recke bis in die 1970er Jahre Vorsitzender des "Vereins der Offiziere des ehemaligen Großherzoglichen Artilleriekorps" und wohnte in der Rückertstraße 37.


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